Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

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dominicb
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Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#1

Beitrag von dominicb »

Hallo zusammen,
am 22. März hatte ich meinen ersten Sud gebraut. Den SNPA Clown von MMuM. Ansagt der Saale US-05 hatte ich die Nottingham zum vergären genommen. (Jetzt bitte keine Diskussion darüber ob das die richtige Wahl war oder nicht. (Von wegen fruchtigem Geschmack oder nicht, etc.) Ich habe sie einfach genommen weil sie gut sedimentiert und ich ein möglichst klares Bier zu haben bei meinem Jungfernsud haben wollte.

Also Montag, 23. März, morgen gegen 06:30 konnte ich, nach abkühlen über Nacht, die zuvor dehydrierte Hefe zugeben. Die Gärung verlief dann im Keller bei 18,5-19°C. Am Sonntag, 29. März habe ich den Gäreimer dann hochgeholt und ins Büro gestellt, da die Hauptgärung deutlich nachließ und die Spindel 4,3°P anzeigte. Im Büro habe ich +-21,5°C. Man hat zunächst schon bemerkt das die Gärung nun wieder "etwas Fahrt" aufgenommen hat. Erkennbar war das an der "Blubberfrequenz" im Gärröhrchen. Ich habe seit Sonntag nun täglich gemessen. Hier mal die Daten.

23. März = 13,1°P bei Hefezugabe
29.März = 4,3°P Keller
31. März = 3,8°P Büro
01.April = 3,4°P Büro
02.April = 3,3°P Büro
Alle Werte korrigiert auf 20°C

Heute blubberte es immer noch im Gärrörchen, wenn auch sehr gemächlich. Und dann stellte ich plötzlich Tropfen unter dem Hahn fest. Kontrolliert und siehe da das Ding ist urplötzlich undicht. Also habe ich meinen Schengler schnell mit kochendem Wasser ausgespült, auch alle Schläuche, Löffel etc. und anschliessend noch mit IPA 70% desinfiziert. Dann habe ich den Sud schnell in den Schengler umgeschlaucht und meinen Gäreimer gereinigt und neu abgedichtet. Ich habe dann noch zwei grosszügige Esslöffel des Hefebodensatzes mit in den Schengler geschaufelt und vorsichtig umgerührt. Nachdem der Gäreimer nach Wassertest wieder dicht war, diesen auch kurz mit kochendem Wasser gespült und mit IPA 70% desinfiziert. So und dann habe ich den Sud inkl. der zwei Löffel Hefe wieder zurückgeschlaucht aus dem Schengler, dieser hat nämlich kein Hahn zum späteren abfüllen. Im Gärröhrchen blubbert es nun auch wieder, das ist meine grösste Sorge gewesen dass da nun gar nichts mehr geht durch das hin und her.

Jetzt zu meiner Frage bezüglich der ganzen Aktion. Da ja durch das zweimalige umschlauchen nun auch recht viel Sauerstoff dazu gekommen ist, denke ich mal das sich die Hefe nun erst mal wieder etwas vermehren wird. Soll ich da nun trotz allem ein neues Päckchen Hefe rein schmeissen und vielleicht auch etwas Zuckerlösung? Damit wirklich wieder genug neue Hefe da ist und die erstmal auch was zu futtern hat?
Oder soll ich das einfach stehen lassen, weil es ja schon gemächlich im Gärrörchen blubbert. Ich schätze mal so 1x blubbern/ 1-1,5Minuten.

aus dem Schengler direkt zurück in den neu abgedichteten Gäreimer habe ich geschlaucht weil ich mir denke das es immer noch besser ist jetzt um zu schlauchen während die HG noch nicht ganz durch ist und sich da ein entsprechendes Mikroklima neu aufbauen kann oberhalb des Eimers und auch das eine mögliche Infektion aufgrund vorhandener aktiver Hefe vielleicht auch eher ausgemerzt werden kann. Als wenn ich vor dem abfüllen erst noch alles in den Gäreimer schlauchen muss um von dort dann in Flaschen zu kommen.

