Fragen zur Karbonisierung im KEG
Fragen zur Karbonisierung im KEG
Hey Leute,
Ich lese nun schon eine Weile mit und habe bislang immer in 5l Partyfässer gezapft. Das hat bis dato sehr gut funktioniert. Nun will ich auf Keg mit Flachfitting umsteigen. Dazu hätte ich ein paar Fragen. bitte steinigt mich nicht wenn die Fragen vielleicht schon diskutiert wurden oder sie vielleicht auch dumm sind aber ich bin in dem Bereich noch blutiger Anfänger und hab in der Forumssuche dazu nichts gefunden
Ich habe viel recherchiert und wenn ich das alles richtig verstanden habe bietet mir die KEG Variane einen weiteren Vorteil gegenüber den Partyfässer. Das ist die Zwangskarbonisierung. Dazu nun die erste Frage Ich gäre (leider) verhältnismäßig warm. Das heißt u.g bin ich bei ca. 14-16°C o.g bei ca. 20-22°C. Wenn ich nun ein u.g Bier Zwangskarbonisieren will brauche ich schon mal grundsätzlich mehr Druck. Als Beispiel. Das bier gärt bei 14°C und ich möchte 5,5g/l CO2 im Bier haben dann brauche ich einen Druck von 1,78. Im Bier befindet sich aber ja nach der Hauptgärung bereits etwas CO2. Muss ich das dann irgendwie rausrechnen und nur noch bspw. 4,5g/l nach karbonisieren?
Außerdem hab ich von den beiden Möglichkeiten gelesen. Ich habe mich entschieden es folgendermaßen versuchen zu wollen:
Ich gebe CO2 auf den KEG (lt. der Spundungstabelle), schwenke es ein wenig, warte dann etwas und klemme dann die Gasflasche wieder ab. Am nächsten Tag schließe ich sie wieder an (oder öffne das Gasventil) sodass der Druck im KEG wieder auf den Wert ansteigt wie ich ihn aus der Spundungstabelle ablese. Das wiederhole ich dann so lange bis der Druck nicht mehr nachlässt. Passt das grob so?
Dazu hab ich dann auch noch ne Frage Wenn die Zwangskarbonisierung vorbei ist, bei welchem Druck Lager ich dann das Keg für die Reifung? Muss ich Druck ablassen falls ich ein KEg doch mal im Kühlschrank lagern möchte?
So, das war nun ein langer Text. Danke fürs lesen und für die Hilfe.
Sry falls die Fragen woanders schon erläutert wurden und ich nur zu blöd war die Antworten zu finden :)
Grüße
Chris
Ich lese nun schon eine Weile mit und habe bislang immer in 5l Partyfässer gezapft. Das hat bis dato sehr gut funktioniert. Nun will ich auf Keg mit Flachfitting umsteigen. Dazu hätte ich ein paar Fragen. bitte steinigt mich nicht wenn die Fragen vielleicht schon diskutiert wurden oder sie vielleicht auch dumm sind aber ich bin in dem Bereich noch blutiger Anfänger und hab in der Forumssuche dazu nichts gefunden
Ich habe viel recherchiert und wenn ich das alles richtig verstanden habe bietet mir die KEG Variane einen weiteren Vorteil gegenüber den Partyfässer. Das ist die Zwangskarbonisierung. Dazu nun die erste Frage Ich gäre (leider) verhältnismäßig warm. Das heißt u.g bin ich bei ca. 14-16°C o.g bei ca. 20-22°C. Wenn ich nun ein u.g Bier Zwangskarbonisieren will brauche ich schon mal grundsätzlich mehr Druck. Als Beispiel. Das bier gärt bei 14°C und ich möchte 5,5g/l CO2 im Bier haben dann brauche ich einen Druck von 1,78. Im Bier befindet sich aber ja nach der Hauptgärung bereits etwas CO2. Muss ich das dann irgendwie rausrechnen und nur noch bspw. 4,5g/l nach karbonisieren?
Außerdem hab ich von den beiden Möglichkeiten gelesen. Ich habe mich entschieden es folgendermaßen versuchen zu wollen:
Ich gebe CO2 auf den KEG (lt. der Spundungstabelle), schwenke es ein wenig, warte dann etwas und klemme dann die Gasflasche wieder ab. Am nächsten Tag schließe ich sie wieder an (oder öffne das Gasventil) sodass der Druck im KEG wieder auf den Wert ansteigt wie ich ihn aus der Spundungstabelle ablese. Das wiederhole ich dann so lange bis der Druck nicht mehr nachlässt. Passt das grob so?
Dazu hab ich dann auch noch ne Frage Wenn die Zwangskarbonisierung vorbei ist, bei welchem Druck Lager ich dann das Keg für die Reifung? Muss ich Druck ablassen falls ich ein KEg doch mal im Kühlschrank lagern möchte?
