Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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CaptainJack
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Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#1

Beitrag von CaptainJack »

Guten Tag liebe Brauer,

ich möchte mir zu Weihnachten eine neue Brauanlage wünschen. Ich habe schon viele Threads gelesen zum Thema aber mir bleiben noch ein paar Zweifel. Angedacht ist eine Komplettanlage von Brauhardware.de. Vielen Dank für eure Antworten zu folgenden Fragen:

- Ich würde mir eine Yato yg-04700-Induktionsplatte kaufen:

- hält diese wirklich einen 70l Topf inklusive Maische aus?
- ist es ein Problem, wenn der Topf (450mm) deutlich größer ist als die Platte (280mm wir als maximal angegeben)?
- ist der Topf auf der kleinen Platte nicht äußerst instabil?
- kann man auch ohne Leistungssteuerung brauen oder ist das nicht zu empfehlen?
- ist eine Leistung von 3000W ausreichend um 70l wallend zu kochen? Finde hier sehr widersprüchliche Aussagen.
- welche Leistung darf ich maximal fahren, wenn die Induktionsplatte über ein 40m Verlängerungskabel angeschlossen wird?

Vielen Dank für eure Antworten.
Liebe Grüße CJ
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#2

Beitrag von JackFrost »

40m Verlängerungskabel sind schlecht. Da kommt dann die volle Leistung nicht mehr an. Und evtl. kann es da schon eng werden das ein B16 Automat nicht mehr auslöst.

Da müsste ein Elektriker (!!!!!!!!) die Netzimpedanz messen ob da ein B16 noch geht.

Gruß JackFrost
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#3

Beitrag von Sebasstian »

Ich habe eine Hendi als NG-Erhitzer, keine Yato. Ist aber gut vergleichbar denke ich. Darauf habe ich einen 100Liter Topf stehen. Selbst das ging einige Wochen gut. Jetzt habe ich mir einen Stützrahmen von Brewpaganda besorgt. Damit steht alles sicher und es kann nichts passieren. Also ja, 70 Liter auf der Platte hält, aber eben nur so lange bis die bricht. Ein Stützrahmen ist empfehlenswert.
Dass der Topf größer ist als die Platte ist kein Problem. Selbst der 100L Topf steht stabil.
Was genau meinst du mit Leistungssteuerung?
Wenn es erstmal kocht, dann reicht eine deutlich reduzierte Leistung um es wallend am kochen zu halten. Die Zeit bis es kocht verlängert sich natürlich wenn du nur 3KW zur Verfügung hast. Aber irgendwann kochen mit 3KW natürlich auch 70L oder mehr.
Grüße,
Sebastian
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#4

Beitrag von CaptainJack »

Sebasstian hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 12:25 Darauf habe ich einen 100Liter Topf stehen. Selbst das ging einige Wochen gut.
Und dann ist er dir umgefallen? :Shocked
Sebasstian hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 12:25 Was genau meinst du mit Leistungssteuerung?
Ich meinte damit, ob es auch "gut" möglich ist, ohne Inkbird etc. zu brauen, oder ob man es manuell fast nicht hinbekommt, dass die Temperatur stabil bleibt.
Sebasstian hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 12:25 Wenn es erstmal kocht, dann reicht eine deutlich reduzierte Leistung um es wallend am kochen zu halten. Die Zeit bis es kocht verlängert sich natürlich wenn du nur 3KW zur Verfügung hast. Aber irgendwann kochen mit 3KW natürlich auch 70L oder mehr.
Habe gerade meine Kabeltrommel angesehen, laut ihr sind 3300W möglich. Laut diesem Rechner hier (https://gettopics.com/de/calc/wasser-er ... it-rechner) benötigt es für 10°C Differenz bei 70l und 3300W 19 Minuten. Ist das vielleicht etwas lang (auf die Qualität bezogen)?
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#5

Beitrag von CaptainJack »

JackFrost hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 11:02 40m Verlängerungskabel sind schlecht. Da kommt dann die volle Leistung nicht mehr an. Und evtl. kann es da schon eng werden das ein B16 Automat nicht mehr auslöst.