Ach ja und soll ich ggf dann einen ticken höher karbonisieren weil evtl. durch das hin und her nun weniger CO2 im Jungbier ist? Eigentlich wollte ich auf CO2 Gehalt 5g/Liter karbonisieren. Also pro Liter Bier 6,88g Haushaltszucker (laut Angabe des kleinen Brauhelfers). Soll ich da nun auf CO2Gehalt 5,5g/Liter hochgehen?

LG Dominic
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Norsk Ridder
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#2

Beitrag von Norsk Ridder »

Hallo Dominic,
keine Panik, da ist alles in Ordnung. :thumbsup Ich würde alles so lassen, wie es ist. Keine neue Hefe pitchen und auch nicht die Zuckermenge fürs Karbonisieren erhöhen. Abfüllen würde ich dann am Wochenende.

Soviel zum Fazit, jetzt noch ein paar kleine Anmerkungen:
Die Hauptgärung ist schon lange durch. Sie war sehr wahrscheinlich nach 3-4 Tagen fertig. Du schreibst, dass du den Gärbehälter ins Büro gestellt hast, wahrscheinlich um die Gärung mit höherer Temperatur in Gang zu halten. Das hätte ich nicht gemacht. 18-19 Grad als Gärtemperatur sind voll in Ordnung. Je geringer im Toleranzbereich der Hefe (beachte, dass im Eimer ein paar Grad mehr sind), desto besser. Bei höheren Gärtemperaturen neigt die Hefe dazu Fehlgeschmäcker abzugeben. Wie gesagt, die Hauptgärung war durch als du den Eimer umgestellt hast, drum ist es ganz normal, dass da nicht mehr viel blubbert.

Die Infektionsgefahr ist, wenn die Hefe erst mal in der Hauptgärung ist, auch nicht mehr so hoch. Sauber sollte es schon sein im neuen Gärbehälter, aber super desinfiziert muss es nicht unbedingt sein. Beim Umfüllen heute hatte dein Bier schon 5% Alkohol, ne gute Menge Kohlensäure und ausreichend Hefezellen, die jedem Keim das Leben schwermachen.

Man unterschätzt wieviele Hefezellen noch im Bier schwimmen, obwohl es schon ziemlich klar aussieht und eine dicke Schicht auf dem Boden des Gäreimers liegt. Auch ohne die beiden Löffel Bodensatz wäre noch genügend Hefe für die Nachgärung und das Karbonisieren vorhanden gewesen.

Wichtig beim Umschlauchen ist es, den Schlauch möglichst nahe am Boden des zu füllenden Behälters zu halten. Was du auf keinen Fall willst, ist viel Geplantsche und Gespritzen. Dabei verlierst du, wie du selbst geschrieben hast, Kohlensäure, aber was ich noch mehr befürchte, ist eine mögliche Oxidation. Die führt dann wiederum zu Fehlgeschmack.

Naja, trotz dieser kleinen Tips von mir, denke ich, dass du keine großen Fehler gemacht hast und dein Bier klasse wird.

Viel Spass beim Trinken, :Drink
Daniel.
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#3

Beitrag von dominicb »

