Gestern war es endlich soweit, wir konnten unser Polaris Pils im Cafe Weichhardt in Biberach brauen.
Da der Keller zur Zeit nur 14°C hat, stehen momentan nur untergärige Biere an.
Ein Pils haben der Frank und ich noch nie gemacht, Polaris kennen wir auch nicht, aber so ein 500 Liter Versuchssud hat natürlich auch mal was :)
Los geht´s Samstag morgens um viertel vor 8. Hier werden gerade eine liebe Ehefrau und zwei besonders tolle Kinder allein gelassen und schlafen noch:
Der Weberberg, ein ganz heißes Pflaster. Hier wohnen der Frank und weiter vorne noch ein Kumpel und es endet im Cafe Weichhardt. Wenn man da abends nach Hause will, kann das teilweise sehr verhängnisvoll sein, bei so vielen Einkehrmöglichkeiten.
Frank kann es schon gar nicht mehr abwarten:
Bei einem Pils ist der Knackpunkt natürlich das Wasser. Wir haben hier eine mords Kalkbrühe und ich hab eine ganze Woche lang 800 Liter Wasser mit Kalkmilch behandelt. Ein pH Meter hab ich leider noch keins, man sieht aber sehr schön, dass trotz CaO der pH Wert des Brauwassers nicht ins alkalische geschossen ist.
Im Nachhinein denke ich mir, dass ich die CaO Menge durchaus hätte erhöhen können:
Ich hab dann noch mit einem spezial pH-Papier den Maische pH gemessen und der lag bei ca 5,5, so genau konnte man das aber nicht ablesen (pH Meter muss her).
Frank und der Hafer Boy in Action. Das Malz wurde mal wieder konditioniert, das bringt wirklich sehr viel.
Das Läuterblech haben wir auch nicht vergessen einzubauen:
Ungefähr die halbe Schüttung, ca 50 Kilo PiMa:
Bis dahin war alles im Griff, aber dann hat unser Gastbrauer ferryman morgens um 11 eines der besten IPAs angezapft, das ich seit langem getrunken hab, sein wirklich mehr als gelungenes Simcoe IPA. Ein absoluter Traum! Von da an lief alles ein wenig anders...

Hier mal wieder die Zweieimerlösung für den Transport der Maische in den Läuterbottich. Die Pumpe nehmen wir nicht mehr, da sie die Spelzen zerhäckselt:
Der Übeltäter in Form eines 20 Liter Simcoe IPA Fass. Zwischen durch wurde mal aus der Flasche neues CO2 aufgedrückt, so dass es immer schön spritzig und gut trinkbar war:
Jede Menge Treber, mal wieder:
Läutern war dann ganz ok, dauert halt schon so seine zwei Stunden. Beim Hopfen kochen kamen 250g Polaris in die Vorderwürze und 150g Perle zum Bittern.
Vor lauter Schwätzen ist dann alles ordentlich übergekocht, ich hab dann den Hopfenverlust mit 30g Perle wieder ausgeglichen. Sollte ungefähr passen.
Der Trubkegel war etwas unförmig, man sieht aber, dass die zwei Abflussöffnungen schön frei geblieben sind:
Ferryman hat dann Hefefee gespielt. Das waren ca 5 Liter dicker Heferei direkt aus dem Hefelabor von Gold Ochsen.
Belüften können wir da nicht richtig, wir haben die gekühlte Würze halt von oben reinplätschern lassen, das hat einigermaßen geschäumt.
Dann gings an putzen. Zuerst war Frank sehr motiviert:
Er hat sich dann aber doch für die Variante mit der Kinderarbeit entschieden und sich lieber ein wenig mit dem Gärspund unterhalten:
Der Vorteil, wenn man selber Bilder macht ist übrigens, dass man selber nicht drauf zu sehen ist ;)
Diese mal haben wir die Kühlung auch tatsächlich eingeschaltet. Die Würze wurde mit 12°C angestellt, heute morgen gab es Kräusen bis zur Decke und es blubbert bei 7°C fröhlich vor sich hin. Es sind gut 400 Liter mit 14,5°Brixrausgekommen, die werden noch auf 12°Brix verdünnt, sobald die Kräusen nachlassen. Das sollten also knapp 500 Liter werden.
Vielen Dank an ferryman für seine Hilfe und das wirklich sau gute IPA

Es war zwischenzeitlich ein wenig chaotisch und da waren auch ein paar etwas seltsame Leute neugierig und haben uns im Keller das IPA weggetrunken, aber im großen Ganzen kann man nicht meckern.
Das Ganze hat insgesamt 12 Stunden gedauert, bei so viel Handarbeit aber absolut ok.
Wir probieren mal das Jungbier und wenn da zu wenig Polaris Aroma drin ist, stopfen wir noch eventuell mit 250g.
Stefan