Rezeptberechnung und Rasten

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Phoenixntb
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Rezeptberechnung und Rasten

#1

Beitrag von Phoenixntb »

Hallo Leute,

ich bins schon wieder. Bin leider ein wenig eingerostet...

Ich habe folgendes Rezept hier im Forum zusammen gesucht:

ein rötliches IPA 28 Liter: (7-7,5 %Vol): (Diese Zutaten habe ich bereits bestellt)
2 kg Pal3
3 kg PiMa
2 kg MüMa (falls du das hast)
0,5 CaraAmber
0,2 Mela

Kann mir das jemand für 10-21 Liter ausrechnen?
Teile ich einfach das Gewicht durch 28 und dann mal 10 bzw. 12?
Wie funktioniert das? Einfacher Dreisatz?

Die Bitterkeit kann ich selbst ausrechen.

EDIT: geplant ist Citra und Chinook zu kombinieren. Eventuell mit Stopfen. Das entscheide ich aber spontan.

Womit ich allerdings Probleme habe sind die Rasten. Kann mir da jemand n paar Tipps zu geben?
Es sollte nicht zu süß werden. Soll eher ein trockeneres IPA werden. Schön wäre eine genaue Angabe zu den einzelnen Rastzeiten und Temperaturen.
Da lasse ich eurer Kreativität freien lauf.

Ist das noch richtig mit 10 % Würze aufheben für die Flaschengärung? Bin damit immer ganz gut gefahren.

MFG
Zuletzt geändert von Phoenixntb am Mittwoch 18. März 2015, 12:54, insgesamt 2-mal geändert.
Fricky
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#2

Beitrag von Fricky »

Phoenixntb hat geschrieben: Kann mir das jemand für 10-21 Liter ausrechnen?
Teile ich einfach das Gewicht durch 28 und dann mal 10 bzw. 12?
Wie funktioniert das? Einfacher Dreisatz?
genau, geteilt durch 28, dann hast du alle Mengen für 1 Liter, und dann mal 10 oder was du halt machen willst.

Gruß, Peter.
--
Phoenixntb
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#3

Beitrag von Phoenixntb »

okey, das ist ja schon mal gut. Nun fehlen mir nur noch die Rasten.
Was meint ihr allgemein zu dem Rezept?
BrauFuchs
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#4

Beitrag von BrauFuchs »

Die Schüttung klingt gut, einige würden vermutlich das Mela weg lassen, habs aber auch schon lecker mit gemacht :Wink
Klassisch wäre dann ja eine Kombirast!
Trocken und viel vergärbarer Zucker dann peile mal 65/66°C an und halte das für ca. 70 Minuten.
Dann rauf auf Abmaischtemperatur, so gehts kurz und schmerzlos und sollte gelingen.

10% dürften etwas viel sein, grade wenn diese eine hohe Stammwürze hat. Ich komme gut mit 1,5L wenn ich 23L vergäre also nimm 0,75L und du bekommst mit einer Woche Nachgärung eine angenehme Resenz und rechnerisch 5 g/L CO2.

Gruß
Lukas
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#5

Beitrag von Phoenixntb »

Also doch eher 7,5 % für die Nachgärung.
Danke :-)

Zu den Rasten:
Einmaischen 58°C,
1.Rast 65°C/70 Min.
2. Rast 72°C/10 Min (weglassen?)
Abmaischen 78°C
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Boludo
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#6

Beitrag von Boludo »

Sorry, aber die Speisemenge musst du dir ausrechnen!
Da geht nix mit Faustformel, außer Dir macht es nichts aus, wenn es nachher nicht so ist, wie du willst.
Das kann dir ganz zum Schluß das ganze Bier verhunzen, also lieber 3 Minuten für eine einfache Rechnung investieren.

Und wie viel Malz du für Deine Menge schüttest, hängt in erster Linie von Deiner Ausbeute ab.


Stefan
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#7

Beitrag von Phoenixntb »

Hallo Boludo.

nunja es kommt mir gar nicht so sehr auf den genauen Alkoholgehalt oder so an.
Im Zweifel stelle ich die Stammwürze dann beim Läutern.
Das es mit der Ausbeute zusammenhängt ist mir klar. Ich brauche ja nur mal nen Anhaltspunkt. Aber ich denke ich komme mit der Rechnung auf ein Liter und dann mal x ganz gut zurecht.

Zum Thema Speise werde ich mich noch mal belesen. Das dürfte kein Problem werden.

Was ist den mit den Rasten?
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Boludo
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#8

Beitrag von Boludo »

Rasten werden überbewertet :P

So wie Du es planst, wird es sicher relativ trocken. Es kann aber gut sein, dass du nach 1h bei 65°C nicht iodnormal bist. Das wird es dann aber spätestens beim Aufheizen auf 78°C. Die Rast bei 72°C würd ich weglassen.


Stefan
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gulp
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#9

Beitrag von gulp »

Was ist denn Pal 3? und die 72er Rast kannst du, wie Stefan schon sagt weglassen.

Gruß
Peter
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#10

Beitrag von Phoenixntb »

Okey, was heißt den Relativ trocken? Also ein bisschen was süßes darf schon dran sein.

Pal 3 sollte eigentlich PaleAleMalz heißen. Sorry
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Boludo
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#11

Beitrag von Boludo »

Süß wird es durch das Cara und die hohe Stammwürze von allein.
Und so genau kannst du das eh nicht steuern.
Die meisten Thermometer sind ungenau und die Temperaturverteilung ist auch nicht homogen, wenn du oben 65°C misst hat es unten vielleicht 67°C.
Meiner Meinung nach machen sich die Leute viel zu viel Kopf um die Rasten anstatt sich über die Gärführung zu sorgen.

