Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Hallo zusammen, nachdem ich mit zwei Brausets, die ich als Geschenk bekommen hatte in die Hobbybrauerei geschnuppert hatte, wollte ich selber ein Bier designen.
Ich hatte mich für ein dunkles entschieden und wollte es auch kräftig. Ein Altbier sollte es werden, zubereitet in einem der Fässchen mit Druckventil aus den Brausets. Im Internet habe ich mir einen dunklen Malzextrakt und entsprechende obergärige Trockenhefe 'Old German Altbier 9' besorgt; beides von Gozdawa. Dazu noch Hopfenpellets Hallertau Tradition und Hallertau Hersbrucker Typ 90.
In meinem ersten Versuch habe ich knapp 1kg Malzextrakt in 5l Brauwasser gelöst um eine Stammwürze von ca. 15% zu erhalten. Mit einer Bierspindel habe ich die Stammwürze kontrolliert.
0,5l habe ich als Speise zurück gehalten und den Rest mit den Hopfenpellets gekocht.
Nach dem die Würze auf Zimmertemperatur abgekühlt war (nach einer Nacht im Keller) habe ich aus Ermangelung einer Angabe auf der Hefe, die ganze Packung (10g) rehydriert und in die Würze gegeben. 10g waren es auch in den Biersets. Der Gärprozess hat auch umgehend begonnen und war nach nicht einmal 24h beendet. Der Restextrakt hatte 5% und änderte sich auch in den nächsten 24h nicht mehr.
Ich bin nun davon ausgegangen, dass ich einfach zu viel Hefe verwendet hatte.
In meinem zweiten Versuch, der ein normales dunkles Bier werden sollte (800g Malzextrakt für ca. 13% Stammwürze), habe ich dann 2g der Hefe rehydriert und in die Würze gegeben. Aber auch hier war die Gärung nach ca. 16h beendet.
Was könnte für diese Turbogärung die Ursache sein und welche Folgen hat das?
In meinem ersten Versuch hatte ich letztendlich nach Zugabe der Speise und verschließen des Fäßchen mit dem Druckventil die Nachgärung gestartet, aber auch nach 2 Wochen nur sehr wenig Kohlensäure. Das Altbier hatte insgesamt auch mehr etwas von einem Giunness.
Der zweite Versuch wartet noch auf seine Nachgärung, die habe ich noch nicht gestartet.
Ich hatte mich für ein dunkles entschieden und wollte es auch kräftig. Ein Altbier sollte es werden, zubereitet in einem der Fässchen mit Druckventil aus den Brausets. Im Internet habe ich mir einen dunklen Malzextrakt und entsprechende obergärige Trockenhefe 'Old German Altbier 9' besorgt; beides von Gozdawa. Dazu noch Hopfenpellets Hallertau Tradition und Hallertau Hersbrucker Typ 90.
In meinem ersten Versuch habe ich knapp 1kg Malzextrakt in 5l Brauwasser gelöst um eine Stammwürze von ca. 15% zu erhalten. Mit einer Bierspindel habe ich die Stammwürze kontrolliert.
0,5l habe ich als Speise zurück gehalten und den Rest mit den Hopfenpellets gekocht.
Nach dem die Würze auf Zimmertemperatur abgekühlt war (nach einer Nacht im Keller) habe ich aus Ermangelung einer Angabe auf der Hefe, die ganze Packung (10g) rehydriert und in die Würze gegeben. 10g waren es auch in den Biersets. Der Gärprozess hat auch umgehend begonnen und war nach nicht einmal 24h beendet. Der Restextrakt hatte 5% und änderte sich auch in den nächsten 24h nicht mehr.
Ich bin nun davon ausgegangen, dass ich einfach zu viel Hefe verwendet hatte.
In meinem zweiten Versuch, der ein normales dunkles Bier werden sollte (800g Malzextrakt für ca. 13% Stammwürze), habe ich dann 2g der Hefe rehydriert und in die Würze gegeben. Aber auch hier war die Gärung nach ca. 16h beendet.
Was könnte für diese Turbogärung die Ursache sein und welche Folgen hat das?
In meinem ersten Versuch hatte ich letztendlich nach Zugabe der Speise und verschließen des Fäßchen mit dem Druckventil die Nachgärung gestartet, aber auch nach 2 Wochen nur sehr wenig Kohlensäure. Das Altbier hatte insgesamt auch mehr etwas von einem Giunness.
Der zweite Versuch wartet noch auf seine Nachgärung, die habe ich noch nicht gestartet.
