ich stelle mir gerade die Frage:
Wie hoch ist eigentlich die Glyphosatbelastung unseres Braumalzes ?
Wird diese irgendwie mit überwacht und analysiert ?
Weiß das jemand ?
Gruß

Ernie
Danke für den Hinweis, sehr freundlichKellerbraeu hat geschrieben: Dienstag 13. April 2021, 19:15 127 Treffer in der Suchfunktion
Und ganz viele Stellungnahmen
http://www.weyermann.de/downloads/pdf/1 ... Brauer.pdf
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...Commander8x hat geschrieben: Dienstag 13. April 2021, 21:04 In der EU: Jeder lebensmittelproduzierende Betrieb (lies: jede Brauerei, und auch ein Zulieferbetrieb wie eine Mälzerei) ist verpflichtet, auf gesundheitsgefährdende Stoffe in seinen Produkten zu testen und zu gewährleisten, dass diese frei von Gesundheitsrisiken sind. Die Häufigkeit der Tests richtet sich nach der Betriebsgröße.
Insofern - ja, wird analysiert. Bei Überschreitungen des Grenzwertes muss das Produkt zurückgerufen werden.
Da Dein Braumalz (vermutlich) nicht mein Braumalz ist, lässt sich die erste Frage nicht präzise beantworten. Falls Du Dich einlesen willst, zB. hier:
https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/ ... phosat.htm
https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_a ... 27823.html
Gruß Matthias
Hi Stefan,Boludo hat geschrieben: Dienstag 13. April 2021, 21:22 Das eigentliche Thema sind die Nachweisgrenzen, die mit heutiger Analytik möglich sind.
Da kann man teilweise Mengen nachweisen, die selbst Homöopathen Ehrfurcht einlösen.
Ich will damit sagen, daß nur weil man eine Substanz nachweisen kann, diese nicht automatisch irgend eine Wirkung entfalten muss.
Zumal im Falle von Glyphosat immer noch nicht eindeutig bewiesen ist, dass es überhaupt krebserregend ist. Eigentlich spricht sogar vieles dagegen, zumindest in Dosen, die realistisch sind.
Stefan
Nur ist es meines Wissen so, dass Glyphosat so häufig verwendet wird, das sich die vermeindlich geringen Einzeldosen aus verschiedenen Erzeugnissen, diw wir konsumieren, aufsummieren. Hier liegt ein großes Problem.Ernie hat geschrieben: Mittwoch 14. April 2021, 08:28Hi Stefan,Boludo hat geschrieben: Dienstag 13. April 2021, 21:22 Das eigentliche Thema sind die Nachweisgrenzen, die mit heutiger Analytik möglich sind.
Da kann man teilweise Mengen nachweisen, die selbst Homöopathen Ehrfurcht einlösen.
Ich will damit sagen, daß nur weil man eine Substanz nachweisen kann, diese nicht automatisch irgend eine Wirkung entfalten muss.
Zumal im Falle von Glyphosat immer noch nicht eindeutig bewiesen ist, dass es überhaupt krebserregend ist. Eigentlich spricht sogar vieles dagegen, zumindest in Dosen, die realistisch sind.
Stefan
wie überall gilt: Die Dosis macht das Gift.
Danke Dir !![]()
Gruß
Ernie
Das mag schon sein, aber im Falle von den im Bier gemessenen Werten müsstest du das schon fässerweise saufen, um überhaupt in die Nähe einer Gefährdung zu kommen.Spittyman hat geschrieben: Mittwoch 14. April 2021, 08:53
Nur ist es meines Wissen so, dass Glyphosat so häufig verwendet wird, das sich die vermeindlich geringen Einzeldosen aus verschiedenen Erzeugnissen, diw wir konsumieren, aufsummieren. Hier liegt ein großes Problem.
Nein, hierin liegt kein großes Problem.Spittyman hat geschrieben: Mittwoch 14. April 2021, 08:53 Nur ist es meines Wissen so, dass Glyphosat so häufig verwendet wird, das sich die vermeindlich geringen Einzeldosen aus verschiedenen Erzeugnissen, diw wir konsumieren, aufsummieren. Hier liegt ein großes Problem.