Hi, vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Das es nicht plätschert, darauf habe ich sehr geachtet. Das hatte ich hier gelesen das man auf sowas Wert legen muss da sonst CO2 Verlust und Oxidation die Folge sein können.
Als ich den Eimer hoch gestellt hatte waren es ja noch 4,3 P. Habe dann bei Fabier nachgeschaut und das wären dann ca. 67% scheinbarer und 54% realer EVG gewesen. Und was ich hier so gelesen hatte sollte die Nottingham da ja schon mehr packen. Ok andererseits hängt das ja auch von der Schüttung und den Rastzeiten & Temperaturen ab, wie viel vergärbarer Zucker d letztlich gebildet wird. (Soweit ich das meiner bescheidenen Erfahrung nach richtig nachvollzogen habe).
Deshalb dachte ich mir "Stell den Eimer mal etwas wärmer. Da geht sicher noch was und bevor dir die Hefe einschläft und Du Tage später dann doch wärmer stellt tu es gleich" :-)
Durch das wärmer stellen hat es ja schon nichmal nen ordentlich Sprung gemacht. Von den 4,3P auf 3,8P.
Und ich bin auch davon ausgegangen das wenn die Gärung durch ist, da gar nichts mehr blubbert, weil ja nichts mehr entstehen kann was da rumblubbert. Oder ist das nicht so? Die drei Tage stabile Platowerte hatte ich ja sogesehen auch noch nicht. Ja ok vielleicht wenn ich's im Keller stehen gelassen hätte, vielleicht wäre es dann bei +-4P stehen geblieben.

LG Dominic
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#4

Beitrag von cyme »

Blubbern hat nichts zu sagen, das einzige was zählt ist der Zuckergehalt. Solange der abnimmt, ist die Gärung noch nicht vorbei. Bei 4,3°P war vielleicht der Hauptteil der Gärung vorbei, aber nicht die Hauptgärung. Meine Erfahrung mit der Nottingham war ebenfalls, dass sie in den ersten Tagen richtig viel Extrakt abbaut, für das letzte 0,5-1°P sich aber gerne eine Woche Zeit lässt.

Keine Bange, dein Bier wird super werden. Ich würde weder Zucker noch Hefe zugeben sondern einfach die Gärung in Ruhe zu Ende kommen lassen, mit berechneter Menge an Zucker abfüllen und wieder mit Geduld karbonisieren lassen.
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#5

Beitrag von Norsk Ridder »

Ja, wie bei fast allem beim Brauen, gibt es auch beim Vergären unterschiedliche Herangehensweisen. Ich habe fast mein gesamten Brauwissen aus englischer Literatur, da die hier in Norwegen einfacher zugänglich ist. Hier spricht man von primary und secondary fermentation, wobei die primary bei Ales nach 3-4 Tagen durch ist, wenn man nicht gerade was super starkes braut. Danach schlauchen einige für die secondary in einen neuen Gärbehälter um, da sie Angst vor der Autolyse der Hefe haben. Ich habe da aber noch keine schlechten Erfahrungen gemacht und lasse alles im ersten Gärbehälter. Ich hab den Eindruck (oder auch das Vorurteil), dass es in Deutschland beim Brauen viel um absolut exakte Technik und viel Messen geht. Ich weiß nicht, wie leicht das den Einstieg macht, denn eigentlich ist Bierbrauen erstmal ziemlich einfach und man muss eigentlich nur an bestimmten Schlüsselpunkten ein bissel doller aufpassen. Ich messe den Zuckergehalt z.B. nur bevor ich die Hefe hinzugebe und wenn ich das Bier in die Flaschen fülle. Manchmal lasse ich die zweite Messung auch einfach bleiben. Was ich hingegen täglich beobachte ist die Aktivität in der Gärpfeife. Hat die Gärung begonnen? Wie lange geht die Hauptgärung? Gibt es Ungereimtheiten? Ales werden bei mir durch die Bank weg nach zwei Wochen in die Flaschen gefüllt. Damit fahre ich seit 6 Jahren sehr gut und braue tolle Biere. Ob die nun eine halben Prozent mehr oder weniger haben, das schmeckt man eh nicht raus. :)

Aber das ist alles irgendwie Philosophie. Du musst deinen eigenen Weg finden junger Padawan!