Da müsste ein Elektriker (!!!!!!!!) die Netzimpedanz messen ob da ein B16 noch geht.

Gruß JackFrost
Laut meiner Kabeltrommel sind 3300W möglich, das sollte doch eine normale Haushaltssteckdose abkönnen, oder?
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#6

Beitrag von fff »

CaptainJack hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 10:38 - hält diese wirklich einen 70l Topf inklusive Maische aus?
- ist es ein Problem, wenn der Topf (450mm) deutlich größer ist als die Platte (280mm wir als maximal angegeben)?
- ist der Topf auf der kleinen Platte nicht äußerst instabil?
- kann man auch ohne Leistungssteuerung brauen oder ist das nicht zu empfehlen?
- ist eine Leistung von 3000W ausreichend um 70l wallend zu kochen? Finde hier sehr widersprüchliche Aussagen.
Die Yato hält das Gewicht aus, dass der Topf größer als die Platte ist spielt keine Rolle und der Topf ist auch nicht instabil.
Eine Leistungssteuerung verwende ich nicht, Maischen mit Drehregler an der Yato auf ca. 2,5kW und einem Schütz zum schalten funktioniert bestens.

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 60#p368160

Ob 3kW zum kochen reichen habe ich nie versucht, aber ein Deckel/Brüdenhaube wird vermutlich notwendig sein - das vermindert den Energieverlust sehr.

Grüße
Kurt
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#7

Beitrag von JackFrost »

CaptainJack hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 12:38 Laut meiner Kabeltrommel sind 3300W möglich, das sollte doch eine normale Haushaltssteckdose abkönnen, oder?
Es geht darum das die bei einem Kurzschluss der LSS auch schnell genug auslöst. Die 3,3kVA von der Trommel sind hier die maximale Belastung der Trommel.

Ein LSS hat zwei Auslöser , einen thermischen für Überlast und einen magnetischen für Kurzschluss. Letztere kommt bei einem B16 Automaten bei 48 - 80 A. Also muss die komplette Leitung mit allen Übergängen also noch deutlich über 80 A liegen.

40 m 1,5 mm2 Leitung haben etwa 1 Ohm und dann kommen noch alle Klemmen und das Netz zusammen. Das kann also eng werden das der LSS richtig kommt.

Zudem ist der Verlust bei 40 m Leitung etwa 200W bei 3,3 kW es kommen also nur 3,1 kW bei der Platte an.

Daher mein Einwand das 40 m kritisch werden können. Wenn das gemessen wird und sicher ist das der LSS sicher kommt dann muss die Leitung nur sauber liegen das sie nicht zu heiss wird.

Aber du hast halt immer 6% Verlust.

Gruß JackFrost
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#8

Beitrag von Sebasstian »

CaptainJack hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 12:37
Sebasstian hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 12:25 Darauf habe ich einen 100Liter Topf stehen. Selbst das ging einige Wochen gut.
Und dann ist er dir umgefallen? :Shocked
Sebasstian hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 12:25 Was genau meinst du mit Leistungssteuerung?
Ich meinte damit, ob es auch "gut" möglich ist, ohne Inkbird etc. zu brauen, oder ob man es manuell fast nicht hinbekommt, dass die Temperatur stabil bleibt.
Neneee, mir ist nix umgefallen. Das hat gehalten. Mir wurde nur das Risikio zu groß, deswegen habe ich dann vorsorglich einen Stützrahmen drunter gemacht.

Bzgl. Leistungssteuerung: Du meinst also Automatisierung. Na klar geht es auch ohne. :Bigsmile Das ist fast immer schwerpunktmäßig begründet durch Spiel- und Basteltrieb. :P Und es macht das Maischen ein klein wenig komfortabler weil man weniger auf's Thermometer schauen muss. Aber klar geht es immer auch ohne Automatisierung, umabhängig von der Art zu heizen.

