nach nunmehr über einem Jahr stiller Teilhabe an den vielen Themen und Diskussionen, unzähligen tollen Tipps und Hilfestellungen und munteren Gesprächen hier, möchte ich nun auch aus dem Schattendasein des unbekannten Nur-Lesers heraustreten und mich outen

Ich heiße Andreas, bin aktuell 37 Jahre alt und komme aus der einstigen Bierhauptstadt Dortmund (habe ich echt einstig geschrieben???).
Nachdem ich bereits vor über 20 Jahren während einer Projektwoche an der Schule mit Freunden das Projekt "Weltkulturgut Bier" auf die Beine gestellt hatte (die Begeisterung der Mitschüler und eines Teil des Kollegiums war uns sicher), vor fast 20 Jahren ein vierwöchiges Praktikum bei der Vormann Brauerei in Hagen-Dahl absolviert habe (Craftbeer, wo es hier eigentlich noch gar kein Craftbier gab), "zog" es mich dann doch in die Welt der Zahlen und Paragraphen aka. Rechnungswesen, Controlling, Steuern. Gleichwohl hatte ich stets den heimlichen Wunsch gehegt, a) einmal mein erstes eigenes Bier zu brauen oder b) eine Kneipe zu besitzen oder c) einen kleinen aber feinen Bottle-Shop zu führen. Nunja, Augen auf bei der Berufswahl


Wunsch a) schien dann zumindest halbwegs realistisch, sodass ich vor einigen Jahren schon aus der Bierlaune heraus einen Polsinelli 35l-Gäreimer und eine Kronkorkenzange erstanden habe. Fortan wurden auch sämtliche 0,33 l Longneck-Flaschen (überwiegend aus der Mikkeller-Beermail , die mit dem leicht bauchigen Hals) gesammelt und im Keller eingelagert. Und wenn dieser ganze Corona-Bums in den letzten eineinhalb Jahren schließlich eine gutes Sache hatte, dann dass meine liebste Gattin und ich uns in diesem Frühjahr endlich getraut haben den Wunsch a) in die Tat umzusetzen (ok, getraut haben wir uns ja eigentlich schon in 2019). Der Deal war, dass ich mir das Equipment (Einkocher, Spindeln, Kleinteile) für unseren ersten Sud zunächst von einem Bekannten ausleihe, um zu sehen, ob das Brauen tatsächlich etwas für mich ist. Der artige und vorausschauende Ehemann hört hier natürlich auf seine Frau (Life-Hack!), wohlwissend, dass es ihm natürlich Spaß machen wird, schließlich hegt er den Wunsch schon seit 20 Jahren.
Gesagt getan, kurze Zeit später waren knapp 17 Liter Sierra Nevada PA Clone abgefüllt, ein Brauereiname nebst Logo entworfen, die Story zum Bier geschrieben und Etiketten gedruckt. Und die Gattin hatte ebenfalls Blut bzw. Bier geleckt

Es folgten ein Maibock, ein Weizenbier (Hälfte mit Amarillo gestopft, die andere Hälfte auf 1,2 Kilo Himbeeren gesetzt), ein Chocolate Coconut Stout (eine Hälfte zusätzlich mit in Rum getränkten Eichenholzchips "fassgereift") und aktuell reift das weihnachtliche Gingerbread Impy Stout heran.
Gemahlen/Gemaischt/Gebraut wird mit der Grain Gorilla-Malzmühle in einer mittlerweile eigenen Klarstein Biggie und einem Thermoport samt Läuterhexe (beide Töpfe mit entsprechenden Kugelhähnen ausgestattet). Die letzten beiden Sude wurde im 27 l Brew Bucket BME mit dem Domed Lid von SS Brewtech vergoren, der leider aktuell noch nicht gekühlt ist. Hier laufen gerade die internen Verhandlungen für einen Kühlschrank - evtl. würde ich bei einem entsprechenden Angebot auch zuschlagen und das FTSs² Kühl- und Heizpaket zusätzlich nehmen. Kühlung mittels Eiswasser und um den sexy gewölbten Deckel weiter nutzen zu können, die Kühlschlange seitlich im Bucket montieren. Ja, ich könnte auch direkt auf den Chronical gehen, aber ich finde die "Einfachheit" des Buckets, insbesondere beim reinigen, großartig. Und wir haben nicht genug Platz

In diesem Sinne, ich freue mich auf viele weitere Diskussionen, spannende Unterhaltung und gemeinsames Brauen (zumindest digital gemeinsam).
Viele Grüße aus Dortmund
Andi