Hallo zusammen,
was das Bier brauen angeht bin ich noch ziemlich grün hinter den Ohren. Bei mir im Keller werkelt ein GF30 und ich habe hierfür bisher fertige Brausets verwendet, bei denen ich mir um das Rezept keine großen Gedanken machen musste. Das hat bis dato auch super funktioniert und ich möchte mich dieses Mal einen Schritt weiter trauen und das Triticum Wormatia von MMUM nachbrauen (https://www.maischemalzundmehr.de/index ... torha3=5.0).
Ich kalkuliere mit 24 L Ausschlagwürze und 60 % SHA und habe mir dafür die auf der Homepage angegebenen Zutaten geordert (insg. 5,4 kg Malz). Nun bin ich in der Planung meines Brautages und stehe vor dem Problem, dass ich die einzusetzende Wassermenge nicht verstehe. Laut MMUM soll eine Menge von 42 L (24 L Hauptguss und 18 L) Nachguss verwendet werden. Ziel ist hierbei ein Stammwürzegehalt von 13 %. So weit, so gut.
Wenn ich dieses Rezept aber in die GF App übertrage passiert spannendes:
1) Die empfohlene Wassermenge beträgt 32,8 L (18 L HG, 14,8 L NG). Ich verstehe, dass das Verhältnis von HG/NG ggf. variabel sein kann, da es unter Umständen von dem jeweils verwendetem Brausystem abhängt. Was ich nicht verstehe, ist die Differenz in der gesamten Wassermenge. Am Ende des Tages ist das doch eine simple Bilanz als Differenz aus In- und Outputs, wobei die Inputs das Wasser und die löslichen Bestandteile des Malzes sind und die Outputs die unterschiedlichen Verluste. Daher könnte ich für mich kleinere Abweichungen akzeptieren, je nachdem wo man welche Verluste annimmt. Aber 10 L Differenz? Da kann doch etwas nicht stimmen. Wo liegt hier mein Fehler?
2) Die GF App prognostiziert mir für o.g. Rezept einen Stammwürzegehalt von 1,043 SG/10,8 °P und dementsprechend einen ABV von 3,6 %, also auf Deutsch gesagt eine ziemlich dünne Plörre. Natürlich kann ich jetzt hingehen und sagen ich reduziere meine Ausschlagmenge so lange bis das behoben ist. Allerdings knüpft das dann wieder an Punkt 1) an, denn ich müsste die Wassermenge noch weiter reduzieren.
Mir geht es vor allem darum zu verstehen wo diese Differenz herkommt, damit ich für zukünftige Brautage besser planen kann. Wer hat daher einen Rat für mich?
VG
PS:
Ich habe mich bereits nach Threads umgesehen, die ggf. ähnliche Problematiken diskutieren und folgendes gefunden.
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... um#p369891
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... er#p336636
In beiden Fällen wird das Problem zwar andiskutiert, ohne aber zu einem für mich nachvollziehbaren Resultat zu kommen. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass ich der erste GF User mit dieser Frage bin. Wenn Ihr also Tipps in Form von Links zu verwandten Threads habt, bin ich auch hierfür dankbar!
Wassermenge im GF
Re: Wassermenge im GF
Also zum Wasser habe ich gerade noch keine Antwort parat. Beim 2 jedoch schon.BYOB hat geschrieben: ↑Freitag 3. Juli 2020, 16:14 2) Die GF App prognostiziert mir für o.g. Rezept einen Stammwürzegehalt von 1,043 SG/10,8 °P und dementsprechend einen ABV von 3,6 %, also auf Deutsch gesagt eine ziemlich dünne Plörre. Natürlich kann ich jetzt hingehen und sagen ich reduziere meine Ausschlagmenge so lange bis das behoben ist. Allerdings knüpft das dann wieder an Punkt 1) an, denn ich müsste die Wassermenge noch weiter reduzieren.
Mir geht es vor allem darum zu verstehen wo diese Differenz herkommt, damit ich für zukünftige Brautage besser planen kann. Wer hat daher einen Rat für mich?
VG
Die Mash-Efficiency im Grainfather Tool entspricht nicht unserer Sudhausausbeute. Der Grainfather (jedenfalls bei mir mit dem Coiunterflow Chiller und noch einem doppelten Boden) hat eine Sudhausausbeute von 60% (wenn ich es im kleinen Brauhelfer berechne). Im Tool gebe ich jedoch 74% Mash-Efficiency an. Dann treffe ich die Werte. Versuchs doch auch mal mit 74% und schau auf was für Werte du dann kommst.
Re: Wassermenge im GF
Noch kurz zum Punkt 1:
Also die Berechnung der Grainfather App scheint mir so aus meiner Erfahrung schon zu stimmen. Ich habe bei mir meist noch den "Loss" auf 3 oder 4 Liter (wenn ich stark Hopfe) erhöht, weil irgendwo zwischen GF und meinem Gärfass noch einiges verloren geht. Aber so auf Distanz gesehen passen 18 und 14.8 Liter.
