Hallo,
neulich wollte ich ein leichtes IPA mit Hopfennote brauen und habe mir folgendes Rezept selbst zusammengebaut:
Batch size: 22l
Innere Werte (laut Brewfather)
* Alc: 4.7%
* IBU: 34
* OG: 1.050
Malz:
* 3 kg Pale Ale
* 500g Münchner
* 500g Wiener
* 300g Caramel Hell
* 250g Haferflocken
Hopfen:
* 8g Galaxy (60m)
* 8g Simcoe (60m)
* 10g Amarillo (Whirlpool)
* 10g Centennial (Whirlpool)
* 10g Galaxy (Whirlpool)
* 10g Simcoe (Whirlpool)
* 20g Amarillo (Dry-hop für 3 Tage)
* 20g Centennial (Dry-hop für 3 Tage)
* 20g Galaxy (Dry-hop für 3 Tage)
* 20g Simcoe (Dry-hop für 3 Tage)
Das Ergebnis war leider geschmacklich extrem herb und bitter. Optisch sah es genau aus wie ein hazy-IPA, am Anfang knall-gelb, aber schon bald nach 1-2 Wochen unansehnlich graubraun. Ich wollte eigentlich gar kein Hazy brauen, sondern eher ein west-coast IPA mit nettem Aroma. Mit 3g Hopfen pro Liter in Whirlpool und Dry-hopping dachte ich eigentlich daß das total im Rahmen ist.
Habt ihr einen Tip für mich was ich hier falsch gemacht habe?
Danke & Gruß,
Simon
IPA Rezept schiefgegangen
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Re: IPA Rezept schiefgegangen
Haferflocken für die Trübung (Eiweiß) und Oxidation für schlechte Aromatik und die braune Farbe, wäre mein Tipp
Gruß
Magnus
Magnus
- DerDerDasBierBraut
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Re: IPA Rezept schiefgegangen
Sieht so aus, als hätte dir jemand ein Glas Mezzo-Mix mit Schaum hingestellt, richtig?
Die Farbänderung kommt von Oxidation: https://braumagazin.de/article/oxidatio ... ralterung/
Bei der Bittere kommen unpassendes Brauwasser, Nichtbeachtung der Nachisomerisierung und Protein-Gerbstoff Komplexe ins Spiel. Für letztere hast du mit deiner proteinreichen Schüttung und den Unmengen Hopfen beste Voraussetzungen geschaffen. https://braumagazin.de/article/bierfehl ... rtruebung/
Die Farbänderung kommt von Oxidation: https://braumagazin.de/article/oxidatio ... ralterung/
Bei der Bittere kommen unpassendes Brauwasser, Nichtbeachtung der Nachisomerisierung und Protein-Gerbstoff Komplexe ins Spiel. Für letztere hast du mit deiner proteinreichen Schüttung und den Unmengen Hopfen beste Voraussetzungen geschaffen. https://braumagazin.de/article/bierfehl ... rtruebung/
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
Re: IPA Rezept schiefgegangen
Ist dann die Empfehlung, lieber die Haferflocken wegzulassen solange man nicht unter O2 Ausschluß fermentieren und abfüllen kann?DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 10:12 ...
Bei der Bittere kommen unpassendes Brauwasser, Nichtbeachtung der Nachisomerisierung und Protein-Gerbstoff Komplexe ins Spiel. Für letztere hast du mit deiner proteinreichen Schüttung und den Unmengen Hopfen beste Voraussetzungen geschaffen. https://braumagazin.de/article/bierfehl ... rtruebung/
Sind 2 Gramm Stopf-Hopfen pro Liter denn so viel? Ich war nach meiner Internetlektüre der Meinung daß 1-2 Gramm pro Liter eher wenig Hopfen ist und erst 6-8 Gramm viel sind? Was ist denn eine passende Stopf-Hopfenmenge für Heimbrauer die im Plastikeimer fermentieren?
Danke & Gruß,
Simon
- Beerkenauer
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Re: IPA Rezept schiefgegangen
Simonstemps hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 12:10Ist dann die Empfehlung, lieber die Haferflocken wegzulassen solange man nicht unter O2 Ausschluß fermentieren und abfüllen kann?DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 10:12 ...