So, das war nun ein langer Text. Danke fürs lesen und für die Hilfe.
Sry falls die Fragen woanders schon erläutert wurden und ich nur zu blöd war die Antworten zu finden :)
Grüße
Chris
Re: Fragen zur Karbonisierung im KEG
Also grundsätzlich gilt immer die Spundungstabelle. Der Druck, der da angegeben ist für Temperatur und gewünschten CO2 Gehalt sollte anlegen - egal zu welchem Zeitpunkt. Ist der Druck geringer, entbindet sich CO2, ist er höher wird aufkarbonisiert.
Das Schwenken mag etwas Geschwindigkeit bringen. Flasche zudrehen und am nächsten Tag wieder aufdrehen bringt bei mir nur Arbeit. Da kannst Du dann sehen, dass durch den Druck CO2 im Bier gebunden wird und dadurch dann der Druck wieder nachlässt. Ich würde die Flasche mit dem gewünschten Druck dranlassen. Dann gleicht sich das von selbst aus, bzw. der Ausgleich wird vom Druckminderer übernommen. Bei meinen 19L NC Kegs habe ich so nach einer Woche den gewünschten wert und die Flasche entleert sich auch nicht mehr. Ab da kann sie dann auch abgehängt werden.
Gruss
Mike
Das Schwenken mag etwas Geschwindigkeit bringen. Flasche zudrehen und am nächsten Tag wieder aufdrehen bringt bei mir nur Arbeit. Da kannst Du dann sehen, dass durch den Druck CO2 im Bier gebunden wird und dadurch dann der Druck wieder nachlässt. Ich würde die Flasche mit dem gewünschten Druck dranlassen. Dann gleicht sich das von selbst aus, bzw. der Ausgleich wird vom Druckminderer übernommen. Bei meinen 19L NC Kegs habe ich so nach einer Woche den gewünschten wert und die Flasche entleert sich auch nicht mehr. Ab da kann sie dann auch abgehängt werden.
Gruss
Mike
Re: Fragen zur Karbonisierung im KEG
Hallo Mike,
Danke für die schnelle Antwort. Das mit dem Druck hilft mir schon mal sehr weiter. Das bedeutet, dass ich auf jeden Fall ablassen muss wenn ich es in den Kühlschrank zum Lagern packe.
Jetzt hab ich aber doch noch eine Frage:
Woher weißt du wann du den gewünschten Wert erreicht hast? Die Flasche bzw der Minderer sorgt ja permanent für den Druckausgleich. Schwankungen bekommst du dann ja nur mit wenn du dabei bleibst und es hörst oder?
Da fällt mir noch was ein. mit der Methode wäre ein manometer am KEG überflüssig weil der Druckminderer ja für den richtigen Druck im KEG sorgt oder bin ich da falsch?
Danke noch mal und viele Grüße
Chris
Danke für die schnelle Antwort. Das mit dem Druck hilft mir schon mal sehr weiter. Das bedeutet, dass ich auf jeden Fall ablassen muss wenn ich es in den Kühlschrank zum Lagern packe.
Jetzt hab ich aber doch noch eine Frage:
Woher weißt du wann du den gewünschten Wert erreicht hast? Die Flasche bzw der Minderer sorgt ja permanent für den Druckausgleich. Schwankungen bekommst du dann ja nur mit wenn du dabei bleibst und es hörst oder?
Da fällt mir noch was ein. mit der Methode wäre ein manometer am KEG überflüssig weil der Druckminderer ja für den richtigen Druck im KEG sorgt oder bin ich da falsch?
Danke noch mal und viele Grüße
Chris
Re: Fragen zur Karbonisierung im KEG
Das Manometer brauchst Du dann, wenn sich aus dem Bier im KEG Druck aufbaut. Also z.B. während der (Nach)Gärung. Sonst - richtig - kümmert sich der Druckminderer und - auch richtig - Du bekommst wahrscheinlich nicht mit, wenn es gesättigt ist. Nach ca einer Woche kannst Du aber getrost davon ausgehen.
Beim Transfer vom Warmen ins Kalte könnte man tatsächlich die Flasche abhängen und am nächsten Tag schauen, wie weit der Druck runter gegangen ist. Kann sein, dass man das sogar machen MUSS, weil man bei manchen Druckminderern den SOLL-Druck nicht tiefer einstellen kann als den IST Druck.
Wir mit allem beim Brauen braucht es auch hier Zeit :)
Gruss
Mike
Beim Transfer vom Warmen ins Kalte könnte man tatsächlich die Flasche abhängen und am nächsten Tag schauen, wie weit der Druck runter gegangen ist. Kann sein, dass man das sogar machen MUSS, weil man bei manchen Druckminderern den SOLL-Druck nicht tiefer einstellen kann als den IST Druck.
