ich Florian (28) aus Aachen kam eines Tages auf die tolle Idee (weiß nicht wie), dass es total cool wäre im Gartenhaus selber Bier zu brauen.
Der Ansporn kam eher durch das Gartenhaus als durch etwas anderes, bis dato hatte ich überhaupt keine Ahnung ob und wie man selber Bier herstellen kann.
Da ich aber gerade eine komplette Etage in unserem Haus in Eigenleistung entkerne und renoviere wurde der Plan für irgendwann mal nach gaaanz hinten geschoben....
...Pustekuchen: Meine Frau vergisst nicht und nimmt dann tatsächlich in den Urlaub nach Österreich im Juli diesen Jahres ein Besserbrauer Bierset zu meinem Geburtstag mit.
So hat das Übel seinen Lauf genommen, und obwohl ich noch einige Abschlussarbeiten im Haus zu erledigen hätte habe ich seitdem ein 20 Liter Setup mit Einkocher, Rührwerk, Inkbird Steuerung, Läuterfreund und und und mit dem ich schon 6. Sude durch habe (-2 Testsude im Thermomix).
Meiner Frau macht das nichts aus, wenn ich jedes Mal die Küche versaue aber so richtig zufrieden bin ich damit nicht...
Da kam dann wieder das Gartenhaus in Spiel, was aber weder zeitlich gerade optimal ist, noch das Wetter dafür spricht zum Winter in den Garten umzuziehen.
So richtige Kreise hat das ganze aber durch das Forum hier angenommen, mir wurde schnell klar entweder richtig oder gar nicht und da gehört halt der Gärkühlschrank zu.
Ein eigener Kühlschrank nur zum gären? Wie soll ich das der Frau erklären?
Ok, Ebay Kleinanzeigen hat einen ausgespuckt, in den mein 30L Speidelfass rein passt. Der Einbaukühlschrank sollte nur auf dem Boden im Gartenhaus stehen weil Keller schon mit drei Kühltruhen voll ist und wie der Zufall es will hatte der Verkäufer auch noch den passenden Schrank zum Kühli mit super Auszügen in den Schränken zu kleinem Geld.
So ist dann der erste Braubewohner ins Gartenhaus eingezogen:
Den Inkbird habe ich hier übers Forum ergattert und als Bastler fand ich es schnicke direkt in der Kühlschrankwand die Steckdosen für Dauerstrom, Heizen und Kühlen zu haben (sind mittlerweile schön beschriftet). Das Gärfass hat einen Teflonschlauchanschluss, sodass die Gase über ein Rückschlagventil nach außen in einen mit Wasser gefüllten Behälter ausströmen, so kann ich auch von außen das Blubbern sehen und hören

Über die Zeit war mir die 100W Glühbirne zum heizen etwas zu stark und das Licht wollte ich nicht am Bier haben weswegen noch ein Lichtschutz mit integriertem Lüfter eingebaut wurde, ich stieg dann auch auf eine 45W Glühbirne um die super funktioniert ohne den Kühli von innen zu braten:
Jeder Brautag begann bis jetzt damit alle Utensilien aus dem kleinen engen Gewölbekeller hoch in die Küche zu tragen. Der Keller ist sowieso schon viel zu voll gewesen, weswegen ich meinen Einkocher samt Zubehör und allem was ich brauche ( außer Malz) mit in den Schrank vom Kühlschrank gepackt habe, das Gartenhaus musste aber auch erstmal Federn lassen und ein Regal für die Brauerei frei werden Jetzt für einen Brautag alles aus dem Gartenhaus (2. Etagen plus 70m Garten) rein zu schleppen ist auch nicht viel besser, also blieb mir keine Wahl als das Projekt "Brauerei" im Gartenhaus einfach anzufangen.
Egal, wenn ich mir was in den Kopf setzte fange ich meistens einfach mal an einem Nachmittag an und dann gibt es kein zurück mehr.
Der Ort der Begierde! links habe ich noch einen Schuppen, indem alles an Gartenwerkzeugen etc. drin ist. Ich bin nebenbei auch noch Hobbygärtner und der rechte Teil des Gartenhauses (mit Türe und Fenster;doppelt verglast dient neben unserem Trockner der Überwinterung von Pflanzen. Wir sprechen hier über ca.10-12m² an gefliester Bodenfläche, wo aber gerade im Winter auch mobilar Überwinter wird.
Da muss ich definitiv Kompromisse eingehen... da ich aber "nur" min. 1 mal im Monat braue werde ich da schon klar kommen.
Viel gravierender ist die Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser. Strom ist vorhanden aber nur begrenzt mit 1x16A abgesichert. Open End ist da was anderes.
Wasser gibt es nur durch den 70m Gartenschlauch und Abwasser nur einen Ablauf außen am Gartenhaus, der nicht an einen Kanal angeschlossen ist (wie eine Art Sickergrube die das Regenwasser vom Grundstück abführt).
