Bier schal nach Gegendruckfüllen

[Wok]

Hallo,
dies ist mein erster Post hier, Ich hoffe ich habe den Thread der mein Problem erklärt nicht einfach stumpf übersehen.

Bislang habe ich meine Biere in der Flasche gegärt. Da ich die Trübung durch den Hefebodensatz los werden wollte, habe ich jetzt versucht auf Nachgärung im NC-Keg umzustellen. D.h. die Hauptgärung verläuft drucklos im Gäreimer mit Gärröhrchen. Dann fülle ich in den Keg und füge Speise oder Zuckerlösung hinzu. Die Menge berechne ich zumeist mit dem Rechner von Maische Malz und mehr. Was nicht in den Keg passt wird wie bisher in der Flasche vergoren. Wenn die Nachgärung durch ist, kühle ich den Keg auf ca 2°C und lasse das Bier reifen. Nach ca. 6 Wochen fülle ich dann auf Flaschen. Das mache ich mit Gegendruck. Dies Bild aus dem Braumagazin beschreibt ganz gut zu meinem Setup:
https://braumagazin.de/wp-content/uploa ... ndruck.gif
Die Biere die ich so abgefüllt habe, sind leider ziemlich drucklos. D.h. beim öffnen des Bügelverschlusses gibt es kein oder fast kein Plop-Geräusch. Und sie schmecken auch leicht schal. Das ist bei den in der Flasche vergorenen Vergleichs-Bieren ganz anders.

Hat jemand ein Tipp was ich falsch mache?
Ich habe den Druck im Keg vor dem Füllen gemessen, es waren 1 bar bzw. beim zweiten Versuch 0.9 bar. Ich habe den Keg dann mit gleichem Druck vorgespannt. Bei Füllen gab es keine Schaumkatastrophe mit halbvollen Flaschen oder so ähnlich. Etwas Schaum gab es schon, aber die Flaschen waren hinterher mindestens bis zum Hals voll (0,5l Bügelflaschen). Und beim Absetzen des Füllers hat es auch nicht gespritzt.
Muss ich beim Karbonisieren Verluste beim Gegendruck mit einplanen?
Vielen Dank im voraus für Eure Hilfe.
Schönen Gruß
Wolfgang

[beastinside]

Hallo Wolfgang,
ich hatte am Anfang das gleiche Problem.
Vermutlich arbeitest du mit zu niedrigem Druck.
Schau dir mal das an:

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ead#unread

Da habe ich das ziemlich genau beschrieben.
Aber nicht wundern am Anfang ist meine Fragestellung seltsam aufgenommen worden.
Das hilft dir vermutlich
Edit: Ich mache das immer noch genauso wie beschrieben nur ohne Flaschenbacken und höherem Druck.

LG Andreas

[beastinside]

Hallo ich noch mal
noch ein Tipp. Ich hab damals die ganze schale Suppe zurück in das Fass gekippt und Zwangskarbonisiert.
Trinken hätte ich es so nicht wollen.
Dann das ganze Spiel von vorne.
Hat super funktioniert

LG Andreas

P.S. würde mich sehr interessieren zu welchem Schluss du gekommen bist.

[ggansde]

Moin,
das hört sich für mich etwas merkwürdig an. Falls der Gegendruck zu niedrig ist, verliert das Jungbier natürlich CO2, dann sollte es aber auch wegen Schaums unmöglich sein die Zielflasche zu befüllen. Ziel sollte also sein, komplett ohne Aufschäumen abzufüllen. Wenn das mit niedrig eingestellten Druck klappt, sollte das ok sein. Bei mir ist das auch ok. Bei 5,5 g/CO2 pro Liter und 5 °C hat das Spenderfass etwa 1 bar. Somit kann ich locker mit 1,2 bar abfüllen. Merkwürdig auch die Aussage, dass es zuerst scheinbar ok ist und nach einiger Zeit schal wird. Ich denke, Du hast ein anderes Problem, welches sich mir im Moment nicht erschließt. Du musst immer den Füllschlauch im Auge behalten. Treten dort Blasen auf, läuft es schief.
VG, Markus

[beastinside]