Edit/PS: Ich bastel selbst auch gerade an einer automatsierten Maischprogramm-Steuerung. Ist ein schönes Bastel-Projekt. Aber brauchen tu ich das nicht wirklich. Deswegen zieht sich das auch so in die Länge.
Grüße,
Sebastian
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#9

Beitrag von CaptainJack »

fff hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 12:53
Die Yato hält das Gewicht aus, dass der Topf größer als die Platte ist spielt keine Rolle und der Topf ist auch nicht instabil.
Eine Leistungssteuerung verwende ich nicht, Maischen mit Drehregler an der Yato auf ca. 2,5kW und einem Schütz zum schalten funktioniert bestens.

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 60#p368160

Ob 3kW zum kochen reichen habe ich nie versucht, aber ein Deckel/Brüdenhaube wird vermutlich notwendig sein - das vermindert den Energieverlust sehr.

Grüße
Kurt
Sehr gut zu hören, dass er stabil ist. Wofür brauche ich denn einen Schutzschalter (sorry, bin was Elektronik angeht echt ein Volld...). Das sollte eigentlich auch ohne Deckel gehen, damit das DMS ausgetrieben werden kann. Auf jeden Fall sieht die Anlage sehr gut aus, das kann man ja schon etwas neidisch werden :redhead
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#10

Beitrag von CaptainJack »

JackFrost hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 13:25Es geht darum das die bei einem Kurzschluss der LSS auch schnell genug auslöst. Die 3,3kVA von der Trommel sind hier die maximale Belastung der Trommel.
Danke schon mal für deine Antworten. Tut mir leid, dass ich so blöd nachfrage, aber ich bin was Elektronik angeht wirklich etwas "unnormal" und kenne mich nur sehr rudimentär aus. Ein B16 hält doch 3680W bei 230V dauerhaft aus. Wenn ich jetzt meine Yato bei 3300W betreibe müsste doch genug Luft sein, was Netz etc. angeht. Machst du dir Sorgen, dass der LSS zu früh rausspringt oder zu spät?
JackFrost hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 13:25Ein LSS hat zwei Auslöser, einen thermischen für Überlast und einen magnetischen für Kurzschluss. Letztere kommt bei einem B16 Automaten bei 48 - 80 A. Also muss die komplette Leitung mit allen Übergängen also noch deutlich über 80 A liegen.
Tut das eine normale Leitung nicht? Wie gesagt ich verstehe davon nichts, aber es sollte doch möglich sein bei einer Leitung die 3680W "abrufbar" macht, dass mit Kabeltrommel noch 3300 Watt ankommen :Waa
JackFrost hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 13:25Zudem ist der Verlust bei 40 m Leitung etwa 200W bei 3,3 kW es kommen also nur 3,1 kW bei der Platte an.
Was würde dann passieren, wenn ich die Platte auf 3300W schalte? Ruft die Platte dann 3300 Watt ab, aber es kommen nur 3100?
JackFrost hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 13:25 Daher mein Einwand das 40 m kritisch werden können. Wenn das gemessen wird und sicher ist das der LSS sicher kommt dann muss die Leitung nur sauber liegen das sie nicht zu heiss wird.

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Was würde da im schlimmsten Fall passieren?

Vielen Dank und liebe Grüße
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#11

Beitrag von fff »

CaptainJack hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 14:22
Wofür brauche ich denn einen Schutzschalter (sorry, bin was Elektronik angeht echt ein Volld...). Das sollte eigentlich auch ohne Deckel gehen, damit das DMS ausgetrieben werden kann.
Nicht Schutzschalter, Schütz stimmt schon.
Die Yato wird zum Maischen von einem CraftbeerPi geschaltet, der Raspi kann aber nicht 3600 Watt schalten - also schaltet der Raspi den Schütz der wiederum die Yato an oder aus schaltet.

Die Frage ist, ob die Yato zum Kochen genügend Leistung in den Topf bekommt - der Energieverlust über die Oberfläche der Würze wirkt dem entgegen.
Ist wie auf dem Küchenherd, ein Topf mit Deckel (oder Brüdenhaube..) kocht wallend auf kleinerer Schaltstufe als ein Topf ohne Deckel.

