Moin,
vielleicht mal ein kleiner Erfahrungsbericht meinerseits bezüglich Hopfenstopfen und das Abfüllen ohne Filtern.
Gebraut wurde ein Chinook Smash mit Pale Ale Malz. Die Würze startete mit 12.1 °Plato und wurde mit der US-04 erst für zwei Wochen bei 20 °C Raumtemperatur vergoren. Anschließend habe ich 1.5 g/l Hopfenpellets zugegeben.
Nach weiteren 8 Tagen habe ich direkt ohne Filtern abgefüllt. Ich habe mich nicht getraut erst in einen weiteren Gäreimer mit Filter dazwischen umzuschlauchen (Sauerstoff).
Abgefüllt wurde in 0.5 l Flaschen und mit dem Standard-Dosierlöffel aufkarbonisiert. Restextrakt lag bei 2 ° Plato.
Immer wieder kamen ein paar Hopfenstücke mit in die Flasche. In meinen Augen wirklich nicht optimal, aber noch okay.
Für die Flasche mit Drucksensor habe ich den allerletzten Rest aus dem Eimer in eine Flasche eingefüllt. Da lag wohl der große Fehler. Ich habe mir halt gedacht "Trinken muss ich die Flasche nicht, also kann da ruhig genug Resthefe mit bei sein. Dann karbonisiert diese Flasche ja auch ggf. schneller als die anderen ^^".
Innerhalb von 3 Tagen stieg der Druck auf über 3 bar. Es wirkte immer so, als ob etwas los war in der Flasche.
Gestern war der Druck dann über 4 Grad. Skalierung hat bereits aufgehört und kam fast wieder bei 0 an.
Also entschieden die Flasche zu öffnen. Ab in den Kühlschrank für einen Tag. Bei 4 °C war der Druck in der Flasche bei knapp unter 4 bar.
Vor der Spüle aufgemacht und damit ein zwei-Stunden Kurs für das Wandstreichen gewonnen
Ich habe versucht den Sensor so schnell wie möglich zu entfernen. Trotzdem schoss das Bier bis an die Decke, die Wände (Sogar an die Wand schräg hinter mir
). In der Flasche befand sich danach auch nur noch Schaum.
Meine grobe Schätzung: Durch den vielen Resthopfen in der Flasche konnte sich kaum CO2 im Bier lösen und ging innerhalb der Flasche direkt wieder in Gasphase über. Deshalb der sehr hohe Druck. Das kann natürlich echt gemeingefährlich werden. Und das endete dann in so ein Desaster beim öffnen.
Eine andere Flasche vom selben Batch geöffnet: Nur leichtes Zischen, nach 5 Sekunden kam dann aber doch etwas Schaum aus der Flasche (Auch hier waren weniger Hopfenstücke). Ins Glas geschüttet und probiert: Karbonisierung war nur mittel. Also alles okay. Ich würde mir also jetzt eine Flasche aus der Mitte aussuchen, öffnen und da den Drucksensor stecken um noch einmal zu überprüfen, ob der Druck bei den anderen Flaschen nicht auch endlos ansteigt.
Mein Learning: Ich werde persönlich nur noch Hopfenstopfen wenn ich doch einmal umschlauche oder ein Fermenter besitze, wo ich die untere Schicht entfernen kann, bevor ich abfülle.
Viele Grüße