Schon ein wenig krass:
[D]ie Privatbrauerei startet dieser Tage eine besondere Rabattaktion: Wer an einem Montag oder Dienstag im September zwei Kästen Warsteiner kauft, bekommt den Preis für eine Kiste vom Unternehmen zurückerstattet, exklusive Pfand.
Dazu müssen die Verbraucher den Kassenbon und persönliche Daten auf der ab September freigeschalteten Aktionswebsite hochladen. Erlaubt ist pro Kunde nur eine Rückerstattung pro Woche. Wo die Kästen gekauft wurden und welchen Preis sie haben, ist dabei egal.
[Die] Corona-Krise hat deutliche Spuren hinterlassen in der Warsteiner-Bilanz. Um 16,2 Prozent ist der Absatz im ersten Halbjahr 2020 eingebrochen.
Völliger Irrsinn, wobei ich die Verzweiflung der Branche nachvollziehen kann - ich selber habe ja auch mein Trinkverhalten in den letzten Monaten verändert: ohne die Menge zu reduzieren, habe ich viel mehr zuhause und viel weniger außer Haus konsumiert!! Weiterhin sind die besonderen bzw. Warsteiner-typischen Faktoren im Artikel ganz gut beschrieben: Gastronomie-, Festival- und Exportabhängigkeit.„Warsteiner hat in den letzten Jahren ohnehin schon an Strahlkraft verloren. Nun landet die Marke auch noch in der Billigbier-Ecke.“ Und tatsächlich: Bei der Handelskette Rewe zum Beispiel kostet der Kasten Warsteiner in dieser Woche im Sonderangebot 10,23 Euro.
Nach der Rückerstattung würde die Kiste damit nur noch gut fünf Euro kosten.
Wobei es zum Glück nicht allen gleich schlecht zu gehen scheint: z.B. Mahr's Bräu hat auf Facebook folgendes gepostet:„Die deutsche Brauwirtschaft befindet sich in einem der schwierigsten Jahre ihrer Geschichte“, kommentiert Holger Eichele, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes (DBB). Für viele Unternehmen sei diese Lage mittlerweile sogar in höchstem Maße existenzgefährdend.
Zumal Eichele mit dauerhaften Strukturveränderungen am Markt rechnet. „Die Welt nach Corona wird eine andere sein“, sagt der Branchenvertreter. „Viele Kneipen, Bars, Clubs und Restaurants werden aufgeben müssen.“ Und auch bei Tourismus, Tagungen, Events und Geschäftsreisen werde es wohl dauerhaft zu harten Einschnitten kommen.
„Der Pro-Kopf-Konsum von Bier hat sich weltweit wegen der anhaltenden Corona Pandemie nicht wirklich geändert. Auch bei uns in Bamberg nicht. Aber auch uns trifft die Situation, weshalb wir derzeit unseren Mahrs Export gebremst haben. Zeitgleich genießen die Menschen wieder ihr Bier auf regionaler Ebene – spricht „Daham“. Und hier erfahren wir einen echten Run auf unsere Mahrs Bräu. Für diese Treue und Produktzufriedenheit danken wir all unseren Kunden“.