PS: Hefe wärmer stellen, um noch ein paar Grad Plato rauszukitzeln, würde ich aber trotzdem nicht machen. 4,3P auf 3,8P, dass sind 0,3% Alkohol. Dafür riskiere ich keine ungewollte Veresterung. Aber auch das mag gewollt sein und zum individuellen Geschmack passen. ;)
Zuletzt geändert von Norsk Ridder am Donnerstag 2. April 2015, 23:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#6

Beitrag von hutschpferd »

In der Gärung kommt niemals nie ein H vor. Auch nicht beim Verb oder in einer anderen Zeit.

Den angesprochenen halben Prozent gibt es nicht. Die hefe hat nur begrenzt Futter. Es kommt nicht drauf an wann du schlauchst, sondern wie stark deine Zuckergabe ist.
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#7

Beitrag von Norsk Ridder »

hutschpferd hat geschrieben:In der Gärung kommt niemals nie ein H vor.
Und "niemals nie" ist doppelte Verneinung, also kommt es doch ab und an vor. :Bigsmile
Hab es aber extra für dich verbessert.
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#8

Beitrag von Mastersergeant180 »

Und wer anderen Ihre Rechtschreibung verbessert hat keine anderen Argumenten. Man man man
Sowas muss doch net sein und fördert nur wieder einen Ellenlangen Thread in dem es um nichts geht.

I m out
Wer seinen Kinderglauben sich bewahrt, in einer reinen, unbefleckten Brust - und gegen das Gelächter einer Welt zu leben wagt, - wie er als Kind geträumt - bis auf den letzten Tag: das ist ein Mann!" (Henning v. Tresckow)
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#9

Beitrag von grüner Drache »

Norsk Ridder hat geschrieben:Manchmal lasse ich die zweite Messung auch einfach bleiben.
" Vorsicht Du walten lassen musst, wenn in die Zukunft Du blickst!" :Wink

Möge die Macht mit Dir sein!

Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex!
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#10

Beitrag von Rudiratlos »

Norsk Ridder hat geschrieben:Hefe wärmer stellen, um noch ein paar Grad Plato rauszukitzeln, würde ich aber trotzdem nicht machen. 4,3P auf 3,8P, dass sind 0,3% Alkohol. Dafür riskiere ich keine ungewollte Veresterung. Aber auch das mag gewollt sein und zum individuellen Geschmack passen. ;)
Es geht ja auch nicht darum, das letzte zehntel Prozent Alkohol "rauszukitzeln", sondern um die Karbonisierung.
Wenn man nicht gerade grün schlaucht, ist es nicht wirklich anzuraten, einen nicht ganz ausgegorenen Sud abzufüllen. Das kann im schlimmsten Fall zu Falschenbomben führen.
Wäre das Bier bei 19°C und 4,3°P Extraktwert tatsächlich abgefüllt und dabei noch mit Zucker/Speisezugabe auf rechnerische 5g CO2 aufgespeist worden, dann hätte das Bier, ausgegoren (also bei 3,3°P) so um die 9g CO2/Liter. Das ist noch nicht gefährlich, aber schon ein ordentliches Rülpsbier...
Sollte das Bier aber noch weiter runter gären, z.B. auf 2,5°P Restextrakt (was zwar ein hoher, aber kein ungewöhnlich hoher Vergärungsgrad wäre), dann wären wir bei Abfüllung bei 4,3°P und Aufspeisung bei ganzen 14g CO2/Liter bzw. 7,5bar bei 20°C...

Das ist jetzt viel "hätte, wenn und wäre". Trotzdem: erst Aufspeisen und Abfüllen, wenn ich mir sicher bin, das die Hauptgärung durch ist, und nicht wenn mir der Alkoholgehalt passt. :puzz

Wenn das bei dir die letzten Jahre immer geklappt hat, dann wünsche ich dir dabei weiterhin viel Glück, bitte dich aber, das niemanden anders zu empfehlen.
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#11

Beitrag von hutschpferd »

