Hopfenextrakt: Probieren und wenn wie lagern?

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Hopfenpeter
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Hopfenextrakt: Probieren und wenn wie lagern?

#1

Beitrag von Hopfenpeter »

Moin zusammen,

ich verstehe, dass bei dem Wort Hopfenextrakt bei vielen erstmal so eine Reaktion kommt: :Shocked :Waa :thumbdown
Aber bitte haltet euch kurz zurück, ich würde das Thema gerne unideologisch angehen :P

ich erstelle gerade die Rezepte für meine Sommerlager (haha, Wortspiel) für Juli und August. Soviel steht schon fest: es soll ein Pils und ein Export werden. Entschieden aber ausgeglichen gehopft mit etwas Malz im Hintergrund (so mag ich das). Als Hefe ist schon fast sicher die Danish-Lager auserkohren.
Nun stöbere ich in diversen Shops für die Zutaten und Inspiration und finde dort zum ersten Mal Hopfenextrakt in Ethanol in zwei Ausführungen:

1. 150g Hallertauer Taurus 51-25%, 19,80€
2. 150g Hallertauer Perle 40-41%, 27,50€

Warum mich das interessiert? Nun, entgegen der m.M. nicht ausreichend begründeten Stimmen gegen Extrakt (von wegen "Industrieplörre" usw.) habe ich in irgendeinem Thread gelesen, dass ein Doemens z.B. selbst gar nicht so kritisch ist. Im Gegenteil: Werden Pellets oder Dolden mit all dem Grünzeug zur Bitterung eingesetzt hinterlassen diese nach längeren Kochzeiten ungewünschte Stoffe (z.B. Tannine). Moderner, d.h. schonend (Ethanol statt Hitze) hergestellter Extrakt soll deswegen eine hochwertigere, reinere Bitterung erzeugen. Am Kochende kämen dann natürlich Dolden oder Pellets zum Einsatz.

Im Prinzip würde ich das gerne mal ausproBieren aber die Konfektionsgrößen und der Preis sind ja nicht ganz unerheblich. Hat jemand von euch Erfahrung damit? Wie sieht es mit der Lagerung aus? 150g reichen ja für einige Sude. Und zuletzt: lohnt der Aufpreis für Perle, wenn es doch eigentlich nur um die Bittere geht?

Grüße und frohes Sinnieren,

Peter :Greets
Hopfenpeter
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Re: Hopfenextrakt: Probieren und wenn wie lagern?

#2

Beitrag von Hopfenpeter »

Interessant. Auch wenn es für mich kein Hindernis ist. weisst du, warum das in DE nicht eingesetzt werden darf?

Hier ist übrigens ein PDF in Englisch zum Herstellungsprozess.

Da steht in der Tat auch, dass Aromaöle enthalten sind. Damit ist eine Frage schon mal geklärt. :thumbup

Edit: Da war vorher ein Beitrag von Berliner, der aber wieder verschwunden ist. Demnach handelt es sich nicht um klassischen Hopfenextrakt, sondern um iso-ektrakt oder so, Ist wohl in DE nicht erlaubt, warum auch immer.
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Boludo
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Re: Hopfenextrakt: Probieren und wenn wie lagern?

#3

Beitrag von Boludo »

Natürlich ist Hopfenextrakt in Deutschland erlaubt. Der isomerisirte allerdings nicht
Hopfen Extrakt ist teurer als Pellets.
Der Zusammenhang mit Massenbier ist also erst mal nicht gegeben.
Ich denke, dass er vor allem vom Handling her Vorteile bringt, z.B. im Whirlpool.
Bei schwach gehopften Bieren würde ich den persönlich nicht nehmen. Aber bei IBU Bomben finde ich den Einsatz nur zum Einstellen der Bittere duchaus überlegenswert.
Man kocht einfach nicht so viel Grünzeug mit, welches Tannine und sonst was abgibt.

Stefan
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Berliner
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Re: Hopfenextrakt: Probieren und wenn wie lagern?

#4

Beitrag von Berliner »

weisst du, warum das in DE nicht eingesetzt werden darf?
Das Biersteuergesetz bzw. dessen DVO verbietet nur isomerisierten Extrak. Was genau hinter den Bezeichnungen oben steckt, war aber nicht genau zu erkennen. Die Angabe der Hopfensorte deutet aber nicht auf den klassischen Extrakt hin, der nur zur Bitterung eingesetzt wird. Und wenn Aromen enthalten sind verbietet sich lange Kochung.
Gruß vom Berliner
Hopfenpeter
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Re: Hopfenextrakt: Probieren und wenn wie lagern?

#5

Beitrag von Hopfenpeter »

Also isomerisiert scheint da nichts zu sein. Es werden (wenn ich das PDF richtig verstehe) die Öle und auch ein Teil der Tannine mittels Ethantol von den Feststoffen der Planze getrennt. Anschließend wird das Ethanol bei niedrigen Temperaturen in Unterdruck evaporiert und übrig bleibt der Extrakt. So wie ich es verstehe ist das Verfahren fast schonender als die Herstellung der Pellets.
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