Mir erscheinen eher die 42 Liter aus dem Rezept sehr hoch. borgi93 hat in den Kommentaren auch erwähnt, dass er andere Wassermangen verwendet hatte (15 und 9, was dann auch seine hohe Stammwürze erklärt). Aber er hat somit auch reduziert und wenn du von 42 auf 32 statt wie borgi93 auf 24 runter gehst, dann passt das schon.
Also die Berechnung der Grainfather App scheint mir so aus meiner Erfahrung schon zu stimmen. Ich habe bei mir meist noch den "Loss" auf 3 oder 4 Liter (wenn ich stark Hopfe) erhöht, weil irgendwo zwischen GF und meinem Gärfass noch einiges verloren geht. Aber so auf Distanz gesehen passen 18 und 14.8 Liter.
Mir erscheinen eher die 42 Liter aus dem Rezept sehr hoch. borgi93 hat in den Kommentaren auch erwähnt, dass er andere Wassermangen verwendet hatte (15 und 9, was dann auch seine hohe Stammwürze erklärt). Aber er hat somit auch reduziert und wenn du von 42 auf 32 statt wie borgi93 auf 24 runter gehst, dann passt das schon.
Re: Wassermenge im GF
Hi Toaster,
vielen Dank für den Hinweis - Du hast vollkommen Recht. Ich habe in der Tat nicht gewusste, dass die "Mash Efficiency" des GF anders berechnet wird als unsere SHA. Wenn ich nun meine 60 % umrechne, komme ich auch auf den von Dir angegebenen Wert und dann sehen die Werte im Rezept schonmal wesentlich zutraulicher aus.
Das mit der Wassermenge nehme ich dann einfach erstmal so hin und versuche es mit den berechneten 32 L. Danke auch hier für Deine Erfahrungswerte.
Ein schönes Wochenende noch!
VG
vielen Dank für den Hinweis - Du hast vollkommen Recht. Ich habe in der Tat nicht gewusste, dass die "Mash Efficiency" des GF anders berechnet wird als unsere SHA. Wenn ich nun meine 60 % umrechne, komme ich auch auf den von Dir angegebenen Wert und dann sehen die Werte im Rezept schonmal wesentlich zutraulicher aus.
Das mit der Wassermenge nehme ich dann einfach erstmal so hin und versuche es mit den berechneten 32 L. Danke auch hier für Deine Erfahrungswerte.
Ein schönes Wochenende noch!
VG
Re: Wassermenge im GF
So, nochmal ein kleiner Nachtrag von mir, falls die Frage zukünftig erneut auftauchen sollte: Ich habe mich an das Rezept der App mit 32 L gehalten und es hat alles exakt so funktioniert wie geplant. 25 L Ausschlagmenge, 61 % SHA, 13 % Stammwürzegehalt. Läutern war zwar eine Katastrophe, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Für mich habe ich das Fazit gezogen, dass die im Rezept angegebene Wassermenge für mein Setup zu viel gewesen wäre und ich mich zukünftig guten Gewissens auf die Berechnungen des GF verlassen kann.
VG
Für mich habe ich das Fazit gezogen, dass die im Rezept angegebene Wassermenge für mein Setup zu viel gewesen wäre und ich mich zukünftig guten Gewissens auf die Berechnungen des GF verlassen kann.
VG
Re: Wassermenge im GF
Ja bei Weizen hatte ich am Anfang auch das Problem, dass der Treber dicht macht (versuchs mal mit Dinkel
).
Ich gebe nun immer Reisspelzen bei (kriegst du in den meisten Brau-Shops). Das hilft enorm.

Ich gebe nun immer Reisspelzen bei (kriegst du in den meisten Brau-Shops). Das hilft enorm.
Re: Wassermenge im GF
Danke für den Tipp mit den Reisspelzen. Das werde ich das nächste Mal definitiv probieren
Zusätzlich habe ich aber wohl auch noch den Fehler gemacht zu fein zu schroten. Die Malze waren nämlich schon vorgemischt und ich hatte bei meiner Standardeinstellung den Eindruck, dass viele der Weizenkörner ungeschrotet mit durch kamen. Deshalb habe ich den Mahlgrad etwas feiner gestellt, was dann aber eindeutig zulasten der Gerste ging, die dann teilweise nämlich schon eher Mehl als Schrot war. Das war dann quasi der Overkill.
VG

Zusätzlich habe ich aber wohl auch noch den Fehler gemacht zu fein zu schroten. Die Malze waren nämlich schon vorgemischt und ich hatte bei meiner Standardeinstellung den Eindruck, dass viele der Weizenkörner ungeschrotet mit durch kamen. Deshalb habe ich den Mahlgrad etwas feiner gestellt, was dann aber eindeutig zulasten der Gerste ging, die dann teilweise nämlich schon eher Mehl als Schrot war. Das war dann quasi der Overkill.

VG