Bei der Bittere kommen unpassendes Brauwasser, Nichtbeachtung der Nachisomerisierung und Protein-Gerbstoff Komplexe ins Spiel. Für letztere hast du mit deiner proteinreichen Schüttung und den Unmengen Hopfen beste Voraussetzungen geschaffen. https://braumagazin.de/article/bierfehl ... rtruebung/
Sind 2 Gramm Stopf-Hopfen pro Liter denn so viel? Ich war nach meiner Internetlektüre der Meinung daß 1-2 Gramm pro Liter eher wenig Hopfen ist und erst 6-8 Gramm viel sind? Was ist denn eine passende Stopf-Hopfenmenge für Heimbrauer die im Plastikeimer fermentieren?
Danke & Gruß,
Simon
Jens hat schon alles geschrieben was bei Die falsch lief.
Dein Problem liegt nicht bei der Menge des Stopfhopfens.
Lese Dich mal in die Wasseraufbereitung und Oxidationsvermeidung ein, dann werden die Ergebnisse
mit einem Schlag deutlich besser.
Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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- integrator
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Re: IPA Rezept schiefgegangen
Ich hatte mal ein NEIPA in Flaschen abgefüllt und die letzte Flasche war nicht voll, so ca. 3/4. Die war nach 2 Wochen auch graubraun und extrem bitter. Die anderen Flaschen waren OK aber ich hätte nicht gedacht wie schnell das geht.stemps hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 09:56 Das Ergebnis war leider geschmacklich extrem herb und bitter. Optisch sah es genau aus wie ein hazy-IPA, am Anfang knall-gelb, aber schon bald nach 1-2 Wochen unansehnlich graubraun.


- BrauSachse
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Re: IPA Rezept schiefgegangen
Hi Simon,stemps hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 12:10Ist dann die Empfehlung, lieber die Haferflocken wegzulassen solange man nicht unter O2 Ausschluß fermentieren und abfüllen kann?DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Sonntag 11. Oktober 2020, 10:12 ...
Bei der Bittere kommen unpassendes Brauwasser, Nichtbeachtung der Nachisomerisierung und Protein-Gerbstoff Komplexe ins Spiel. Für letztere hast du mit deiner proteinreichen Schüttung und den Unmengen Hopfen beste Voraussetzungen geschaffen. https://braumagazin.de/article/bierfehl ... rtruebung/
Sind 2 Gramm Stopf-Hopfen pro Liter denn so viel? Ich war nach meiner Internetlektüre der Meinung daß 1-2 Gramm pro Liter eher wenig Hopfen ist und erst 6-8 Gramm viel sind? Was ist denn eine passende Stopf-Hopfenmenge für Heimbrauer die im Plastikeimer fermentieren?
Danke & Gruß,
Simon
da ich nicht weiß, ob du es getan hast: Es ist immer gut, die Hopfengaben vorher in einen IBU-Rechner mal einzugeben, wenn man weiß, bei wieviel IBU man landen will, und dabei auch die Nachisomerisierung zu berücksichtigen. Das geht hier sehr gut:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... iburechner
Das Brauwasser anzupassen ist ratsam. Dazu gibt es hier im Forum jede Menge Ratschläge. Ich muss zugeben, dass ich das vor einem Jahr noch für übertrieben hielt, inzwischen mache ich es bei jedem Sud und es ist erstens einfach und zweitens sehr hilfreich, bessere Biere zu brauen. Wobei das Brauwasser hier im Taunus schon recht gut ist, also nur geringe Anpassungen nötig sind - je nach Bierstil. Ich benutze dazu den Wasserrechner von Schlupf (Anpassungen von JackFrost). Der ist genial!:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... errechner
Ebenfalls ist es gut, das fertige Bier vor Oxidation zu schützen, indem du die Flaschen randvoll (!! bis 2 mm unter den Rand - das habe ich auch erst vor Kurzem hier im Forum gelernt) machst und z.B. Ascorbinsäure beim Abfüllen zugibst, wobei Letzteres nicht unumstritten ist. Mehr dazu gibt es hier:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=20414
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=9950
Die Haferflocken mache ich bei meinen IPAs auch zu ca. 5% in die Schüttung und die Biere werden trotzdem glasklar.
Edit: 2 g/l Stopfhopfen sind eher wenig denn viel, also auch hier alles im Rahmen, und die dürften auch kaum zur Bittere beitragen.
Vielleicht hilft dir das ein wenig.
Viele Grüße
Tilo
- afri
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- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: IPA Rezept schiefgegangen
Durch meine Fotostrecken kann ich bestätigen, dass die deutliche Färbung ins dunkle nach ungefähr zwei Wochen stattfindet. Vielleicht war's also in diesem Fall der Sauerstoff. Plätscherfreie Abfüllung und möglichst volle Flaschen können diesen Effekt vermindern.
Achim
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!