etwas länger schon surrte es in meinem Kopf herum, nun bot sich die Gelegenheit, es endlich mal auszuprobieren: ein GrapeAle oder auch Bier-Wein-Hybrid!
Es gibt ja verschiedene Ansätze hierzu, von dem Verschneiden fertiger Produkte über die Zugabe von Würze zum fertig ausgebauten Wein, oder andersrum Trauben in den Lagertank des fertigen Bieres. Allen gemeinsam scheint jedoch ein recht neutrales leichtes Bier zu sein, das als Basis verwendet wird. Bei den Hefen gibt es ebenfalls unterschiedliche Ansätze, ob mit speziellen Hefen (z.B Champagnerhefe oder Saisonhefe) vergoren oder auch hier der neutrale Weg gewählt wird. Die Trauben spielen natürlich ebenfalls eine große Rolle, oft sind die kommerziellen Hybriden nicht ohne Grund Co-Produktionen von Brauern und Winzern.
Bin ich beides nicht, also bleibt nur ausprobieren.

Das ist der Plan:
A - frische Trauben mit einer Reinzuchthefe vergären (bzw. angären)
B - ein recht einfach gehaltenes Basisbier brauen
C - Bier aus B mit der Maische aus A zusammenführen und mit einer neutralen Bierhefe zu Ende gären lassen.
Heute war A dran:
Ca. 4,8 kg Trauben bei Freunden ernten (ca. 90% hell, 10 % dunkel), waschen und entrappen (und natürlich auslesen):
Trauben zerdrücken, erhitzen und wieder abkühlen:
Anstellen mit Hefenährsalz und Reinzuchthefe bei ca. 28°C:
Soweit so gut, hoffe ich. Beim Erhitzen habe ich noch Zucker hinzu gegeben, um das geringe Mostgewicht von 65 Oechsle auf die empfohlenen 90 zu bringen. Wein machen scheint auch eine Kunst für sich zu sein

Der Plan für B:
OG-Bier mit leichtem Körper:
85 % Pilsner
10 % Weizen hell
5 % CaraPils
Als Hopfen würde ich mal Nelson Sauvin und Hallertau Blanc jeweils als VWH und Whirlpoolgabe vorsehen, um den Weincharakter zu betonen. Geplant sind sanfte 15 IBU. Vergären würde ich mit der US-05.
Am Sonntag ist Brautag, dann sind die Trauben 5 Tage in der Gärung, mal schauen ob das reicht.
Falls noch jemand Anregungen für das weitere Vorgehen hat, nur zu! Insbesondere das Mischungsverhältnis ist mir noch etwas unklar, mir schwebt so 20 % Weinanteil vor. Ich weiß auch och nicht, ob ich die Würze direkt auf die Trauben lassen soll oder erst die Würze angären, um potenziellen Störenfrieden so viel Alkohol wie möglich entgegen zu setzen.
Ich werde berichten.