Seit 2008 besitze ich ein 20 l Speidel Braumeister, der mir bis heute immer gute Dienste bereitet hatte.
Bei meinen letzten beiden Suden traten jedoch erstmals Probleme auf, die ich nicht genau deuten und erklären kann. Vielleicht hat einer eine Idee oder Erfahrung, die mir hilft das Problem besser eingrenzen zu können. Parallel habe ich schon eine Anfrage an Speidel direkt gesendet.
Bei meinem vorletzten Sud fiel während der Kochphase die Temperaturanzeige innerhalb von wenigen Sekunden von 100 °C auf 94 °C ab. Daraufhin habe ich die Temperatur mit einem externen Thermometer nachgemessen: 100 ° C, also alles OK. Leider führte dieses Verhalten dazu, dass der Braumeister den Kochvorgang sozusagen unterbrochen hatte, da er die verbleibende Kochzeit nicht weiter reduzierte – mir ist dies erst später aufgefallen, da ich eine zweiten Sud mit Gasbetrieb parallel in Arbeit hatte. Erst als die Temperaturanzeige wieder auf 100 °C „gestiegen“ war, wurde die Restkochzeit wieder herunter gezählt. Nicht schön, aber damit kann ich leben, da di Zeit auch manuell genommen werden kann, man muss es halt nur wissen.
Beim letzten Sud haben sich jedoch weitere Probleme eingeschlichen. Ab einer bestimmten Temperatur (40 °C ) fing die Pumpe an, Geräusche von sich zu geben. Eine Verstopfung ist auszuschließen, da ich die Pumpe nach jeder Benutzung abschraube und reinige, gerade auch um Wasseransammlungen und Verkeimen in diesem Bauteil in der nicht genutzen Zeit entgegenzuwirken. Im aktuellen Sud hatte ich noch nicht eingemaischt, so dass auch hieraus keine Verstopfung ableitbar war. Als ich den Brauvorgang fortsetzte, stelle ich bei ca. 67 °C fest, dass die Pumpenleistung bei laufender Heizung nur noch gefühlte 10% einnahm, ein Überlaufen der Würze im Malzrohr war kaum, bis gar nicht gegeben. Wurde die Heizung manuell abgeschaltet, so war wieder volle Pumpenleistung da. Als ich im Folgenden nun versuchte, Abmaischtemperatur zu bekommen, musste ich feststellen, dass dies eine Ewigkeit dauerte. Ich habe den Brauvorgang abbrechen müssen. Läutern & Kochen erfolgte über einen separaten Kessel.

Um das Ganze nochmals zu simulieren, habe ich lediglich mit Wasser und Reinigungstablette einen Brauvorgang nachgestellt. Mit dem gleichen Ergebnis: bis zu einer Temperatur von circa 40 °C lief alles in Ordnung. Danach setze das Pumpengeräusch ein, ohne dass jedoch ein Leistungseinbruch zu verzeichnen war. Ab circa 65 Grad Celsius nahm jedoch die Pumpenleistung bei eingeschalteter Heizung drastisch ab. Nach Abschalten der Heizung war dieser wieder wieder völlig da, trotz Geräusch. Im folgenden Verlauf dauert es eine gefühlte Ewigkeit bis eine Temperatur von 90 °C erreicht wurde, hier schaltete sich die Pumpe, ich denke mal bauart bedingt, komplett ab. Koch-Temperatur wurde auch noch 2 Stunden nicht erreicht.

Vom äußeren Erscheinungsbild sind Kessel und Bauteile trotz des Alters aufgrund guter Pflege wie neu. Steckverbindungen sind nicht korrodiert, alles an seinem Platz.
Aus meiner Sicht sind könnten folgende Bauteile defekt sein: Temperaturmesser, Pumpe, Heizwerk und/oder Steuerung. Da ich ja ungern alles austauschen möchte, meine Hoffnung, dass ihr aus eurer Erfahrung heraus und unter Zuhilfenahme meiner ausführlichen Beschreibung den Fehler eingrenzen könntet.
Viele Grüße
schloemi