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bwanapombe
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Re: Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Bei welcher Temperatur wurde vergoren?
Dirk
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Stay thirsty!
Re: Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Bei 20°C, kühler ist es leider nicht in unserem Keller. Für die Hefe wird als Gärtemperatur 12°C-25°C; optimal 15°C - 20°C angegeben.
Re: Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Eine Packung reicht normalerweise für 20L Würze. Es war also zuviel Hefe und die Temperatur auch sehr hoch. Die OGA9 legt schnell los braucht aber nach hinten immer noch etwas bis sie das bier wirklich endvergoren hat. Sei also vorschitig und füll nicht zu früh ab.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Genau das war auch meine Vermutung mit 10g/20l. Aber bei 2g/5l ist es noch immer sehr schnell.
Temperatur ist im oberen optimalen Bereich.
Also denkt ihr es ist alles in Ordnung?
Und das "braucht aber nach hinten" heißt, der Restextrakt kann sich noch verringern?
Hab' eben nochmal nachgemessen und es waren tatsächlich weniger als vor 3-4h. Nun ca. 4%, statt der 5%.
Wie kann man eigentlich den Wert zum Ende der Gärung vorher abschätzen?
Ich meinte irgendwo gelesen zu haben, dass man nicht weniger als 5% erreicht.
Ich warte nun lieber noch 2-3 Tage und beobachte. Bombengefahr besteht denke ich nicht, da ich später ein Fäßchen mit Druckventil verwende.
Temperatur ist im oberen optimalen Bereich.
Also denkt ihr es ist alles in Ordnung?
Und das "braucht aber nach hinten" heißt, der Restextrakt kann sich noch verringern?
Hab' eben nochmal nachgemessen und es waren tatsächlich weniger als vor 3-4h. Nun ca. 4%, statt der 5%.
Wie kann man eigentlich den Wert zum Ende der Gärung vorher abschätzen?
Ich meinte irgendwo gelesen zu haben, dass man nicht weniger als 5% erreicht.
Ich warte nun lieber noch 2-3 Tage und beobachte. Bombengefahr besteht denke ich nicht, da ich später ein Fäßchen mit Druckventil verwende.
Re: Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Noch ein Tipp, die Speise nach dem Kochen entnehmen. Auch Speise sollte gehopft sein
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Das ist Quatsch. je nach eingesetzter Hefe und Maischprogramm kommt man sehr wohl drunter. 2-3% Restextrakt sind bei mir eher die Regel als die Ausnahme. Auch mit der OGA9.Johor hat geschrieben: Samstag 15. August 2020, 22:31 Wie kann man eigentlich den Wert zum Ende der Gärung vorher abschätzen?
Ich meinte irgendwo gelesen zu haben, dass man nicht weniger als 5% erreicht.
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- Sebasstian
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Re: Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Durch eine SchnellvergärprobeJohor hat geschrieben: Samstag 15. August 2020, 22:31 Wie kann man eigentlich den Wert zum Ende der Gärung vorher abschätzen?
Grüße,
Sebastian
Sebastian
Re: Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Ja, vermutlich war es eine Fehlinterpretation von mir. Es ging, wenn ich mich recht entsinne, um ein konkretes Rezept. Die allg. formulierte Aussage ist im Kontext dann gar nicht mehr allgemein.Alt-Phex hat geschrieben: Sonntag 16. August 2020, 02:40 Das ist Quatsch. je nach eingesetzter Hefe und Maischprogramm kommt man sehr wohl drunter.
Re: Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Hab mich schon gewundert, dass man die Hopfenmenge und Kochdauer versucht genau zu berechnen und dann im Anschluss das Ganze wieder verfälscht.§11 hat geschrieben: Sonntag 16. August 2020, 02:37 Noch ein Tipp, die Speise nach dem Kochen entnehmen. Auch Speise sollte gehopft sein
Re: Turbogärung - was kann die Ursache sein?
Johor hat geschrieben: Sonntag 16. August 2020, 13:41Hab mich schon gewundert, dass man die Hopfenmenge und Kochdauer versucht genau zu berechnen und dann im Anschluss das Ganze wieder verfälscht.§11 hat geschrieben: Sonntag 16. August 2020, 02:37 Noch ein Tipp, die Speise nach dem Kochen entnehmen. Auch Speise sollte gehopft sein
Zudem hilft Hopfen auch zum Beispiel Lactos unter Kontrolle zu halten
„porro bibitur!“
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