Umschlauchen vor Kalthopfung
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Umschlauchen vor Kalthopfung
Hallo zusammen,
ich möchte zum ersten Mal Kalthopfen. Wie ich im Forum gelesen habe, wird meistens empfohlen, das Jungbier nach beendeter Gärung erst umzuschlauchen, und dann die Kalthopfung in einem gesonderten Behälter vorzunehmen. Ist dieses Umschlauchen in den zweiten Behälter nur wichtig, wenn man die Hefe aus dem Gärbottich noch ernten möchte? Oder gibt es noch andere Gründe?
Ich wollte eigentlich gerne im Gärbottich mit Säckchen oder Hope Tube kalthopfen und dann nach ca. 3 Tagen direkt in die Flasche schlauchen.
Vermutlich wurde diese Frage schon irgendwo diskutiert, abe ich habe keine klare Antwort gefunden.
Übrigens fand ich bei "Hopfen und Mehr" keine Angaben, wie dicht die angebotenen Hopfsocken (Hopfensäckchen) sind und wie dicht im Vergleich die ebenfalls angebotene "Hop Tube" ist.
Vermutlich sollte das verwendete Material eine gewisse Mindestdichte haben, wenn man ohne weitere Filterung in die Flasche schlauchen möchte.
ich möchte zum ersten Mal Kalthopfen. Wie ich im Forum gelesen habe, wird meistens empfohlen, das Jungbier nach beendeter Gärung erst umzuschlauchen, und dann die Kalthopfung in einem gesonderten Behälter vorzunehmen. Ist dieses Umschlauchen in den zweiten Behälter nur wichtig, wenn man die Hefe aus dem Gärbottich noch ernten möchte? Oder gibt es noch andere Gründe?
Ich wollte eigentlich gerne im Gärbottich mit Säckchen oder Hope Tube kalthopfen und dann nach ca. 3 Tagen direkt in die Flasche schlauchen.
Vermutlich wurde diese Frage schon irgendwo diskutiert, abe ich habe keine klare Antwort gefunden.
Übrigens fand ich bei "Hopfen und Mehr" keine Angaben, wie dicht die angebotenen Hopfsocken (Hopfensäckchen) sind und wie dicht im Vergleich die ebenfalls angebotene "Hop Tube" ist.
Vermutlich sollte das verwendete Material eine gewisse Mindestdichte haben, wenn man ohne weitere Filterung in die Flasche schlauchen möchte.
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- Posting Klettermax
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Re: Umschlauchen vor Kalthopfung
In Anbetracht der Tatsache, dass man möglichst wenig Sauerstoff im kaltgehopften Bier haben möchte, ist das Umschlauchen vor dem Hopfenstopfen eher eine schlechte Idee. Wenn, dann würde ich glaube ich eher nach dem Stopfen umschlauchen (um hinterher weniger Hopfen im Bier zu haben), aber auch das sollte man besser lassen.
So eine Hoptube ist einigermaßen dicht, aber kleine Stückchen von den Pellets können da schon mal rauskommen.
So eine Hoptube ist einigermaßen dicht, aber kleine Stückchen von den Pellets können da schon mal rauskommen.
Tobias
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Re: Umschlauchen vor Kalthopfung
Hallo Josef,
du kannst ohne Umschlauchen kalt Hopfen aber wie du schon richtig bemerkt hast, ist es dann nicht mehr möglich eine saubere Hefe zu ernten. Wie dicht oder undicht die Hopfen Socken sind ist auch relativ egal, das setzt sich in der Regel alles schön ab. Ich stopfe normalerweise in dem ich einfach die Pellets ins Jungbier werfe und fülle danach auch direkt in Flaschen.
Gruß Patrick
du kannst ohne Umschlauchen kalt Hopfen aber wie du schon richtig bemerkt hast, ist es dann nicht mehr möglich eine saubere Hefe zu ernten. Wie dicht oder undicht die Hopfen Socken sind ist auch relativ egal, das setzt sich in der Regel alles schön ab. Ich stopfe normalerweise in dem ich einfach die Pellets ins Jungbier werfe und fülle danach auch direkt in Flaschen.
