Offene Gärung

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Bierleiche
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Offene Gärung

#1

Beitrag von Bierleiche »

Mich interessiert das Thema offene Gärung.

Was ich bislang zum Thema Gärung hier gelesen habe, lässt im Hinblick auf die Keimfreiheit jeden mitteleuropäischen Operationssaal verblassen.

Andererseits habe ich jetzt auf der Seite der Brauerei, die mein bevorzugtes leichtes Weissbier herstellt, gesehen, dass die offen gären:

http://www.unertl.de/php/brauverfahren.php?nid=2

"Um eine optimale Ausscheidung von unerwünschten Gärungsnebenprodukten zu erreichen, gären wir in offenen Bottichen."

Das finde ich nun faszinierend im Vergleich, da deren Bier m.E. hervorragend schmeckt und auch bei umfangreichem Verzehr nicht zu Kopfweh führt...

Ist eine solche Gärung im kleinen Maßstab nachvollziehbar und sinnvoll?

Danke im Voraus für Eure Meinungen!
BrauFuchs
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Re: Offene Gärung

#2

Beitrag von BrauFuchs »

Habe meine ersten Sude immer offen bzw mit nem Handtuch vor Gärfliegen geschützt vergoren.
Die Industrie hat dafür abgeschottete Räume was Ungeziefer angeht und eine konstante Schicht CO2 über der gärenden Würze.
Grade Weizen ist wie ich finde anfällig für Infektion, weil niedrige Hopfengabe, aber tatsächlich häufig fabriziert.

Wenn dein offener Bottich dort steht wo wenig Luft aufgewirbelt wird ist es keine Gefahr.
Wir haben in Mikrobiologie Agarplatten im Raum aufgestellt. überall ist etwas gewachsen, dort wo die Gänge sind besonders stark...
Ansonsten schützt die typisch starke Kräusendecke vor Luftkeimen.

Rein technologisch macht hier den Geschmack (nachweislich) die Gärbottichproportion aus!
Ein ZKG mit 25m Höhe und 5 m Durchmesser hat ein anderes Gärverhalten und Geschmacksprofil als ein solches Becken mit 10 m Länge 3m Breite und 8 m Tiefe.
Solche Schnabelbottich sind auch eher breit als hoch und hierin liegt das Erfolgsgeheimnis der kleinen Weißbierbrauerein!

Und das kriegen wir mit unseren 30 L Eimern auch locker hin.

Gruß
Lukas
Bierleiche
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Re: Offene Gärung

#3

Beitrag von Bierleiche »

Naja, da wäre ja dann tatsächlich die Idee, den Gäreimer o.ä. mit einem Fliegengitter oder einer feinere Gaze gegen Insekten zu bedecken und in einem zugfreien Raum stehen zu lassen...
BrauFuchs
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Re: Offene Gärung

#4

Beitrag von BrauFuchs »

Ja wie gesagt ein Küchentuch tut es oder solche Obstfliegennetze. Dann ein wenig besuchter Raum wie Keller oder Dachboden (im Sommer wohl zu warum) und wenn UG dann im Kühlschrank, aber wir reden ja hier vom Weizenbier
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Bierwisch
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Re: Offene Gärung

#5

Beitrag von Bierwisch »

Ich benutze schon länger keinen Gärspund mehr - ein lose aufgelegter Deckel im Winter und zusätzlich ein Küchenhandtuch gegen Krabbelviecher in der warmen Jahreszeit ist völlig ausreichend.

Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Schlinsermändle
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Re: Offene Gärung

#6

Beitrag von Schlinsermändle »

Hallo zusammen!
Also ich vergäre nur im Winter offen, sprich mit einem Küchentuch abgedeckt, im Sommer ist mir das zu heiss, im wahrsten sinne des wortes,...
einen unterschied zwischen offen ( oder besser weitgehend offen ) und verschlossen ( also mit Gärröhrchen ) stellte ich bis dato nicht fest ( geschmacklich ).
Gruss Thomas :Smile
GregorSud
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Re: Offene Gärung

#7

Beitrag von GregorSud »

Wie sieht das bei UG im Kühlschrank aus? Ist der nicht immer völlig mit Schimmelsporen etc. kontaminiert?
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