nachdem ich bei der letzten Gartenparty etwas improvisieren musste, möchte ich jetzt gerne eine vernünftige Zapflösung haben. Das Thema ist komplex, es folgt ein kleiner Roman

Ausgangslage: 2 19l Kegs vorhanden, maximal noch ein drittes kommt dazu (für hard seltzer oder Sprudelwasser). Co2 kommt aus der Sodastreamflasche, eine 10l Steigrohrflasche ist vorhanden. 2 Kegs bekommt die Sodastreamflasche gut gedrückt, das dritte Keg sollte auch noch passen. Dazu zwei Kompensatorhähne. Bisher wurden die Kegs in einem Gastrokühli (draußen im Gartenhaus) vorgekühlt, 2 Stunden vor der Party entnommen, in Armaflex eingewickelt und zu einer provisorischen Zapflösung aufgebockt. Das ist günstig und kostet erstmal wenig Platz, führt aber dazu, dass der Gastrokühli erst 2 Stunden vor Partybeginn mit den Softdrinks bestückt werden kann.
Ich brauche also Trockeneis zum schnellen Vorkühlen der Softdrinks. Kostenpunkt 20 EUR für 10kg, logistischer Aufwand für mich ist mittelgroß.
Der Gastrokühli ist alt, würde bei Bedarf wahrscheinlich ersetzt werden (müssen) in gleicher Größe. In den Kühli passen zwei Kegs.
Ich fülle ab sofort mit dem ITap GDA ab. Hierfür müssten die Kegs gerne vorgekühlt werden.
Ich trinke gerne mal ein Glas selbstgebrautes aus dem Keg zwischendurch.
Das System kommt realistischer Weise 3x im Jahr zum Einsatz, drinnen wie draußen.
Ich brauche immer mal wieder Platz für GN 1/1 Schalen.
Inkbird vorhanden.
Kegerator:Preislich etwas über einem neuen Gastrokühler von Liebheer. Dafür passt GN 1/1 rein und 3 Kegs auch. Vernünftig mit Schanksäule drauf könnte ich den im Schuppen nicht stellen, würde bedeuten bei jeder Veranstaltung: Rausrollen (auf den Rollen, die noch montiert werden müssten), dann Schanksäule montieren, ggf. das Gerät ins Haus schleppen und und und. Kratzer, Dellen und Schrammen sind vorpogrammiert und das Gerät würde überwiegend draußen stehen. Zwar geschützt im Schuppen, aber draußen. Könnte auch zur Gärführung bei untergärigen Bieren genutzt werden mit Inkbird. Mal eben ein Gläschen zapfen geht nicht. Außer Strom keine Folgekosten. Bier wäre für GDA Einsatz vorgekühlt.
Keezer: Preislich auf dem Niveau des Kegerators. Platz wäre im Keller sicherlich noch vorhanden, aber dann das Ding die Treppe hochwuppen und am Besten noch in den Garten? Muss man wollen. Umbauarbeiten traue ich mir gut zu, das sollte passen. Könnte ebenfalls mit Inkbird zur Gärführung genutzt werden. Draußen im Gartenhaus passt es eher nicht. Mal eben ein Gläschen zapfen würde gehen. Meine GN 1/1 Schalen würde ich da irgendwie nicht so wirklich praktisch reinbekommen. Außer Strom keine Folgekosten. Bier wäre für GDA Einsatz vorgekühlt.
Pygmy: Kenn' ich mich nicht mit aus, sollte aber alles machbar sein. Vorteil sind die kompakten Abmessungen, allerdings hab ich keinen Bierkoffer mit 3 Zapfhähnen gefunden. Bei 2 Zapfhähnen (wäre im Notfall auch okay), liegen wir kostentechnisch über dem Kegerator und Keezer, aber ich bin maximal mobil. Damit habe ich aber noch keinen Platz für die kalte Gärung, falls der Gastrokühli mal schlapp macht. Auch für meine GN 1/1 Schalen fehlt dann im Zweifel der Platz. Außer Strom keine Folgekosten. Stolperfalle durch Kabel im Garten und gefährlich bei aufkommendem Regen oder Nässe. Wartung kenne ich mich nicht mit aus. Befüllung mit GDA wäre mit Bastelarbeiten möglich.
Jockeybox: Kühlbox 50 EUR, zwei Spiralen in Summe nochmal 100 EUR, dazu die ganzen Verbindungen, Schläuche, etc. und schnell stehen 250 EUR auf dem Zettel. Damit erstmal die günstige Lösung, vorausgesetzt, ich bekomme meine Kompensatorhähne dort irgendwie montiert. Sonst wird es halt noch teurer. Platzbedarf ähnlich groß wie bei der Pygmy bzw. dem Zapfkoffer, dafür etwas robuster und kann auch mal die eine oder andere Schramme vertragen. Stromkabel muss nicht verlegt werden, keine Stolperfalle. Kein Problem bei Regen oder Nässe. Keine Möglichkeit meine GN-Schalen zu kühlen. Dazu wird Eis benötigt, um das Wasser herunter zu kühlen. Rechne hier mit 10kg Trockeneis, wenn da zwei oder 3 warme 19l kegs dran hängen, aus denen fleißig gezapft wird. Im Grunde sieht die Rechnung doch so aus: Die Kühlbox fasst 20l Wasser, gezapft werden vielleicht 30l Bier. Das Bier hat im Sommer 20 Grad und soll auf 7 Grad runtergekühlt werden. Damit muss ich das Wasser ja schätzungsweise dauerhaft in Richtung 3-4 Grad halten, damit das überhaupt klappt, oder? Dafür wird nicht wenig Eis benötigt und die 10kg Trockeneis sind wahrscheinlich gut kalkuliert. Oder eben 10kg normales Eis, das kostet aber auch 15 EUR. Soll heißen, die Folgekosten sind ordentlich und fressen den "Preisvorteil" gegenüber dem Pygmy wieder auf, dafür ist das System wartungsfreundlicher. Kontrollierte Gärführung wird auch hier nichts werden. Befüllung mit GDA wäre mittels eines Quickconnect-Ausgangs sicherlich möglich.
Habe ich noch irgendwo was vergessen oder liege ich mit meiner Annahme irgendwo falsch? Lohnt sich der ganze Aufriss überhaupt für die paar Male im Jahr? Oder hat vielleicht noch jemand anderes eine nette Idee, wie man 2-3 Kegs ein bisschen netter und isolierter zum selber zapfen "verpacken" könnte? Irgendwie hab ich grad das Gefühl, ich drehe da ein ziemliches Rad und sollte lieber einfach 500 EUR für ein neuen Gastrokühli ins Sparschwein werfen und mir den ganzen anderen Kram aus dem Kopf schlagen....