Gruß Patrick
Schöne Grüße
Patrick
Brauen ist wie ein Überraschungsei:
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Meine Seminarbrauerei acidusbraeu.de
Patrick
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Re: Umschlauchen vor Kalthopfung
Ich verstehe nicht ganz warum hier während der Gärung immer von Oxidation gesprochen wird. Klar sollte man vernünftig arbeiten, nicht plätschern lassen und entsprechend die Tanks vorspannen, aber nach der Hauptgärung sollte, meiner Meinung nach, umgeschlaucht werden und egal ob gestopft wird oder nicht. Der Grund ist einfach, das Jungbier sollte von Geläger (unten) und Brandhefe (oben) befreit werden. Wer sich fragt warum, dem empfehle ich mal Geläger und Brandhefe zu verkosten
Das ist übrigens das Vorgehen das in der kommerziellen Brauerei Jahrhunderte dem Standard entsprach und in den meisten Brauereien auch bis heute so gehandhabt wird. Im modernen ZKG zieht halt nicht mehr das Bier vom Gär- in den Lagerkeller, sondern das Geläger muss gehen (wird abgestochen). Durch den sinkenden Füllstand ist damit auch die Brandhefe vom Bier getrennt.
Gruß
Jan

Das ist übrigens das Vorgehen das in der kommerziellen Brauerei Jahrhunderte dem Standard entsprach und in den meisten Brauereien auch bis heute so gehandhabt wird. Im modernen ZKG zieht halt nicht mehr das Bier vom Gär- in den Lagerkeller, sondern das Geläger muss gehen (wird abgestochen). Durch den sinkenden Füllstand ist damit auch die Brandhefe vom Bier getrennt.
Gruß
Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Umschlauchen vor Kalthopfung
Wenn ich kalthopfe, dann übergieße ich zuerst ein leeren Hopfensäckchen mit kochendem Wasser (Desinfektion) und gebe es dann mitsamt der Pellets für eine Woche (Obacht, Diskussionen über die Dauer könnten Religionskriege auslösen) in den Gärbottich. Ich verwende die von dir angesprechenen Säckchen von HuM und habe damit immer gute Erfahrungen gemacht. Umgeschlaucht hab ich vorher noch nie, ich ernte aber auch die Hefe nicht.
Re: Umschlauchen vor Kalthopfung
Ich nehme an, dass viele die sich die Frage stellen, (mir inklusive) nicht die gerätschaften zum vorspannen mit co2 haben. Wenn man einfach nur zum stopfen in ein anderes offenes fass (mit luft drin) umschlaucht, ist oxidation definitv was, wo man sich Gedanken drum machen sollte. Oder irre ich da?
Re: Umschlauchen vor Kalthopfung
Ja und nein. Oxidation ist schon was, was man im Kopf haben sollte. Allerdings lässt die sich halt auch unter Kontrolle halten. Ich würde von einem Bottich in einen anderen das Wort „Schlauchen“ wörtlich nehmen. Mit einem Schlauch oben aus dem Bottich abziehen (oder wenn es einen Hahn gibt den Schlauch da dran machen) und den Schlauch im neuen Bottich auf den Boden legen. Das Jungbier also „unterschichten“. Damit ist die Sauerstoffaufnahme recht gering. Dazu gast CO2 aus und „verdrängt“ die Luft. Außerdem ist ja die Hefe am Ende der HG noch aktiv (Schlauchen passiert bei 0,5-1,5% Restextrakt über dem erwarteten Endwert) und nimmt den Sauerstoff recht schnell wieder aufqwe hat geschrieben: ↑Sonntag 12. Dezember 2021, 10:47Ich nehme an, dass viele die sich die Frage stellen, (mir inklusive) nicht die gerätschaften zum vorspannen mit co2 haben. Wenn man einfach nur zum stopfen in ein anderes offenes fass (mit luft drin) umschlaucht, ist oxidation definitv was, wo man sich Gedanken drum machen sollte. Oder irre ich da?
Gruß
Jan
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Re: Umschlauchen vor Kalthopfung
Danke, genau das wollte ich wissen. Aus deinem vorherigen post, ging für mich nicht klar hervor, dass vorsichtiges umschlauchen auch ohne vorspannen bzgl.
oxidation ok ist.
oxidation ok ist.
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Re: Umschlauchen vor Kalthopfung
SO, und jetzt komme ich zu der Frage, die mich schon länger beschäftigt. Wenn ich nach der Gärung das Jungbier mit Speise oder Zuckerlösung unter Einhaltung der gebotenen Vorsicht vermische (Stichwort Draufschlauchen) und mit Abfüllröhrchen von unten in die Flasche fülle müssten die o.g. Argumente auch gelten.§11 hat geschrieben: ↑Sonntag 12. Dezember 2021, 11:42
Ja und nein. Oxidation ist schon was, was man im Kopf haben sollte. Allerdings lässt die sich halt auch unter Kontrolle halten. Ich würde von einem Bottich in einen anderen das Wort „Schlauchen“ wörtlich nehmen. Mit einem Schlauch oben aus dem Bottich abziehen (oder wenn es einen Hahn gibt den Schlauch da dran machen) und den Schlauch im neuen Bottich auf den Boden legen. Das Jungbier also „unterschichten“. Damit ist die Sauerstoffaufnahme recht gering. Dazu gast CO2 aus und „verdrängt“ die Luft. Außerdem ist ja die Hefe am Ende der HG noch aktiv (Schlauchen passiert bei 0,5-1,5% Restextrakt über dem erwarteten Endwert) und nimmt den Sauerstoff recht schnell wieder auf