+1Braufex hat geschrieben: Mittwoch 14. April 2021, 12:39 Servus Matthias, sehr interessanter Beitrag![]()
Gruß Erwin
Ich sehe das ähnlich, aber wie du selbst ausführst, bleiben Unsicherheiten. Zum Beispiel der (Un-)Sicherheitsfaktor. Freilich muss man eine Zahl wählen, aber ob die ausreicht, bleibt unklar.hiasl hat geschrieben: Mittwoch 14. April 2021, 11:19 [...] Dem wird ein Sicherheitfaktor von 100 zugeschlagen. [...]
Die Halbwertzeit im Ackerboden beträgt 14 Tage. Glyphosat wird zu Glycin (Aminosäure) und Phoshonsäure (Dünger) zersetzt und verschwindet absolut restlos. [...]
Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin absolut kein Befürworter eines sorglosen und übermäßigen Glyphosat (und allg. Pestizid) Einsatzes. Ich bin der Meinung, dass Chancen, Nutzen, Risiken und Probleme eben guten gegeneinander abgewogen werden müssen. Dies ist auf ideologischer Basis aber nicht möglich, sondern eben nur auf Faktenbasis.
Das kann man denke ich nicht so sagen. Es ist ein allgemeines Problem bei der Bewertung von Auswirkungen auf den menschlichen Körper, dass meist der ca. 35-Jährige Mann als Vergleichsperson dient.M79576 hat geschrieben: Donnerstag 15. April 2021, 10:50 Die gründlichen Prüfverfahren sind berechtigt, weil man sich in der Prüfung auf Ergebnisse aus Tiermodellen verlassen muss deren Vergleichbarkeit mit dem menschlichen Organismus aber gut verstanden ist.
Ein kompletter Abbau ist nicht notwendig, damit etwas nicht mehr wirkt. So ziemlich jedes Medikament, welches du in deinem Leben genommen hast, hat eine Halbwertszeit. Gehst du davon aus, dass sämtliche Medikamente, die du jemals zu dir genommen hast immer noch wirken?San hat geschrieben: Donnerstag 15. April 2021, 17:03
Auch der von dir beschriebene Abbau mit Halbwertszeit drückt aus, dass erst auf unendliche Dauer ein kompletter Abbau erfolgt.
Das ist eines der Phänomene warum "Lebensmittelskandale" gefühlt zunehmen. Zum einen können immer mehr Stoffe detektiert werden, zum anderen können immer kleiner Menge detektiert erden. Aber Analytik wird auch immer schneller, automatisierter und billiger. Heute laufen in einem Betriebslabor an einem Tag so viele Analysen wie vor 25 Jahren "nasschemisch" im ganzen Jahr möglich waren.Boludo hat geschrieben: Dienstag 13. April 2021, 21:22 Das eigentliche Thema sind die Nachweisgrenzen, die mit heutiger Analytik möglich sind.
Da kann man teilweise Mengen nachweisen, die selbst Homöopathen Ehrfurcht einlösen.
In der Mikrobiologie spricht man von der minimalen Infektionsdosis. Aufs Bier übertragen, ein überlebender Lacto heisst noch lange nicht das das Bier sauer wird.Ein kompletter Abbau ist nicht notwendig, damit etwas nicht mehr wirkt. So ziemlich jedes Medikament, welches du in deinem Leben genommen hast, hat eine Halbwertszeit. Gehst du davon aus, dass sämtliche Medikamente, die du jemals zu dir genommen hast immer noch wirken?
Auch ich tu mir bei exponentiellen Funktionen mit der Vorstellung oft schwer, aber irgendwann ist da wirklich nichts mehr da, was irgendeine Relevanz hat.
Eine Halbwertszeit von zwei Wochen entspricht ungefähr der Reduktion auf ein Hundertstel in drei Monaten. Das ist alles andere als ein restloser Abbau. Immerhin nur Faktor hundert (oder meinetwegen tausend oder zehntausend bei längeren Zeitspannen) zwischen "Volle Wirksamkeit als Pestizid" und "keine negativen Auswirkungen".Boludo hat geschrieben: Donnerstag 15. April 2021, 21:42Ein kompletter Abbau ist nicht notwendig, damit etwas nicht mehr wirkt. So ziemlich jedes Medikament, welches du in deinem Leben genommen hast, hat eine Halbwertszeit. Gehst du davon aus, dass sämtliche Medikamente, die du jemals zu dir genommen hast immer noch wirken?San hat geschrieben: Donnerstag 15. April 2021, 17:03
Auch der von dir beschriebene Abbau mit Halbwertszeit drückt aus, dass erst auf unendliche Dauer ein kompletter Abbau erfolgt.