Wir mit allem beim Brauen braucht es auch hier Zeit :)
Gruss
Mike
Re: Fragen zur Karbonisierung im KEG
Ja, in der Tat gibt es zum Thema schon einiges im Forum zu finden.
Ganz kurz zu meinem Vorgehen: wenn das Bier im Keg ist, hänge ich es an die CO2-Flasche und gebe kurz (ca. 3 Sekunden) Druck drauf und entlüfte danach wieder, um möglichst viel Sauerstoff aus dem Kopfraum auszublasen. Das mach ich drei mal. Danach gebe ich wieder CO2 drauf und schüttle das Keg ausgiebig.
Über Nacht stellt sich im Keg ein Druckgleichgewicht ein, dann messe ich den Druck im Kopfraum, gebe erneut CO2 drauf und schüttle das Faß. Das Ganze wiederholt sich, bis sich der gewünschte Druck laut Spundungstabelle eingestellt hat.
Wenn Du das Bier in die Kühlung stellst, mußt Du nicht entlüften - die Menge an CO2 pro Liter stimmt ja.
Gruß
Bierwisch
Ganz kurz zu meinem Vorgehen: wenn das Bier im Keg ist, hänge ich es an die CO2-Flasche und gebe kurz (ca. 3 Sekunden) Druck drauf und entlüfte danach wieder, um möglichst viel Sauerstoff aus dem Kopfraum auszublasen. Das mach ich drei mal. Danach gebe ich wieder CO2 drauf und schüttle das Keg ausgiebig.
Über Nacht stellt sich im Keg ein Druckgleichgewicht ein, dann messe ich den Druck im Kopfraum, gebe erneut CO2 drauf und schüttle das Faß. Das Ganze wiederholt sich, bis sich der gewünschte Druck laut Spundungstabelle eingestellt hat.
Wenn Du das Bier in die Kühlung stellst, mußt Du nicht entlüften - die Menge an CO2 pro Liter stimmt ja.
Gruß
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Re: Fragen zur Karbonisierung im KEG
Ich benutze SodaStream und Druckminderer zur karbonisierung von entweder Fermzilla oder Keg. Bier aus Fermzilla hat schon etwa 1-1.5g/l CO2. Fermzilla bekommt dann zum coldcrash 2.5bar und Keg bis zu 3.5bar. Wiege SodaStream am Anfang und zwischendurch. CO2 bleibt natürlich angeschlossen.Z0han83 hat geschrieben: ↑Donnerstag 9. Juli 2020, 14:34 Hey Leute,
Ich lese nun schon eine Weile mit und habe bislang immer in 5l Partyfässer gezapft. Das hat bis dato sehr gut funktioniert. Nun will ich auf Keg mit Flachfitting umsteigen. Dazu hätte ich ein paar Fragen. bitte steinigt mich nicht wenn die Fragen vielleicht schon diskutiert wurden oder sie vielleicht auch dumm sind aber ich bin in dem Bereich noch blutiger Anfänger und hab in der Forumssuche dazu nichts gefunden
Ich habe viel recherchiert und wenn ich das alles richtig verstanden habe bietet mir die KEG Variane einen weiteren Vorteil gegenüber den Partyfässer. Das ist die Zwangskarbonisierung. Dazu nun die erste Frage Ich gäre (leider) verhältnismäßig warm. Das heißt u.g bin ich bei ca. 14-16°C o.g bei ca. 20-22°C. Wenn ich nun ein u.g Bier Zwangskarbonisieren will brauche ich schon mal grundsätzlich mehr Druck. Als Beispiel. Das bier gärt bei 14°C und ich möchte 5,5g/l CO2 im Bier haben dann brauche ich einen Druck von 1,78. Im Bier befindet sich aber ja nach der Hauptgärung bereits etwas CO2. Muss ich das dann irgendwie rausrechnen und nur noch bspw. 4,5g/l nach karbonisieren?
Außerdem hab ich von den beiden Möglichkeiten gelesen. Ich habe mich entschieden es folgendermaßen versuchen zu wollen:
Ich gebe CO2 auf den KEG (lt. der Spundungstabelle), schwenke es ein wenig, warte dann etwas und klemme dann die Gasflasche wieder ab. Am nächsten Tag schließe ich sie wieder an (oder öffne das Gasventil) sodass der Druck im KEG wieder auf den Wert ansteigt wie ich ihn aus der Spundungstabelle ablese. Das wiederhole ich dann so lange bis der Druck nicht mehr nachlässt. Passt das grob so?
