Früherkennung männlicher Hopfen

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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duensberger
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Früherkennung männlicher Hopfen

#1

Beitrag von duensberger »

Servus liebe Gemeinde,
Ich hätte mal eine frage an die erfahrenen Hopfenzüchter unter euch.
Seit neustem Baue ich Hopfen an allerdings wächst schon seit Jahren im Nachbargarten (unerwünscht) wilder Hopfen.
Seit kurzem fängt bei wenigen Pflanzen eine ich sag mal Blüte an welche mir sehr männlich vorkommt. Im Internet findet man leider keine Bilder sehr früher Blütestadien daher habe ich mal ein Bild für euch gemacht.
photo_2021-07-08_09-03-24.jpg
photo_2021-07-08_09-03-24 (2).jpg
photo_2021-07-08_09-03-24 (3).jpg
Kann mir jemand sagen ob das hier schon als männliche Blüte zu identifizieren ist oder ist es einfach noch zu früh und ich muss keine Panik haben?
Viele Grüße
Sebastian
Grüße aus Gießen
Sebastian
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Boludo
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Re: Früherkennung männlicher Hopfen

#2

Beitrag von Boludo »

Das ist ein Männchen!
Da bin ich mir so gut wie sicher. Schon alleine weil es definitiv keine weibliche Blüte ist.

Stefan
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rakader
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Re: Früherkennung männlicher Hopfen

#3

Beitrag von rakader »

Boludo hat geschrieben: Donnerstag 8. Juli 2021, 12:08 Das ist ein Männchen!
Da bin ich mir so gut wie sicher. Schon alleine weil es definitiv keine weibliche Blüte ist.

Stefan
Kannst du näher begründen, was eine weibliche Blüte ist? Wir stellten uns gestern beim Fußball aktuell die gleiche Frage - unsere örtliche Brauerei hatte einigen Häusern mit Garten im März Hopfen-Setzlinge als Werbeaktion vor die Tür gestellt.

Gruß
Radulph
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rakader
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Re: Früherkennung männlicher Hopfen

#4

Beitrag von rakader »

Ich lese gerade, dass in einigen Gebieten die Verwendung männlicher Pflanzen untersagt ist.
https://www.gartenjournal.net/hopfen-bluete

Wenn es im Nachbargarten eine männliche wilde Pflanze ist, sollte die ausgerissen werden, da sie die Qualität mindert.

Hier habe ich Bilder von weiblichen und männlichen Blüten, also im frühen Stadium von der Bayerischen Versuchsanstalt gefunden. Vielleicht hilft das:
csm_maennliche_Hopfenbluete_H.Zell1_f509f589b0.jpg
csm_weibliche_Hopfenbluete_H.Zell1_8a2dfd1027.jpg
Edit: @duensberger: sieht nach meinem Dafürhalten auch nach einer männlichen aus.
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§11
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Re: Früherkennung männlicher Hopfen

#5

Beitrag von §11 »

Hier findet man was man wissen muss, inkl. der gesetzlichen Regelungen.

https://www.hallertauerhopfen.de/Wildho ... nung_3.pdf
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Früherkennung männlicher Hopfen

#6

Beitrag von Colindo »

Ein bisschen Off-Topic, aber ich finde es interessant, dass die Briten ihre Hopfen extra befruchtet ernten, während die Deutschen sogar Gesetze haben, die die Befruchtung durch wilde, männliche Hopfen verhindern. So kann's gehen.
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duensberger
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Re: Früherkennung männlicher Hopfen

#7

Beitrag von duensberger »

Vielen dank für die Antworten bisher.
Genau zu wissen (auch Boludo ist ja nicht 100% sicher) ist das in diesem Stadium wohl noch recht schwer.
Wie es später aussieht wusste ich auch vorher schon. Da gibt es mit Google genug Bilder.
Da es allerdings auch noch nicht kritisch ist werde ich die Pflanzen vorerst stehen lassen (wie gesagt die Nachbarn wollen ihn eh nicht haben) und weiterhin beobachten wie sich die Pflanze entwickeln. Ist ja dann vielleicht auch mal für andere interessant wie man das Geschlecht im frühen Blütestadium erkennt ;-)
Grüße aus Gießen
Sebastian
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Re: Früherkennung männlicher Hopfen

#8

Beitrag von ggansde »

Colindo hat geschrieben: Donnerstag 8. Juli 2021, 19:46 Ein bisschen Off-Topic, aber ich finde es interessant, dass die Briten ihre Hopfen extra befruchtet ernten, während die Deutschen sogar Gesetze haben, die die Befruchtung durch wilde, männliche Hopfen verhindern. So kann's gehen.
Hierzu schöner Beitrag von René aus dem alten Forum. Schaut gerne öfters mal da rein, es gibt sehr gute Beiträge.
Um die Jahrhundertwende wurden die britischen Hopfenbauern als leuchtendes Vorbild im Hopfenanbau gefeiert. Diese schworen auf befruchtete Hopfen. 1908 wurde durch Salmon und Amos (zwei damals bekannten Hopfenforscher) nachgeweisen, dass nur die Befruchtung zur vollen Ausbildung der Dolde und zum vollem Hopfengewicht führt. Deshalb wurden noch bis 1980 männliche Planzen in den Hopfengärten gehalten. Auch heute solle es noch vereinzelte "Männchen" in britischen Hopfengärten geben..

Das war genau der Kanckpunkt. Die Befruchtung führte zu größeren Dolden und höheren Gewicht, bei gleichzeitiger Verringerung des Brauwertes. Das wollten die Brauereien nicht mehr bezahlen. Also ging nach der Jahrhundertwende das große Ausrotten der Männer los. In Belgien soll es wohl damit losgegangen sein, die Deutschen folgten später.

Für die Replika eines Grutbieres verwenden die Weihenstephaner übrigens "pollinated wild hops"...Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass alle Biere vor 1900 mehr oder weniger "befruchtet" waren... :P
VG, Markus
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Colindo
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Re: Früherkennung männlicher Hopfen

#9

Beitrag von Colindo »

Interessant, danke dafür.
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duensberger
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Re: Früherkennung männlicher Hopfen

#10

Beitrag von duensberger »

Sodele. Damit auch zukünftige Suchfunktionsbenutzer was davon haben:
Die Pflanzen wurden erst mal oberflächlich gekillt. Waren Männchen.
Grüße aus Gießen
Sebastian
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