Auch ich tu mir bei exponentiellen Funktionen mit der Vorstellung oft schwer, aber irgendwann ist da wirklich nichts mehr da, was irgendeine Relevanz hat.
Hast du da Beispiele, die halbwegs aktuell?San hat geschrieben: Donnerstag 15. April 2021, 22:42 Jedenfalls gibt es genug Beispiele für Grenzwerte, die sich im Nachhinein als zu lasch herausgestellt haben oder die theoretisch ausreichen, in der Praxis aber überschritten werden und damit unsinnig sind.
Jo mei Stefan, meistens ist halt viel Meinung und Gefühl und wenig Sachverstand im Spiel.Boludo hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 09:40Hast du da Beispiele, die halbwegs aktuell?San hat geschrieben: Donnerstag 15. April 2021, 22:42 Jedenfalls gibt es genug Beispiele für Grenzwerte, die sich im Nachhinein als zu lasch herausgestellt haben oder die theoretisch ausreichen, in der Praxis aber überschritten werden und damit unsinnig sind.
Und bitte nicht das Totschlagargument Contergan, damals galten ganz andere Regeln.
Ich finde es schon ein wenig absurd, dass man ein Getränk zubereitet und konsumiert, das zu mindestens 5% aus einer nachgewiesen krebserregenden Substanz besteht, an der in Deutschland jährlich über 70000 Menschen sterben und sich dann solche Sorgen um ein paar Moleküle Glyphosat macht, welches selbst in zigfacher Dosis unbedenklich ist.
Natürlich muss man deshalb trotzdem aufpassen und man kann nicht sagen, dann ist ja eh alles egal. Aber die Verhältnismäßigkeit ist schon sehr extrem.
Ich kann die Glyphosat Diskussion im Bier nicht nachvollziehen.
Das mit Contergan hatte ich oben ja selbst gesagt (hast du evtl überlesen?).Boludo hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 09:40Hast du da Beispiele, die halbwegs aktuell?San hat geschrieben: Donnerstag 15. April 2021, 22:42 Jedenfalls gibt es genug Beispiele für Grenzwerte, die sich im Nachhinein als zu lasch herausgestellt haben oder die theoretisch ausreichen, in der Praxis aber überschritten werden und damit unsinnig sind.
Und bitte nicht das Totschlagargument Contergan, damals galten ganz andere Regeln.
Und da greifst du wieder die angenommene Unbedenklichkeit auf. Aber wie oben dargelegt, sind die Grenzwerte eben nicht vollkommen faktenbasiert und über alle Fehler erhaben. Ich sage nicht, dass die Glyphosatbelastung sich negativ auswirkt. Aber es zu behaupten, nur weil ein Grenzwert (mit seinen Stärken und Schwächen) unterschritten wird, ist aus meiner Sicht zu kurz gedacht. Bei Glyphosat im Bier sehe ich, wie du, ein sehr untergeordnetes oder vernachlässigbares Problem.Boludo hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 09:40 Ich finde es schon ein wenig absurd, dass man ein Getränk zubereitet und konsumiert, das zu mindestens 5% aus einer nachgewiesen krebserregenden Substanz besteht, an der in Deutschland jährlich über 70000 Menschen sterben und sich dann solche Sorgen um ein paar Moleküle Glyphosat macht, welches selbst in zigfacher Dosis unbedenklich ist.
Natürlich muss man deshalb trotzdem aufpassen und man kann nicht sagen, dann ist ja eh alles egal. Aber die Verhältnismäßigkeit ist schon sehr extrem.
Sehe ich genauso.Boludo hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 09:40 Der Mensch ist im Allgemeinen unglaublich schlecht im Einschätzen von Risiken.
[...]
Was gefährlich ist und was nicht, scheint oft extrem schwer begreifbar zu sein.
[...] Sonst gäbe es keine Raucher, die in der Hoffnung auf ein schönes Leben Lotto spielen. [...]
Ich danke dir für deine Mühehiasl hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 10:04 Die Recherchearbeit meines obigen Textes hat mich locker eine Stunde gekostet. Ich habe Quellen gesucht und natürlich auch erst mal lesen und filtern müssen. [...]