Hallo Markus,
ich stimme dir in allem was du schreibst zu. Als ich das Problem hatte konnte mir auch keiner wirklich erklären woran es liegt. Allein der Tipp mit dem höheren Druck hat mir geholfen. Ich finde das auch sehr merkwürdig aber seitdem ich mit höherem Druck arbeite funktioniert es. Am Prozess und am Equipment habe ich nix geändert. Blasen in der Bierleitung hatte ich übrigens nie.
Habe seitdem ca 15 Sude auf Flaschen gezogen und keine Probleme mehr.
Wenn mir einer irgendwann mal erklären kann was da dahinter steckt, würde mich freuen. Deshalb interessiert es mich auch brennend was bei Wolfgang raus kommt.
Ach ja noch was . Bei jeder Gelegenheit wenn ich mal in eine Brauerei kam hab ich gefragt mit welchem Druck die ihre Flaschen beim Füllen vorspannen. Meist wussten die es selbst nicht genau aber für mich hat sich herauskristallisiert das da wohl auch mit einem Wert um die 1,5 bar gearbeitet wird.

LG

[beastinside]

Ach Gott
Am Ende hat es doch an den gebackenen Flaschen gelegen

hihi

[Wok]

Hallo Andreas und alle anderen,

vielen Dank für Deine Antwort. Dein Tread ist zu Beginn wirklich etwas schäg. Aber das eine oder andere Lachen konnte ich mir dann doch nicht verkneifen

Aber die Message des Forums habe ich auch verstanden und will meine Vorstellung mal nachholen: Ich heiße Wolfgang und braue in Hildesheim mit zwei Freunden seit gut zwei Jahren. Unsere Laborküche besteht aus einem Emaileeinkochtopf 28l, Induktionsplatte, Scheibenwischer Rührwerk und etwas Arduino Automatisierung (stelle ich gerade auf WeMos um.)
Mein Füllpistole ist ähnlich zu Deiner aber nicht selbst gebaut sondern aus China.
Schaum in der Bierleitung hatte ich nicht, aber ich habe mit in etwa dem Druck gefüllt den ich vorher im Keg gemessen habe (Das eine mal 1Bar und das zweite mal 0.9Bar), Wenn ich Dein Thread richtig gelesen habe, hast Du anschließend mit höhenen Druck gefüllt: 1,5bar. Welchen Ausgangsdruck hatte Dein Keg dabei?
Ich werde es das nächste mal mit etwas mehr Druck versuchen. Das nächste Bier muß aber erst noch etwas reifen. Machst Du immernoch bewusst etwas Schaum in die Flasche vor dem verschließen? Willst Du damit den Sauerstoff draußen halten?

Das Bier zurück ins Faß zu geben lohnt sich bei mr nicht mehr. Es ist nur noch etwa ein Drittel da. Ich weiß nicht ob das dann noch funktioniert. Es ist so schwach karbonisiert, dass nicht ploppt, aber auch nicht so schlimm das es gar nicht schmeckt. Halt etwas englisch. (Letztes Jahr hatte ich ein Bier der Dubrovnik Beer Company, das war so super gehoppft, das ich morgens den Rest aus einer Flasche auch ohne CO2 gerne getrunken habe.)

Vielen Dank für die Tipps.
Schönen Gruß
Wolfgang

[beastinside]

Hallo Wolfgang,
schön das du dich vorgestellt hast.
Es gibt aber auch eine extra Rubrik dafür.
Manche legen da Wert drauf das man da erscheint.
Zu deinem Problem. Als ich das gelesen habe, hatte ich echt das Gefühl du sprichst von meinem ersten Versuch.
Mein Fass hatte bei etwa 2° auch so 0,8-0,9 bar. So spunde ich meist immer noch. Mit der Druckerhöhung auf 1,5 bar, oder sogar noch bissel mehr haben sich meine Probleme erledigt. Das mit dem Flaschen überschäumen lassen mache ich nicht mehr. Habe da keinen Unterschied gemerkt. Professionelle Füller schießen einen hauchdünnen Wasserstrahl in die Flaschen um das Überschäumen zu provozieren. Deshalb dachte ich das muss vielleicht so sein. Bringt für mich aber keinen spürbaren Mehrwert. Nur Sauerei.
Berichte mal wie es bei dir weiter gegangen ist. Finde ich echt interessant.
LG Andreas
P.S. das mit den WEMOS finde ich echt witzig, damit experimentiere ich auch gerade