Gruß
Jan
1. Es gast während des Füllens CO2 aus
2. Die noch aktive Hefe baut den vorhanden Sauerstoff ab.
Dies steht jedoch im Widerspruch zu dem Arikel im Braumagazin. https://braumagazin.de/article/oxidatio ... ralterung/
Punkt 2.2.1 letzter Absatz
"Die Vermutung, dass die aktive Hefe bei der Flaschenachgärung den Sauerstoff im Kopfraum der Flasche zehren kann, hat sich in verschiedenen Versuchen nicht bestätigt [Her05]. Es wurde gezeigt, dass die Hefe nach beendeter Hauptgärung in der ruhenden Flasche nur derart geringe Mengen - falls überhaupt - an Sauerstoff aufnehmen kann, dass kein wirksamer Schutz vor Oxidation festzustellen war. Auch bei Flaschennachgärung ist daher eine hohe Sorgfalt bei der Abfüllung erforderlich."
Sorry, wenn das jetzt nix mit Kalthopfung zu tun hat aber es geht im Prinzip um die gleiche Frage: Sauerstoff.
Es gibt nix Bessers wäi wos Gouds!
Equipment:
- 36l Maischekessel mit Läuterspirale, Hendi 3500M mit Brauerei 2.0 WiFi von Emilio
- 48l Sudpfanne mit Caso TC3500
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Re: Umschlauchen vor Kalthopfung
Also im Bezug auf die Kalthopfung ist der wesentlich Unterschied der, dass man diese ja noch während der Hauptgärung (gegen ende hin) machen kann. Da nimmt die hefe noch wesentlich mehr Sauerstoff auf als in der Nachgärung.
Abfüllen ist dann natürlich ein besonderes Thema bzgl. Oxidation, dass aber besser woanders diskutiert wird, bzw. schon haufenweise diskutiert wurde.
Abfüllen ist dann natürlich ein besonderes Thema bzgl. Oxidation, dass aber besser woanders diskutiert wird, bzw. schon haufenweise diskutiert wurde.
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- Posting Junior
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Re: Umschlauchen vor Kalthopfung


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- Posting Klettermax
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Re: Umschlauchen vor Kalthopfung
Ich finde das spannend und bin ja besonders ahnungslos: Heißt das, dass mir ein druckloser ZKG (z.B. ein Brewmonk 30 L) ein Umschlauchen nach Hauptgärung erspart und ich weiter in einem Gärbehälter arbeiten kann? Das wäre für mich schon eine relevante Arbeitsersparnis... gleichzeitig könnte man dann die Hefe sehr einfach ernten. Oder ist das im Hobbymaßstab mit günstigem Gärbehälter dann doch Käse, weil ich mir dann gegebenenfalls Infektionen über das Ventil einfange? Oh man ... vielleicht doch im Keg vergären ...oder einfach beim billigen Gäreimer bleiben.§11 hat geschrieben: ↑Samstag 11. Dezember 2021, 15:51 Ich verstehe nicht ganz warum hier während der Gärung immer von Oxidation gesprochen wird. Klar sollte man vernünftig arbeiten, nicht plätschern lassen und entsprechend die Tanks vorspannen, aber nach der Hauptgärung sollte, meiner Meinung nach, umgeschlaucht werden und egal ob gestopft wird oder nicht. Der Grund ist einfach, das Jungbier sollte von Geläger (unten) und Brandhefe (oben) befreit werden. Wer sich fragt warum, dem empfehle ich mal Geläger und Brandhefe zu verkosten![]()
Das ist übrigens das Vorgehen das in der kommerziellen Brauerei Jahrhunderte dem Standard entsprach und in den meisten Brauereien auch bis heute so gehandhabt wird. Im modernen ZKG zieht halt nicht mehr das Bier vom Gär- in den Lagerkeller, sondern das Geläger muss gehen (wird abgestochen). Durch den sinkenden Füllstand ist damit auch die Brandhefe vom Bier getrennt.
Gruß
Jan
Mich würde mal interessieren, wie der Profi bei einem maximal dreistelligen Preis und dem Ziel, das Bier in Flaschen zu füllen, vergären würde.

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