Stefan
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#12

Beitrag von Phoenixntb »

In Ordnung, dann lasse ich mal die 2. Rast weg.

Zum Thema Thermometer. Ich hab ein kallibiriertes. Aber du hast sicherlich recht.

So in etwa hab ich es mir vorgestellt.
Sagt mal was dazu:

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tauroplu
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#13

Beitrag von tauroplu »

Stefan, wieso würdest Du die 72er Rast weglassen? Ich benötige bei 72°C mind. 10 bis maximal 15 Min. bis die Maische jodnormal ist. Bei gut 1°C/ Min. Aufheizrate könnte das aber eng werden, wenn man bei 72°C nicht ein wenig verweilt.

Gruß
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Boludo
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#14

Beitrag von Boludo »

Das hab ich schon sehr oft so gemacht und es war immer iodnormal.
Normalerweise raste ich aber 1h bei 67°C und nicht bei 65°C.
Wie gesagt kann es da vorkommen, dass die Iodprobe noch ein wenig dunkel ist, aber spätestens bei Erreichen der 77°C ist es gut.
Seit wann machst du denn Kombirast Michael?

Stefan
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tauroplu
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#15

Beitrag von tauroplu »

Gar nicht, ich bezog mich auf post #5. Und meine Maltoserast fahre ich so um die 64-65° (maximal) und bei niedrig vergärenden Hefen auch 60 Min.

Gruß
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Boludo
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#16

Beitrag von Boludo »

Ah ok. Aber bei 65°C spricht man eigentlich schon von einer Kombirast, da die Alphamylase schon ein wenig arbeitet.
(Letztendlich sind wohl alle Rasten zwischen 60° und 70°C mehr oder weniger Kombirasten bzw kein Enzym arbeitet gerne allein).
Ich würd eh 1h bei 67°C rasten.

Stefan
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#17

Beitrag von Phoenixntb »

so, jetzt bin ich verwirrt. Hab mich immer an die Rezepte gehalten und eigentlich immer eine 2. Rast gemacht.
Noch nie war meine Jodprobe nicht normal.

Was mach ich den jetzt?
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tauroplu
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#18

Beitrag von tauroplu »

Ja und? Wo ist denn dann Dein Problem?
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#19

Beitrag von Phoenixntb »

@tauroplu

nunja, in diesem Rezept waren keine Rasten angegeben. Und weil ich es sonst immer als Vorlage hatte, habe ich mich immer daran gehalten. Nur dieses mal habe ich eben keine.
Vielleicht stelle ich mich für euch auch zu Leienhaft an. Das tut mir leid
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Boludo
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#20

Beitrag von Boludo »

Du kannst sowohl mit konventionellen Rasten als auch mit Kombirast ein relativ trockenes IPA machen, so wie Du es willst.
Viel macht aber auch die Hefe aus. Mit der Nottingham wird es jedenfalls ziemlich hoch vergoren.

Stefan
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#21

Beitrag von tauroplu »

@Phoenix..: Ah, verstehe. Braucht Dir nicht Leid zu tun :Bigsmile
Beste Grüße
Michael

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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#22

Beitrag von Phoenixntb »

Alllsooo ich denke ich werde es jetzt machen wie ich es bei anderen Rezepten gesehen habe.

Einmaischen bei 70°C
1.Rast bei 67°C für 60 min
Abmaischen bei 76°C

Das wird bestimmt toll. Wenn ich erst mal wieder rein gekommen bin, werde ich bestimmt wieder mehr experimentieren. Erstmal werde ich zusehen, dass meine Gerätschaften alle so funktionieren.
Ich werde berichten, wie es schmeckt.
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#23

Beitrag von hms »

Grundsätzlich kann ich zur Rezeptentwicklung den Kleinen Brauhelfer empfehlen, der berechnet auch Deine (durchschnittliche) Sudhausausbeute und lässt die in die Schüttungsberechnung künftiger Rezepte einfließen.

Gruß
Hans-Martin
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#24

Beitrag von Phoenixntb »

Hallo Hans-Martin,

vielen Dank für den tollen Tipp! Ich werde das heute Abend mal ausprobieren.
Ist ja klasse, was es Mittlerweile alle so gibt.

Durch die Verringerung der Menge erhoffe ich mir im übrigen, dass alles ein bisschen schneller von statten geht, damit ich noch n bisschen Zeit für meine Kinder habe :-)
Ist halt nicht so ein großere Reinigungs- und Abfüllaufwand!
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#25

Beitrag von afri »

Phoenixntb hat geschrieben: Durch die Verringerung der Menge erhoffe ich mir im übrigen, dass alles ein bisschen schneller von statten geht, damit ich noch n bisschen Zeit für meine Kinder habe :-)
Ist halt nicht so ein großere Reinigungs- und Abfüllaufwand!
Mit dem Abfüllen gebe ich dir recht, aber nur damit. Ein Brautag dauert so oder so zumindest bei mir 6-8 Stunden, Abfüllung ist bei mehr Bier natürlich länger anzusetzen. Aber der Brautag an sich ist eigentlich unabhängig von der Menge gleich lang. Die Kinder kannst du übrigens bei vielen Schritten mitmachen lassen, je nachdem, wie jung die noch sind. Im Heißbereich vielleicht nicht so, aber was Abwaschen/Reinigen/Abfüllen/Etiketten angeht, kannst du sie sicher einbinden.
Achim
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Re: Rezeptberechnung und Rasten

#26

Beitrag von Phoenixntb »

Hihi... allein der Reinigungsaufwand ...... ist deutlich geringer... Denke ich
aber sonst hast du natürlich recht. Es dauert eben seine Zeit. Und das ist okey so.
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