Dazu hab ich dann auch noch ne Frage Wenn die Zwangskarbonisierung vorbei ist, bei welchem Druck Lager ich dann das Keg für die Reifung? Muss ich Druck ablassen falls ich ein KEg doch mal im Kühlschrank lagern möchte?
So, das war nun ein langer Text. Danke fürs lesen und für die Hilfe.
Sry falls die Fragen woanders schon erläutert wurden und ich nur zu blöd war die Antworten zu finden :)
Grüße
Chris
Je nach der gewünschten karbonisierung wird dann danach der Druck vermindert. z.B. 20ltr@5g/ltr=100g
CO2.
Funktioniert gut für mich
Gruß Elmar
Re: Fragen zur Karbonisierung im KEG
Hey,
Nochmals vielen vielen Dank für eure vielen hilfreichen Antworten. Ich denke ich werde das ähnlich mit dem wiegen versuchen und es dann an der Flasche lassen. Ich habe nun aber doch noch eine Frage: Du hast geschrieben ich muss den Druck nicht ablassen wenn die Karbonisierung durch ist und ich es kalt stelle. Allerdings ist doch dann der Druck im Kopf zu hoch, sodass das Bier weiter karbonisiert oder irre ich mich da jetzt? Vermutlich wird das aber wohl nicht viel ausmachen?!
Gibt es eigentlich auch Vorteile im KEG mit Zucker nachzuvergären?
Vielen Dank noch mal :)
Grüße
Chris
Nochmals vielen vielen Dank für eure vielen hilfreichen Antworten. Ich denke ich werde das ähnlich mit dem wiegen versuchen und es dann an der Flasche lassen. Ich habe nun aber doch noch eine Frage: Du hast geschrieben ich muss den Druck nicht ablassen wenn die Karbonisierung durch ist und ich es kalt stelle. Allerdings ist doch dann der Druck im Kopf zu hoch, sodass das Bier weiter karbonisiert oder irre ich mich da jetzt? Vermutlich wird das aber wohl nicht viel ausmachen?!
Gibt es eigentlich auch Vorteile im KEG mit Zucker nachzuvergären?
Vielen Dank noch mal :)
Grüße
Chris
Re: Fragen zur Karbonisierung im KEG
Der Druck sinkt mit der Temperatur. Ob zu 100% auf Deinen Zielwert denke ich nicht. Daher nach einem Tag Manometer dran und wieder genau einstellen. Dann passt es ja.
Nachgärung mit Zucker im Keg kannst Du / musst Du machen wenn Du nicht grün geschlaucht hast und keinen Drucktank zur Gärung hast. Vorteil ggü. Flaschen ist, dass Du Überdruck ablassen kannst und somit viel flexibler bist.
Edit: Achso - Zucker statt Zwangskarbonisieren. Da ist der Vorteil, dass Du CO2 sparst. Einige hier stellen auch Unterschiede in der Perlage fest. Zucker dauert i.d.R. etwas länger.
Nachgärung mit Zucker im Keg kannst Du / musst Du machen wenn Du nicht grün geschlaucht hast und keinen Drucktank zur Gärung hast. Vorteil ggü. Flaschen ist, dass Du Überdruck ablassen kannst und somit viel flexibler bist.
Edit: Achso - Zucker statt Zwangskarbonisieren. Da ist der Vorteil, dass Du CO2 sparst. Einige hier stellen auch Unterschiede in der Perlage fest. Zucker dauert i.d.R. etwas länger.
Re: Fragen zur Karbonisierung im KEG
Hallo ChrisZ0han83 hat geschrieben: ↑Samstag 11. Juli 2020, 09:13 Hey,
Nochmals vielen vielen Dank für eure vielen hilfreichen Antworten. Ich denke ich werde das ähnlich mit dem wiegen versuchen und es dann an der Flasche lassen. Ich habe nun aber doch noch eine Frage: Du hast geschrieben ich muss den Druck nicht ablassen wenn die Karbonisierung durch ist und ich es kalt stelle. Allerdings ist doch dann der Druck im Kopf zu hoch, sodass das Bier weiter karbonisiert oder irre ich mich da jetzt? Vermutlich wird das aber wohl nicht viel ausmachen?!
Gibt es eigentlich auch Vorteile im KEG mit Zucker nachzuvergären?
Vielen Dank noch mal :)
Grüße
Chris
Falls du gewogen hast und Flasche zu ist, brauchst du den Druck nicht mindern. Das CO2 was im Keg ist wird sich im Bier lösen. Das eingelassene Gewicht an CO2 ändert sich ja nicht. Druck wird auch von selbst fallen.
Bis das der Fall ist, wird's mit dem Zapfen allerdings etwas schwierig
Prost, Elmar