1. Bierbrauen mit diversen Fehlern

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Goldhopfen
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1. Bierbrauen mit diversen Fehlern

#1

Beitrag von Goldhopfen »

Guten Abend liebe Forenmitglieder,

ich habe schon viel im alten Forum gelesen und und auch ein wenig hier im neuen. Heute habe ich mich an meinen ersten Brauversuch gewagt. Und da ging wohl einiges schief. Zum Glück habe ich ein Braubuch angefertigt, denn ich möchte auf jeden Fall meine Fehler verbessern. Mir ist schon beim Brauen aufgefallen, dass das Handling mit den "Gerätschaften" einige Probleme in puncto Technik und Anwendung bringt.

Ich erhoffe mir von bereitwilligen Lesern, die hierauf antworten möchten konstruktive Kritik, damit das oben genannte nicht nochmal passiert . :puzz

Zutaten:
  • 1125g helles Pilsner Malz
  • 10g Hopfen Hallertau mittelfrüh
  • 3g Bierhefe Münchener Weißbier untergärig
  • 3,4l Wasser zum Einmaischen
  • 4,1l für den Nachguss
Ablauf:
1. Einmaischen
Wassertemperatur auf 98°C gebracht. Danach das Malz dazugegeben. Habe schnell gemerkt dass ich bei einer zu hohen Temperatur angelangt bin und habe das Wasser schnell auf 67°C gebracht, in der Hoffnung alles retten zu können.

2. Rasten:
Hier habe ich 60 Minuten den Kochtopf auf etwa 68°C stehen gehabt.

3. Aufheizen
Etwa 5 Minuten auf 76°C die Maische gebracht. Ich denke, dass das viel zu kurz war.

4. Läutern
Danach habe ich ein Eimer genommen und die Maische durch ein Abtrocknetuch gefiltert.

5. Nachgüsse
Anschließend habe ich 76°C warmes Wasser durch den Treber gegossen.
Und 2 Mal die gesamte Flüssigkeit durch den Treber gegossen.

6. Warten
Ich habe dann die Flüssigkeit 20 Minuten stehen lassen.

7. Hopfenkochen
Dann habe ich die Flüssigkeit erhitzt auf 99°C und 3/4 Hopfen dazugegeben. Eine 3/4 Stunde alles kochen lassen und dann den restlichen Hopfen für 15 Minuten hinzugegeben (insgemsamt 1 Stunde gekocht).

8. Abkühlung
ich habe das fertige Gebräu in ein anderes Gefäß gekippt und dieses mit Wasser gekühlt.

9. Stammwürze messen
Leider komme ich nur auf 3,3 °P (bei 20° C).

10. Hefe hinzugegeben
Die Hefe hinzugegeben als das Gebräu eine Temperatur von etwa 22° C erreicht hatte und alles in einen dunklen Zimmerschrank gestellt.

Fragen:
Mein Problem ist folgendes. Ich hatte mir einen Wert von 13° P vor Gärung ausgerechnet. Das Ergebnis von meiner Messung liegt davon sehr weit entfernt. Meiner Einschätzung nach lag das Problem beim Einmaischen und bei den Nachgüssen. Ich denke, dass ich das Malz nicht richtig "gewaschen" habe um eine gute Würze zu erreichen.

Außerdem würde ich gerne wissen:
- Wird mein Gebräu mit einem so niedrigen Würzgehalt etwas?
- Wie lange muss ich das Bier gären lassen?

Ich bin froh über jede Antwort, die mir beim nächsten Versuch weiterhilft.
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marsabba
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Re: 1. Bierbrauen mit diversen Fehlern

#2

Beitrag von marsabba »

Ohjemine , das ging ja ordentlich in die Hose.
Vermutlich hast du beim EInmaischen bereits alle enzyme gekillt und einen ordentlichen Blausud produziert.
UNd selbst wenn du den Nachguss komplett versiebt hättest, sollte immer noch eine Stammwürze > 6 (grob geschätzt) rauskommen.

Ich denke, das wird kein Bier, auf das man stolz sein kann, eher ein Wegschüttkandidat (aber trotzdem vorher probieren !).
Im übrigen wäre ich interessiert, wo man eine "untergärige Weissbierhefe" kaufen kann :-)

Gruß
Martin

Ach ja: Gären lassen bis die Gärung durch ist.... bis die Spindel über drei Tage denselben Wert anzeigt.
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VolT Bräu
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Re: 1. Bierbrauen mit diversen Fehlern

#3

Beitrag von VolT Bräu »

Ach du meine Güte... Da ist ja wirklich einiges schief gelaufen. Da Du offensichtlich in der Theorie noch nicht so bewandert bist (sorry für die ironische Formulierung), würde ich Dir ans Herz legen Dich genau an eine Schritt für Schritt Anleitung zu halten. Ein Anfängerbuch oder eine der diversen online verfügbaren.

Das größte Problem war wohl das fast kochende Einmaischwasser. Damit hast du alle Enzyme gekillt und in der Folge kaum Extrakt gewonnen. Das wird wohl so nichts werden. Den Versuch kannst du denke ich entsorgen.
Jetzt mal Bier bei die Fische!
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Alt-Phex
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Re: 1. Bierbrauen mit diversen Fehlern

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Jupp, bei 1 war eigentlich schon alles vorbei. Kipps besser gleich weg und mach was neues. Da kann nichts Gutes mehr bei rauskommen.

Halte dich hier dran, dann wird es auch was.
https://brauanleitung.com/
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: 1. Bierbrauen mit diversen Fehlern

#5

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Falls deine "Gerätschaften" (bitte beschreiben) ein Heizen zulassen, dann würde ich an deiner Stelle das Brauwasser auf Einmaischtemperatur bringen dann das Malz zugeben. Die Maischetemperatur fällt ggf. kurz.
Dann kannst du gefahrlos nachheizen. Kostet dich 2-5 Minuten Zeit.

Viele Onlinerechner können dir die perfekte Wassertemperatur für das Einmaischen anhand der Schüttungsmenge ausrechen. Sie berücksichtigen Malzmasse und -temperatur in Proportion zur Wassermenge. Nach dem Einmaischen sollst du ohne Nachheizen auf Einmaischtemperatur sein.
Das hat NIE bei mir funktioniert. Unter dem Strich war die Maischetemperatur immer zu warm, weil mein Malz die Temperatur nie weit genug heruntergezogen hat.
Falls du nachheizen kannst nutze die Chance und heize bei Bedarf nach.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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JokerPs
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Re: 1. Bierbrauen mit diversen Fehlern

#6

Beitrag von JokerPs »

nur weil ich es nicht gelesen habe: Das Malz war schon geschrotet / wurde von Dir geschrotet? Oder hast Du ganze Körner eingemaischt?
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