120 L Bock gefiltert - Erfahrungsbericht

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ehwo
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120 L Bock gefiltert - Erfahrungsbericht

#1

Beitrag von ehwo »

Hallo zusammen!

Nun ist es passiert, obwohl ich es nie wollte. Ich musste filtrieren.

Zum Tathergang:

Ich stopfe mit großen Teesäckchen direkt im NC-Keg, da ich grünschlauche. Bis jetzt immer problemlos und zum Teil mit sensationellem Ergebnis.
Dieses mal sind in 5 von 7 Kegs die Säckchen, aus welchem Grund auch immer, aufgerissen.
Trotz großzügigem Abschießen des Gelägers über die Zapfanlage, verblieben weiterhin immer noch Hopfenpartikel im Bier.
Der Bock ist geschmacklich aber saugut und es hätte mir das Herz gebrochen, das Bier anderweitig zu verwerten.
Also FILTERN

In geistiger Umnachtung habe ich vor Jahren einen 10 Zoll Kerzenfilter mit einem 1my-Filter gekauft, der bis dato nie in Einsatz war.
Ich habe den Filter zwischen Keg und GDA gehängt und zum Flaschenabfüllen begonnen.
Da ich ja im Vorfeld das Geläger großzügig abgelassen habe, hat sich das erste Keg problemlos Abfüllen lassen.
Leider habe ich am Ende zu langsam reagiert und so ist am Ende einen Hefeschub in den Filter gekommen.

So hat sich das zweite Keg schon etwas zögerlicher abfüllen lassen. Nach dem dritten Keg musste ich den Filter rückspülen und anschließend auswaschen.
In dieser Reihenfolge hab ich die 7 Kegs abgefüllt.

Erkenntnisse:

1. Pflicht erfüllt: Keine Hopfenpartikel mehr im Bier

2. Ab dem 2. Keg war der Filter nur mehr ein "Hefeverteiler". Das Bier im Zulauf war klarer als nach dem Filter. Die w34/70 hat gute Arbeit geleistet

3. Kerzenfilter sind nur eine Notlösung für gröbere "Verschmutzungen". Mit Klarfiltration hat das nichts zu tun.

4. Der einzige Vorteil von Kerzenfiltern zu Schichtenfiltern ist, dass man sie zum Flaschenfüller vorschalten kann, da sie problemlos Stoßbetrieb abkönnen.

5. Wenn schon filtern, dann muss man richtig Geld in die Hand nehmen. Ein 50 Euroteil ist halt nur ein Spielzeug. Kieselgurvorfilter und Schichtenfilter kann es niemals ersetzen.

6. Jetzt weiß ich warum ich nie filtern wollte.

lg ehwo
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Rage
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Re: 120 L Bock gefiltert - Erfahrungsbericht

#2

Beitrag von Rage »

Tut mir leid, das du diese doch so tragische , gar Bier unwürdige, Erfahrung machen musstest. :crying. Finde es gut das du es gleich beichten kamst. :Bigsmile

Sind dich Sackerl aufgerissen oder bei der Bügelfalte aufgegangen?
Hatte das auch mal aber das habe ich scheinbar dem Teebeutel zu viel zugemutet.

Lg roland
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ehwo
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Re: 120 L Bock gefiltert - Erfahrungsbericht

#3

Beitrag von ehwo »

Guten Morgen Roli!

Gott sei Dank waren die 120 Liter noch zu retten!!! Jetzt haben die Flaschen wenigstens eine gleiche Hefetrübung :crying

Ich hab mir die Sackerl angeschaut. Es sieht so aus als wären sie am Co2- Degen aufgeschlagen, lauter kleine runde Löcher. Ich sollte die Fässer mit mehr Liebe behandeln und sie nicht immer rumschupfen.
Ich brauch also doch ein Kühlhaus, wo ich aufrecht reingehen kann und nicht einen Fasskühler, wo ich die Kegs beinah reinwerfen muss. Wieder ein Argument mehr :thumbsup

lg ehwo
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Boludo
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Re: 120 L Bock gefiltert - Erfahrungsbericht

#4

Beitrag von Boludo »

Hätte da ein Cold Crash und anschliesendes Umdrücken nicht auch gereicht? Hopfenfitzel sedimentieren in der Kälte normalerweise sehr gut.

Stefan
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morpheus_muc
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Re: 120 L Bock gefiltert - Erfahrungsbericht

#5

Beitrag von morpheus_muc »

Hattest Du Kaltlagerung versucht? Meine Biere werden im KEG tadellos klar, nachdem ich sie 4-6 Wochen bei 0-2°C gelagert habe. Ich lasse dann immer einen Schluck vorschießen, den ich verwerfe und ab da läuft es blank. Zumindest für den Hefetrub funktioniert das, mit Hopfenpellets hab ich keine Erfahrung (da ich immer Baumwollsäckchen verwende :Wink )

Viele Grüße
Michael
Beer is the answer, but I don't remember the question...
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ehwo
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Re: 120 L Bock gefiltert - Erfahrungsbericht

#6

Beitrag von ehwo »

Hallo zusammen!

Die Fässer standen 2 Monate im Fasskühler bei 2 Grad. Ich hab das Bier auch mit Kieselsol und Gelatine behandelt. Der Bock war ja auch topklar aber leider diese Hopfenfuzerl.
Ich habe eine 2 l Flasche abgefüllt und anschließend waren immer noch Hopfenflankerl im Bier. Also hätte ein Umdrücken auch nichts gebracht.
Ich habe auch direkt aus dem Fasskühler abgefüllt um die Fässer auch nicht 1mm bewegen zu müssen. Leider trotzdem

Da der Bock fürs "Ostergeschäft" vorgesehen ist, war mir das Risiko es mit Hopfen abzufüllen zu groß.
Mit Hefetrub können alle leben, aber wenn dann da noch was rumschwimmt, habe ich ein Problem.

lg ehwo
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