Meine Tische habe ich nach dem aufräumen mal so zusammengestellt wie es nachher werden sollte
Ohne Strom brauchte ich gar nicht anfangen, also die 20mm Styroporplatten die das ganze Haus von innen sehr gut isolieren runter und die Abzweigdosen freigelegt.
Dann die Leitungen zum Brautisch und für den Trockner der umziehen musste neu verlegt und in diesem Zuge die alten Klemmen und Leitungen durch neue und WAGO Klemmen ersetzt.
Dann (die hässliche) Styropoordecke wieder drauf, dass war vielleicht ein gefummel….
Habe mir in diesem Zuge in der Ecke noch einen Kreis mit Schalter fürs Licht eingezogen. Über der Brauecke ist ein schöner Holzbalken, an dem ich Strahler haben möchte die mir nur den Arbeitsbereich beleuchten unabhängig von der Gartenhausbeleuchtung.
Nachdem ich jetzt den Strom da liegen hatte habe ich meinen eigentlichen Brautisch als Spültisch umfunktioniert. Zum brauen brauche ich nur einen kleinen Bereich auf dem mein Einkocher und mein Läutertopf stehen. Das Spülen, vor allem das Flaschenreinigen und das Reinigen an den Brautagen selber war eigentlich dass, was mich in der Küche am meisten gestört hat.
Stichsäge und ab dafür!
Da der Tisch jetzt eh zu klein war um andere Dinge dort zu lagern habe ich meine Malzmühle direkt mit in den Tisch eingelassen. Diese ist mit zwei Schrauben sofort wieder demontierbar und das Malz kann unten direkt in den Behälter rieseln.
Jetzt gings ans Wasser und Abwasser. Mich hat es wirklich Überwindung gekostet einfach ein Loch in das Gartenhaus zu sägen..
Der große Anschluss ist die Abluft vom Trockner. Ich bin erst 28, habe das Haus vor 2 Jahren von der Familie gekauft und es dauert immer noch, bis ich richtig damit umgehen kann, dass das jetzt alles mir und meiner Frau gehört und wir tuen und lassen kaönnen was uns gefällt. Das Brauen hat mich dem auf jeden Fall nochmal einen großen Schritt weiter gebracht

Der Gedanke war einfach draußen das Abwasser auf den Vorhof laufen zu lassen, durch den leichten Abschuss läuft es wie das Regenwasser und alles Andere was sich auf dem Grundstück sammelt zum Abfluss.
Frischwasser sollte per Gardena Kupplung einfach außen am Haus angesteckt werden können.
Gesagt -> getan! Einen passenden Wasserhahn habe ich mir selber geschweißt:
Zwischendurch habe ich von meinen 21L Hellen die gerade gären aus dem Kühlschrank mal die restliche Stammwürze gemessen und es ist ein Segen, dafür nicht erst in die Küche zu laufen, alles zu putzen, dann in den Keller, die Probe nehmen und messen, dann wieder in der Küche alles reinigen, danach alles wieder im Gartenhaus verstauen.... selbiges beim Flaschenspülen und beim Brauen.
Jetzt ist alles an einem Ort und es ist noch lange nicht fertig.
Ich möchte ein richtig schönes Hobbyhaus da unten im Garten haben. Ich stehe direkt neben meinen Tannen und uralten Olivenbäumen am Fenster ( deswegen auch keine Brüdenhaube oder Abzug, die 20L gasen nicht so stark aus, dass ein voll geöffnetes Fenster das nicht abführt), deswegen auch der Platz am Fenster der vorher komplett vom Trockner versperrt war, hier musste ich auch alle zu und Ableitungen umlegen.
Ich möchte die Wände noch bearbeiten und richtig schöne Lampen, Regale und Deko (habe schon 7 Vintage Bier Metallschilder ergattern können) dort aufbewahren, neben Literatur, Rezepten Musikanlage etc. kann es kaum erwarten.
Ich habe Samstag den 17.10 damit angefangen und denke die Hauptarbeiten habe ich schon hinter mir.
Ich freue mich über Anregungen, Kritik und Tipps solange es im Rahmen meiner Möglichkeiten ist.
Habe schon öfter gelesen, dass man nicht gerne hört, dass Wasser aus dem Gartenschlauch genommen wird. Mein Außenanschluss ist direkt am Hauptwasseranschluss und die Schläuche habe nur reinstes klares Wasser gesehen. Hängen immer offen und leer auf, sodass ich mir da keine Sorgen mache. Das Wasser nutze ich natürlich nicht zum Brauen!! Ich werde nur damit abspülen und mit passendem Reinigungsmittel arbeiten. Viel wichtiger ist mir im Grunde sowieso ein Waschbecken mit Abfluss, auch wenn das nicht an einen Kanal geht, dass was andere Leute beim Auto putzen auf der Straße entsorgen ist da sicherlich kritischer als 1x im Monat 10 Liter Wasser mit was Oxi drin.
Heißes Spülwasser gibt's entweder per Wasserkocher oder über Gas, dafür lasse ich mir noch etwas einfallen.
Ich hoffe mein kleiner Beitrag gefällt Euch.