Auch ich traue mich nun nach längerer Einlesephase als stiller Beobachter das Biebrauen und die Registrierung in diesem wunderschönen Forum.
Ich dürfte wohl mit meinen 18 Jahren zu den Jüngeren hier unter uns gehören.
Gerne hätte ich bereits vorher mit dem Brauen angefangen, was mir allerdings bisher bei meinen Eltern Zuhause verwehrt wurde.
Letzten Oktober habe ich dann schlussendlich meine Zusage bekommen, woraufhin ich aus der beschaulichen und wunderschönen Weinregion Saale-Unstrut in unsere Hauptstadt aufbrach, um dort Philosophie und Geschichte auf Lehramt zu studieren. Genau genommen komme ich aus der kleinen Stadt Freyburg, die wohl vor allem durch den Rotkäppchen-Sekt bekannt ist.
Da in meiner Heimat nun eher Wein und Sekt im Fokus stehen, konnte ich bisher nur schwerlich über das Alltagspils hinaus blicken.
So genoss ich auch erst vor wenigen Wochen mein bisher größtes Geschmackserlebnis: das Rauchbier aus der Kleinbrauerei Eschenbräu.
Weiterhin schwöre ich auf Duckstein, welches nach einer Führung in der Holsten-Brauerei frisch aus dem Fass mit leckerem Treberbrot und Schinken serviert wurde.
An Pils trinke ich ganz gern Freiberger und Becks. (o.O)
Soweit so gut.
Endlich in Berlin angekommen und eingelebt, ging es dann vor ca 3 Wochen mit den ersten Sud los. Dem voraus ging eine (mehr oder weniger schmerzhafte) Investition von 150€.
Angeschafft wurden ein Gäreimer, ein 27l Edelstahleinkocher, sowie ein Läutereimer mit Panzerschlauch.
Gebraut wurde zusammen mit einem Freund, der ebenfalls sein Glück in Berlin bei Rolls Royce zu finden versucht, in meiner kleinen Wohnung.
Nachdem der Hausmeister, dessen Büro sich leider in ziemlicher Nähe zu meinen Fenstern befindet, endlich seinen Feierabend einläutete, konnte es auch schon losgehen.
Versucht haben wir uns an 10 l Wormatia Ale, welches im Forum als Anfängertauglich beschrieben wurde.
Bis auf die Sudausbeute ist glücklicherweise alles ganz toll verlaufen.
Mit Werten kann ich jedoch nicht glänzen, da ich zu diesen Zeitpunkt noch keine Spindel besaß.
Nach acht Tagen erfolgte die Abfüllung inklusive Karbonisierung mit 5g Traubenzucker der Liter in Flaschen.
Leider ist dann doch nicht alles so perfekt gelaufen.
Nach den 8 Tagen Gärung im Gäreimer bildete sich unten eine feste klebrige Masse.
Da ich glaube mehrmals las, dass man darauf achten sollte, dass bei der Abfüllung nicht zu viel Hefe mit in die Flaschen kommen sollte, war ich über die Klebemasse recht verwundert.
Aus Angst überhaupt keine Hefe für die Nachgärung mehr zu haben, löste ich schließlich 1,5 große Löffel von der Klebemasse mit den Traubenzucker auf.
Das war wohl ein großer Fehler^^
Aber was solls :)
Das passiert mir nicht noch einmal.
Zum Schluss habe ich noch eine Frage an alle Berliner.
Wo bekommt ihr euer Malz her?
Für den ersten Sud habe ich bei einen Onlineshop bestellt.
Allerdings glaube ich gelesen zu haben, dass beispielsweise das Malz, für weit unter einen Euro in den Mälzereien zu bekommen ist.
Da wir in Berlin scheinbar keine haben, werde ich in Zukunft mal die Klein- und Großbrauereien abklappern, ob die nicht vielleicht ab und an einen Sack Malz für einen begeisterten Hobbybrauer (wenn man das überhaupt schon sagen darf^^) und armen Studenten für wenig Geld über haben. Habt ihr da bereits Erfahrungen gemacht?
Sofern die Frage untergehen sollte, werde ich sie in ein paar Tagen erneut gesondert stellen.
Viele Grüße, lieben Dank und allzeit gut Sud.
Den Einblick in das Wohnzimmer meiner Eltern sei euch jetzt mal gewährt.