Norsk Ridder hat geschrieben:
hutschpferd hat geschrieben:In der Gärung kommt niemals nie ein H vor.
Und "niemals nie" ist doppelte Verneinung, also kommt es doch ab und an vor. :Bigsmile
Du hast den Sarkasmus gefunden :)
Mir ists auch schon bei all deinen anderen Posts und im Blog aufgefallen...
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#12

Beitrag von Norsk Ridder »

Rudiratlos hat geschrieben:Wenn das bei dir die letzten Jahre immer geklappt hat, dann wünsche ich dir dabei weiterhin viel Glück, bitte dich aber, das niemanden anders zu empfehlen.
Das hört sich ja so an, als würde ich anderen empfehlen Flaschenbomben zu bauen und ich bei meinem bisherigen Brauen nur Glück hatte. Ich hab bei meinen ersten Suden auch mehr gemessen als ich es heute mache, mit den Jahren und der wachsenden Erfahrung vertraue ich aber immer mehr auf andere Dinge als die technischen Messinstrumente, ganz nach einer Empfehlung von Gordon Strong in seinem Buch "Brewing Better Beer". Wie ich geschrieben habe, beachte ich den Gärverlauf die ganzen zwei Wochen lang. Nicht nur die Aktivität in der Gärpfeife, sondern auch das, was so im Bottich selbst passiert (Hefe an der Oberfäche, Trub im Bier usw.). Das mag jetzt abgehoben klingen und für manchen unverantwortlich, aber ich weiß, wann die Gärung abgeschlossen ist - rein von meinen natürlichen Sinneseindrücken her. ABER, und da stimme ich dir voll zu, dass hätte ich bei meinem ersten Sud nicht gewusst. Drum möchte ich hier auf keinen Fall so klingen, als würde ich häufiges Messen als sinnlos erachten. Das ist es auf gar keinen Fall. Ich bin nur der Meinung, dass man es mit zunehmender Erfahrung auch einfach lassen kann (wenn man will) und trozdem nicht Gefahr läuft Flaschenbomben zu basteln. Es ist einfach nur eine andere Art zu Brauen- mehr intuitiver -, ob sie besser/sicherer/effektiver ist, darüber lässt sich diskutieren. :Bigsmile

@hutschpfer: Ja, das "H" ist mein Manko, aber ich arbeite hart dran es weg zu bekommen. :Wink
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#13

Beitrag von schnapsbrenner »

Das mag jetzt abgehoben klingen und für manchen unverantwortlich, aber ich weiß, wann die Gärung abgeschlossen ist - rein von meinen natürlichen Sinneseindrücken her.
Moin

ja klingt und ist abgehoben.
Rein von Sinneseindrücken sagen ob die Gärung abgeschlossen ist, ist sowas von unmöglich, da funktioniert mein Kristalkugel besser.
An alle: bitte nicht nachmachen.

VG


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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#14

Beitrag von Norsk Ridder »

Ich sehe doch ob es noch im Gärröhrchen blubbert oder nicht (= Sinneseindruck) und das hat nichts mit Glücksspiel oder Kristallkugel zu tun. Ist übrigens auch das, was sowohl Randy Mosher in Radical Brewing (S.33) , als auch John J. Palmer in How to Brew (S. 109) für den Anfänger empfehlen. Wenn nach 2-3 Wochen keine Aktivität mehr da ist, wird in die Flaschen gefüllt.
Hier jetzt alle vor mir zu warnen ist doch ein wenig übertrieben und grenz schon an Panikmache. Als wär ich hier nen Flaschenbomben-Taliban. :Bigsmile
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#15

Beitrag von schnapsbrenner »

