ich beobachte immer wieder, dass meine mit dem Refraktometer gemessenen Werte inkonsistent sind.
Bei meinem letzten Sud habe ich, nachdem ich die Würze auf 20 °C gekühlt habe, 13,75 Bx gemessen. 12,5 Bx (ca. 12 °Plato) sollten es werden, also habe ich in der Pfanne auf diesen Wert verdünnt. Durch den Whirlpool hat sich das zugegebene Wasser auch gut vermischt. 12,5 Bx habe ich danach auch gemessen.
Ok, ich bin jetzt davon ausgegangen, dass ich die angepeilte STW genau getroffen habe.
Als ich die Würze im Gärfass hatte, habe ich nochmals gemessen. Jetzt zeigte das Refraktometer aber auf einmal 13,25 Bx an!!! Gleiche Würze, gleiche Temperatur (20 °C), nur anderer Behälter. Versteh ich nicht.
Ok, nochmals Wasser zugegeben und am Ende 12,0 Bx gemessen. Weniger Extrakt als ich nach Berechnung der Wassermenge erwartet hätte, aber gut.
Nach ca. einer halben Stunde habe ich - warum auch immer - dass Kunststoffplättchen des Refraktometers mit der Probe der letzten Messung mal hochgeklappt und wieder angedrückt. Aus den 12,0 Bx sind auf wundersamer Weiser auf einmal 13,0 Bx geworden!!!
Nun weiß ich absolut nicht mehr, was ich hier noch glauben soll. Bei einem angenommenen Messwert nach der Hauptgärung von 6,5 Bx hätte ich bei einer STW von 12 Bx einen "rechnerischen" Vergärgrad von 73 %, bei 13 Bx schon 80 %.
Ich verwende ein Low-Cost-Refraktometer (25 EUR, 0-18 Bx), geeicht auf 20 °C. Andy (Ladeberger) hatte mir in einem anderen Threat schon mal den Hinweis gegeben, dass bei günstigen Geräte Messungenauigkeiten auftreten können. Ich habe daraufhin einmal nachgeschaut. Der Hersteller gibt einen Genauigkeitsbereich von +/- 0,1 Bx an.
Was ich nicht verstehen kann ist, dass ich unterschiedliche Messergebnisse bekomme, obwohl sich die Randbedingungen (Temperatur / Würze) nicht geändert haben. Was mich vollkommen verwirrt, ist, dass sich der Messwert der letzten Probe verändert hat, nur weil ich "den Deckel mal auf und wieder zugeklappt" habe. Das Verfahren ist doch simpelste Optik, woran kann so etwas denn liegen?
Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Kennt jemand Möglichkeiten/Lösungen um die Messergebnisse stabiler und genauer zu machen (Probe konditionieren o.ä.)? Ist das ein generelles Problem von Billiggeräten, was bei professionellen Geräten nicht auftritt?
Liebe Grüße
BK96, der gerade völlig verwirrt ist