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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#12

Beitrag von CaptainJack »

fff hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 15:06
CaptainJack hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 14:22
Wofür brauche ich denn einen Schutzschalter (sorry, bin was Elektronik angeht echt ein Volld...). Das sollte eigentlich auch ohne Deckel gehen, damit das DMS ausgetrieben werden kann.
Nicht Schutzschalter, Schütz stimmt schon.
Die Yato wird zum Maischen von einem CraftbeerPi geschaltet, der Raspi kann aber nicht 3600 Watt schalten - also schaltet der Raspi den Schütz der wiederum die Yato an oder aus schaltet.

Die Frage ist, ob die Yato zum Kochen genügend Leistung in den Topf bekommt - der Energieverlust über die Oberfläche der Würze wirkt dem entgegen.
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Ach so war das gemeint. Ich hätte es erst einmal ohne Raspi oder Ähnliches nur manuell gesteuert. Das mit dem Energieverlust ist mir natürlich klar. Es geht nur darum, ob 3300W überhaupt ankommen bei 40m Kabel aus einer normalen Haushaltssteckdose und ob 3300W ausreichen.
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#13

Beitrag von PabloNop »

CaptainJack hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 14:44 Ein B16 hält doch 3680W bei 230V dauerhaft aus. Wenn ich jetzt meine Yato bei 3300W betreibe müsste doch genug Luft sein, was Netz etc. angeht. Machst du dir Sorgen, dass der LSS zu früh rausspringt oder zu spät?
Es geht nicht um die Leistung. Das Problem ist, daß der Schutzschalter bei Kurzschluss noch auslösen muß, damit z.B. kein Brand entsteht. Das tut er üblicherweise erst, wenn das 5-fache des Nennstroms auftritt. Bei einer 16A Sicherung also erst wenn tatsächlich 80A fließen. Durch die lange Leitung etc. hast Du aber evtl. schon so viel Widerstand im System, daß selbst bei Kurzschluss keine 80A mehr auftreten, sondern z.B. nur noch z.B. 79A. Die Sicherung wird dann trotz Kurzschluss _nicht_ auslösen und der viel zu hohe Strom läuft ungehindert in der Leitung weiter.
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Re: Allg. Anfrage zu Induktionskochern und Brauanlage

#14

Beitrag von JackFrost »

CaptainJack hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 14:44
Danke schon mal für deine Antworten. Tut mir leid, dass ich so blöd nachfrage, aber ich bin was Elektronik angeht wirklich etwas "unnormal" und kenne mich nur sehr rudimentär aus. Ein B16 hält doch 3680W bei 230V dauerhaft aus. Wenn ich jetzt meine Yato bei 3300W betreibe müsste doch genug Luft sein, was Netz etc. angeht. Machst du dir Sorgen, dass der LSS zu früh rausspringt oder zu spät?
CaptainJack hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 14:44
Tut das eine normale Leitung nicht? Wie gesagt ich verstehe davon nichts, aber es sollte doch möglich sein bei einer Leitung die 3680W "abrufbar" macht, dass mit Kabeltrommel noch 3300 Watt ankommen :Waa

Der B16 Schütz nur die Leitung, das diese nicht zu heiss wird. Für PVC Leitungen sind das maximal 70 °C. Die maximal Leistung die über eine "normale" 1,5 mm² Leitung gehen darf hängt von ihrer Länge ab und der Verlegeart. In Trockenbauwänden ist sie stärker isoliert und darf damit dann nicht mehr so stark belastet werden. Das gleiche gilt für die Länge. Der maximale Spannungsverlust darf 3% bis zur letzten Dose betragen. Bei 1,5 mm² sind das 18m bei 16 A. Alles darüber sind kleinere Automaten zu verbauen.

Mit diesen Werten oben wird die Leitung nicht zu warm und auch der maximale Spannungsabfall an der letzten festen Steckdose ist erfüllt. Dier Kurzschlussstrom hier ist noch so hoch das der B16 oder gar C16 Automat noch auslöst.