Ich revidiere übrigens meine obige Aussage zur Halbwertszeit. Laut LfL ist die mittlere Halbwertszeit im Boden bei 24 Tagen (6-42 Tage je nach Bodenart, da ausschließlich Mikroorganismen am Abbau beteiligt sind).
Sei froh, wenn man solche Entscheidungen dem mündigen Bürger überlässt. Sonst wäre unser schönes Bier schon lange verboten. Der volkswirtschaftliche Schaden von Alkohol ist nämlich enorm.San hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 11:07 Es wäre so einfach, mit einer vernünftigen Ernährungsumstellung und den sich daraus ergebenden Folgen die ganze Problematik der Pestizide, Stickstoffbelastung der Böden usw. massiv zu reduzieren. Aber da ist erfahrungsgemäß nicht viel zu erwarten, solange man sich auf den sogenannten "mündigen Bürger" (hoffentlich hat die Union kein Copyright auf diesen Ausdruck) verlässt.
Das ist es, was dieses Forum so sympathisch macht. Man kann sich auch mal ungezwungen ein wenig OT unterhalten, ohne dass es sofort Streß gibt. Finde ich zumindest.Commander8x hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 12:25 Der volkswirtschaftliche Nutzen aber auch. Vater Staat freut sich über alle Verbrauchssteuern.
Eigentlich frage ich mich, wie eine so simple und plakative Eingangsfrage eine derartige Welle verursacht. Tat das not?
Gruß Matthias
San hat geschrieben: Donnerstag 15. April 2021, 17:03Hallo,hiasl hat geschrieben: Mittwoch 14. April 2021, 11:19 [...] Dem wird ein Sicherheitfaktor von 100 zugeschlagen. [...]
Das kann man denke ich nicht so sagen. Es ist ein allgemeines Problem bei der Bewertung von Auswirkungen auf den menschlichen Körper, dass meist der ca. 35-Jährige Mann als Vergleichsperson dient.M79576 hat geschrieben: Donnerstag 15. April 2021, 10:50 Die gründlichen Prüfverfahren sind berechtigt, weil man sich in der Prüfung auf Ergebnisse aus Tiermodellen verlassen muss deren Vergleichbarkeit mit dem menschlichen Organismus aber gut verstanden ist.
Bei Contergan ging die Übertragung von Ergebnissen aus Tierversuchen damals ziemlich in die Hose. Man hat daraus gelernt, aber ich glaube nicht dass man schon alles verstanden hat.
VG San
ich hoffe, Du empfindest Du das jetzt nicht als zu undiplomatisch, aber Du irrst vollständig mit Deiner Einschätzung, "
Es ist ein allgemeines Problem bei der Bewertung von Auswirkungen auf den menschlichen Körper, dass meist der ca. 35-Jährige Mann als Vergleichsperson dient. " .
Je nach Wirkstoff werden z.B. aufgrund des Risikos für Kinder oder schwangere Frauen zusätzliche Sicherheitsfaktoren festgelegt. Es findet immer eine Risikoabschätzung der Rückstandsaufnahme über die Nahrung statt. Hierzu wird das Körpergewicht auch von Kleinkindern und deren Nahrungsmenge berücksichtigt
Es sprengt jetzt den Rahmen hier detailliert auf die Datenanforderungen einzugehen, aber wir sprechen über hunderte von vorgeschriebenen Studien, die nach behördlich festgelegten Protokollen durchgeführt werden müssen. Ein Wirkstoffdossier umfasst leicht 80000 Din A4 Seiten und mehr.
Wenn Du Anforderungen nachlesen möchtest dann siehe EU Verordnung 283/2013 (z.B. Abschnitt 5, Toxikologie und Metabolismus) Jeder der Unterpunkte ist durch eine ganze Batterie von Studien zu adressieren. Das wiederum ist weiteren detailierten Richtlinien festgelt. Analog zu Wirkstoffen siehe EU Verordnung 284/2013 für die Produkte.
Zu Thalidomid ( z.B. in Contergan) kann ich nur sagen, dass aus Fehlern, die damals und später gemacht wurden sehr viel gelernt wurde, nicht nur für die Bewertung von Arzneimitteln. Datenanforderungen, Protokolle, Qualitätsüberprüfungen sind mit den damaligen Bestimmungen überhaupt nicht vergleichbar.
