Hallo zusammen,
auch wenn es jetzt ins oT abdriftet, will ich trotzdem meinen Senf dazugeben:
Ich denke die grundsätzliche Empfehlung den Gäreimer/Fermenter nicht zu häufig anzufassen oder gar zu öffnen ist voll und ganz richtig. Das birgt diverse Risiken, gerade wenn man noch unerfahren ist und eventuell die Hygiene an der einen oder anderen Ecke noch nicht so ganz stimmt. Darauf hinzuweisen ist auch sicherlich nicht falsch, aber...
1. Gerade am Anfang der Hobbybrauerkarriere finde ich es sehr wichtig, dass man ein Gefühl dafür bekommt, wie sich eine Gärung verhält. Lag-Phase, exponentielle Phase, Plateauphase, diese Grundlagen des mikrobiellen Wachstums kann man als Hobbybrauer wunderbar zuhause nachvollziehen. Dadurch gewinnt man dann auch die Ruhe und Erfahrung beim 3., 4., 5. Sud den Deckel einfach mal 7 Tage drauf zu lassen.
dast hat geschrieben: ↑Dienstag 8. Dezember 2020, 13:22Je nach Bier messe ich alle 7(Weizen), 14(PaleAle-IPA/Untergärige) oder 30 Tage(bei °P Schwergewichtigen).
An der Stelle sei mir gestattet zu sagen: 30 Tage Hauptgärung ist auch für eine Platobombe eindeutig zu lang, nimm mehr Hefe
2. Was den Sauerstoffeintrag angeht: Ein Öffnen während der Hauptgärung halte ich für unproblematisch. Solange die Hefe noch aktiv ist und Maltose vorhanden ist, wird der Sauerstoff schneller Verstoffwechselt als man gucken kann. Viele Brauereien haben noch immer offene Gärbottiche für die ersten Tage der Hauptgärung. Sobald die Gärung zum Ende kommt wird es natürlich problematischer, Sauerstoff der dann eingetragen wird, wird eventuell nicht mehr von der Hefe eingefangen. In dem Sinne ist mehrmaliges Öffnen nach Beendigung der Gärung, um zu sehen ob der Restextrakt stabil ist, vermutlich problematischer als öffnen jeden Tag während der ersten 3 Tage Hauptgärung.
LG Florian