Norsk Ridder hat geschrieben:Ich sehe doch ob es noch im Gärröhrchen blubbert oder nicht (= Sinneseindruck) und das hat nichts mit Glücksspiel oder Kristallkugel zu tun. Ist übrigens auch das, was sowohl Randy Mosher in Radical Brewing (S.33) , als auch John J. Palmer in How to Brew (S. 109) für den Anfänger empfehlen. Wenn nach 2-3 Wochen keine Aktivität mehr da ist, wird in die Flaschen gefüllt.
Hier jetzt alle vor mir zu warnen ist doch ein wenig übertrieben und grenz schon an Panikmache. Als wär ich hier nen Flaschenbomben-Taliban. :Bigsmile
doch das macht sinn!
nicht jeder Gärbehalter ist 100% dicht
das gab es hier schon zig mal

vg

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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#16

Beitrag von dominicb »

Hallo zusammen,
vorne weg: Mir geht es nicht um die 0,x% mehr Alk im Bier. Mir war einfach wichtig das der Sud komplett ausgärt. Und egal ob hier jemand misst oder sich nur auf das blubbern verlässt, mir ging es ja nur darum ob man da nach 2x umschlauchen noch irgendwie aktiv eingreifen sollte. Und das muss man nicht.
Ich habe heute auch nochmal gemessen. 3,3P. Morgen nochmal messen, aber ich denke die Gärung ist durch und dann ab in Flaschen.
Und die rund 1P Unterschied Keller<>Büro haben mein Gefühl eigentlich bestätigt und ich habe für mich persönlich die richtige Entscheidung getroffen - mit dem wärmer stellen.
Der eine misst, der andere geht nach Erfahrung. Ich selbst als Anfänger empfehle messen was die Messinstrumente hergeben. Warum? Nicht um unnötige Panik zu schüren, die kommt sowieso. Nein viel mehr um durch die ermittelten Daten Erfahrung zu sammeln. Denn mit dem beobachten und messen lernt man. Und es ist ja auch interessant Daten zu sammeln, visuell wie auch Messpunkte.
Ich gebe zu das ich persönlich da eh ein bisschen NERDig bin. Liegt aber sicher auch am Beruf (Pilotierung von pharmazeutischen Wirkstoffen, da sind jegliche Daten extrem wichtig) :-)

An dieser Stelle nochmals Danke an alle.
LG Dominic
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#17

Beitrag von Norsk Ridder »

@Simon: Ich lass es mal gut sein. Danke für die Diskussion und deine Argumentation.
dominicb hat geschrieben:Und die rund 1P Unterschied Keller<>Büro haben mein Gefühl eigentlich bestätigt und ich habe für mich persönlich die richtige Entscheidung getroffen - mit dem wärmer stellen.
Der eine misst, der andere geht nach Erfahrung.
Und darum gehts eigentlich: Du findest deine Entscheidung richtig und bist schon einen Schritt weiter deine persönliche Art des Brauens zu entwickeln. Viel Erfolg weiterhin! :thumbup
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#18

Beitrag von cyme »

Norsk Ridder hat geschrieben:Ich sehe doch ob es noch im Gärröhrchen blubbert oder nicht (= Sinneseindruck) und das hat nichts mit Glücksspiel oder Kristallkugel zu tun. Ist übrigens auch das, was sowohl Randy Mosher in Radical Brewing (S.33) , als auch John J. Palmer in How to Brew (S. 109) für den Anfänger empfehlen. Wenn nach 2-3 Wochen keine Aktivität mehr da ist, wird in die Flaschen gefüllt.
Hier jetzt alle vor mir zu warnen ist doch ein wenig übertrieben und grenz schon an Panikmache. Als wär ich hier nen Flaschenbomben-Taliban. :Bigsmile
Warnen muss man eher vor den deutschsprachigen Autoren, die in Büchern für den Einsteiger solche Unsitten wie Grünschlauchen oder pauschale Speisegaben predigen und Anfänger dann glauben, regelmäßiges Entlüften sei ganz normal.
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Re: Neue Hefe/Zuckergabe nach 2x umschlauchen am Ende HG

#19

Beitrag von Odin »

:goodpost:
Bierherstellung beginnt mit dem Ausschlagen der Würze
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