Die Datenanforderungen, um Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln zu bewerten haben sich in den letzten 20 Jahren vervielfacht und werden immer weiter verschärft. Ausserdem ist die Bewertungspraxis sehr viel strenger geworden. Im Zweifelsfall empfiehlt die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA)immer die Nichtzulassung des Wirkstoffs. In der EU ist die Bewertung inzwischne viel strikter als den USA. Was mich ärgert ist, dass die Politik aufgrund einer qualitativ sehr fraglichen Einschätzung durch die IARC, die eine mögliche Krebsgefahr von Glyphosat für den Menschen berichtet hat, entgegen der damailgen Einschätzung der eigenen Fachbehörden ein Verbot gefordert hat. Eine erneute gründlichere Prüfung im Auftrag der WHO konnte ein Krebsrisiko für den Menschen nicht bestätigen. Trotzdem war (und ist) die Politk nicht bereit, ihre Meinung zu revidieren.
Die aktuelle Debatte um Ausgangsverbote und andere Beschränkungen zeigt, dass der Gesetzgeber bei Covid-19 konkrete Lebensrisiken politisch akzeptiert und gut begründeten Expertenrat nur zögerlich umsetzt. Bei den viel kleineren Lebensrisiken durch Pflanzenschutzmittelanwendungen wird kompromisslos das Vorsorgeprinzip angewendet.
Ein Problem mit der Akzeptanz von Pflanzenschutzmittelm ist nicht wegzudiskutieren: Mit der Nahrung nimmt man unfreiwillig unerwünschte wenn auch sehr geringe Mengen an Rückständen auf. Der Nutzen von Pflanzenschutzmitteln ist den allermeisten, die keinen Bezug zur Landwirtschaft haben, nicht klar und wird deshalb nicht berücksichtigt. Bierherstellung ist die eigene Entscheidung. Risiken werden fast immer nach dem persönlichen Nutzen bewertet.
Übrigens sind auch für den Bioanbau recht viele Pflanzenschutzmittel zugelassen und werden regelmäßig verwendet. Wird aber nicht gern drüber geredet. Ich hab weder etwas gegen Bioanbau noch bin ich der Meinung, dass es ein 'weiter so' in der konventionellen Landwirtschaft geben kann. Ich erwarte, dass mit moderner Anwendungstechnik innerhalb der nächsten 10 Jahre die ausgebrachte Pflanzenschutzmittelmenge drastisch verringert werden kann und so etwaige Rückstände weiter reduziert werden. Und das ist immerhin ein erfreulicher Ausblick,
Gruß, Michael
Ja, hier hatte ich einen längeren Text geschrieben, beim Kürzen kam das dann raus... Mein Argumentation war, dass zur Prüfung von Arzneimitteln meist Männer Pate stehen, da dann keine (so starken) Einflüsse der periodischen Stoffwechsel- und Hormonschwankungen wie bei Frauen verzerrend wirken. In der Praxis sind die Ergebnisse, wie sich zeigt, nicht so einfach von Männern auf Frauen übertragbar. Jetzt sind Arzneimittel keine Pestizide, aber da man bei Medizin die Ergebnisse nichtmal gescheit zwischen Menschen übertragen kann, habe ich starke Zweifel, ob man das für Pestizidauswirkungen von Tieren auf Menschen so gut kann wie man es sich vielleicht erhofft.M79576 hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 15:42 Hallo,
ich hoffe, Du empfindest Du das jetzt nicht als zu undiplomatisch, aber Du irrst vollständig mit Deiner Einschätzung, "
Es ist ein allgemeines Problem bei der Bewertung von Auswirkungen auf den menschlichen Körper, dass meist der ca. 35-Jährige Mann als Vergleichsperson dient. " .
Wie du sagst, die (Un-)Sicherheitsfaktoren werden festgelegt. Fakten geschaffen (dazu hatte ich weiter oben schon mal was).M79576 hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 15:42 Je nach Wirkstoff werden z.B. aufgrund des Risikos für Kinder oder schwangere Frauen zusätzliche Sicherheitsfaktoren festgelegt.
Aber doch bestimmt nicht, weil alles so wunderbar funktioniert hat.M79576 hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 15:42 Die Datenanforderungen, um Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln zu bewerten haben sich in den letzten 20 Jahren vervielfacht und werden immer weiter verschärft. Ausserdem ist die Bewertungspraxis sehr viel strenger geworden.
Es wäre ja auch kompletter Unsinn, im Zweifel die Zulassung zu empfehlen.M79576 hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 15:42 Im Zweifelsfall empfiehlt die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA)immer die Nichtzulassung des Wirkstoffs.