Nun kommen die 40 m Verlängerungsleitung dazu. Hier steigt erstmal der Verlust an. Am Ende der Leitung kommen dann nur noch 200V an, näheres weiter unten. Wenn nun der Hausanschluss schon weit vom Trafo weg ist und auch noch schlechte Leitungen liegen, dann ist die Netzimpedanz so hoch das hier maximal 50A fließen könnte. Damit kann noch wunderbar die 16A abrufen, aber im Kurzschlussfall am Ende der Leitung ist nicht mehr gesichert das der LSS schnell genug auslöst. Es fließen dann für kurze Zeit 50A und der größte Teil wird in deinen Leitungen verheizt. Das wären dann so 9 - 10 kW mit denen die Leitungen in der Wand und dem Verlängerungskabel. Das macht das PVC nicht lange mit. Entweder brennt es oder es geht kaputt und über Störlichtbögen kann es dann zu weiteren Problemen kommen.

Sollte die Leitung an einem C16 sein, z.B. eine Garagensteckdose mit Geräten mit hohem Anlaufstrom, dann bräuchst du 80 - 160 A Auslösestrom.

Wie hoch der maximale Kurschlusstrom am Ende ist kann man nur mit einem speziellen Messgerät messen.
CaptainJack hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 14:44 Was würde dann passieren, wenn ich die Platte auf 3300W schalte? Ruft die Platte dann 3300 Watt ab, aber es kommen nur 3100?
CaptainJack hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 14:44
Tut das eine normale Leitung nicht? Wie gesagt ich verstehe davon nichts, aber es sollte doch möglich sein bei einer Leitung die 3680W "abrufbar" macht, dass mit Kabeltrommel noch 3300 Watt ankommen :Waa
CaptainJack hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 14:44
Was würde da im schlimmsten Fall passieren?

Vielen Dank und liebe Grüße
CaptainJack
Ab hier wird es schwierig. Nehmen wir einfach mal 16 A an und die Trommel könnte 3680 W, ist einfacher zu rechnen. Schauen wir uns nun verschiedene Lasten an. Die Leitungslänge sind 18m ( HAK bis Steckdose ) und 40 m Verlängerungsleitung mit 1,5 mm² macht also 58m. Die Übergangswiderstände lassen wir mal weg.

Die einfache Leitungslänge sind 58m und 0,6883 Ohm. Damit kommt man bei 16 A auf nur noch 208 V am Ende der Leitung an. Auf jeder Leitung fallen 11V ab und damit liegt L auf 219V und N auf 11V, damit sind nur noch 208V nutzbar.

Bei einem einfachen Heizelement hat man dann nur noch 3328 W. Bezogen werden 3680 macht einen Verlust in der Wand von 352 W. Der Strom ist bei 16 A.

Induktionsplatte mit einer passiven PFC ( Power Form Correction ). Auch dieses Gerät sieht die 208W und hat damit dann nur noch 3328 W und der Verlust liegt bei 352 W und der Strom beträgt 16 A.

Induktionsplatte mit einer aktiven PFC , in der Leistungsklasse wird man von einer aktiven PFC ausgehen müssen. Die aktive PFC hat einen Stepupwandler der Spannungsschwankungen ausgleicht. Hier zieht die Platten dann mehr Strom so das nach der aktiven PFC wieder 325V Gleichspannung ( = 230V Wechselspannung ) anliegen. Um hier von den 208V auf 230V bei 16A zu kommen muss die Platte 18 A ziehen.
Wir haben also 4140 W die wir beziehen mit 18A. Damit ist alles überlastet und der Verlust beträgt 460W. Durch die Übergangswiderstände und die steigenden Temperatur der Leitung wird das noch schlimmer, und der Strom muss weiter ansteigen. Es ist schwer zu sagen was der maximale Strom ist da man die verbaute PFC nicht kennt. Aber 19A sind da schon denkbar.

Wenn man das also für dein Kabel mit 3300W runterbricht wird das Kabel bei 3300 W überlastet da hier mehr als der erlaubte Strom fließt.
Der Strom macht das Kabel warm nicht die Leistung.

Schukodosen sind normal nach Norm nur 1h mit 16 ausgelegt. Ob es länger geht ist nicht getestet. Für so große Lasten die blauen CEE besser, die halten das länger aus.

Bei solchen Leitungslängen muss man einen entsprechenden Querschnitt nehmen und sicherstellen das alles auch im Falle eines Fehlers auslöst und nichts überlastet wird.

Gruß JackFrost
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