Naja, ich wüsste jetzt nicht was man sonst anwenden sollte.M79576 hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 15:42 Bei den viel kleineren Lebensrisiken durch Pflanzenschutzmittelanwendungen wird kompromisslos das Vorsorgeprinzip angewendet.
Ich bin zwar nicht so optimistisch wie du, aber hoffe ehrlich dass du Recht behältstM79576 hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 15:42 Übrigens sind auch für den Bioanbau recht viele Pflanzenschutzmittel zugelassen und werden regelmäßig verwendet. Wird aber nicht gern drüber geredet. Ich hab weder etwas gegen Bioanbau noch bin ich der Meinung, dass es ein 'weiter so' in der konventionellen Landwirtschaft geben kann. Ich erwarte, dass mit moderner Anwendungstechnik innerhalb der nächsten 10 Jahre die ausgebrachte Pflanzenschutzmittelmenge drastisch verringert werden kann und so etwaige Rückstände weiter reduziert werden. Und das ist immerhin ein erfreulicher Ausblick,
In meinem Post habe ich die jetzige Praxis beschrieben. Pflanzenschutzmittelwirkstoffe werden erstmalig für 10 Jahre in der EU zugelassen, danach dann für 15 Jahre usw- Wenn die Behörden (und die politischen Verantwortungsträger) es für notwendig halten die Datenlage kurzfristig neu zu prüfen wird die Zulassungsdauer auf 5 Jahre begrenzt. So wie bei Glyphosat, obwohl es keine wissenschaftlichen Erkenntnise gab. Die Prüfung findet derzeit statt. Ich stelle die Gefahr von Pflanzenschutzmitteln gar nicht in Abrede. Viele Pflanzenschutzmittel sind wegen ihrer Auswirkungen auf Gesundheit und Umweltwirkungen nicht mehr zugelassen. In Deinen Beispielen schließt Du immer wieder aus der Vergangenheit auf die Gegenwart und das ist nicht richtig. Das ist so, als würde man keinen PKW mehr benutzen da in früheren Modellen aufgrund fehlender Sicherheitsgurte und Airbags die Insassen verletzt wurden.San hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 18:01Aber doch bestimmt nicht, weil alles so wunderbar funktioniert hat.M79576 hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 15:42 Die Datenanforderungen, um Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln zu bewerten haben sich in den letzten 20 Jahren vervielfacht und werden immer weiter verschärft. Ausserdem ist die Bewertungspraxis sehr viel strenger geworden.
Als Beispiel: In Frankreich wurde vor etwa zehn Jahre Parkinson als Berufskrankheit für bestimmte Personengruppen anerkannt, die längere Zeit (mehrere Jahre) mit bestimmten Pestiziden Kontakt hatten. Langzeitwirkungen sind nunmal sehr schwierig abzuschätzen (von "bestimmen" will ich gar nicht reden). Solange es solche Fälle gibt, muss man die Methoden weiter anpassen (und das heißt dann halt meist verschärfen).
Es wäre ja auch kompletter Unsinn, im Zweifel die Zulassung zu empfehlen.M79576 hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 15:42 Im Zweifelsfall empfiehlt die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA)immer die Nichtzulassung des Wirkstoffs.
Naja, ich wüsste jetzt nicht was man sonst anwenden sollte.M79576 hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 15:42 Bei den viel kleineren Lebensrisiken durch Pflanzenschutzmittelanwendungen wird kompromisslos das Vorsorgeprinzip angewendet.
Ich bin zwar nicht so optimistisch wie du, aber hoffe ehrlich dass du Recht behältstM79576 hat geschrieben: Freitag 16. April 2021, 15:42 Übrigens sind auch für den Bioanbau recht viele Pflanzenschutzmittel zugelassen und werden regelmäßig verwendet. Wird aber nicht gern drüber geredet. Ich hab weder etwas gegen Bioanbau noch bin ich der Meinung, dass es ein 'weiter so' in der konventionellen Landwirtschaft geben kann. Ich erwarte, dass mit moderner Anwendungstechnik innerhalb der nächsten 10 Jahre die ausgebrachte Pflanzenschutzmittelmenge drastisch verringert werden kann und so etwaige Rückstände weiter reduziert werden. Und das ist immerhin ein erfreulicher Ausblick,