ich poste hier einen Beitrag von Facebook, da der User hier kein Konto hat. Das gepostete ist lediglich zitiert (links habe ich entfernt). Evtl ist es ja auch für den einen oder anderen hier interessant oder eben paradox

Am Wochenende habe ich meine Citra Pale Ale Kreation an den Hahn gehängt. Schmeckt super, aber das Besondere für mich ist nicht das Bier selbst – sondern die Produktion. Denn der Maischvorgang ist mit einem Rührwerk im GF30 erfolgt. Klingt paradox? Isses irgendwie wahrscheinlich auch

Zum Hintergrund: Am Black Friday 2020 habe ich den Grainfather erworben, um Platz zu sparen und den Brauprozess zu vereinfachen. Das lief auch soweit gut, die Biere waren größtenteils TOP (ich braue hauptsächlich IPAs in verschiedenen Variationen). Bei den Malzrohrsystemen gibt es ja bekanntlich mehrere Herausforderungen, die bei den meisten Bieren keine dramatische Rolle einnehmen. Ich selbst habe mit drei Punkten gehadert:
- Maximale Ausbeute: Da ich gerne auch mal ein Imperial / Double IPA braue, konnte ich selten meine gewünschte Menge an Würze erzielen (21l). In der GF Community gibt es diverse Tipps, um die Sudhausausbeute zu erhöhen, doch diese bringen entweder andere Nachteile mit sich oder beeinträchtigen die Planung.
- Die Berechnungen für die Läutermenge ist für mich nicht nachvollziehbar, zumal sie zwischen Rezepterstellung und Brauvorgang schwankt und ebenfalls die Planung beeinträchtigen
- Irgendwann konnte ich die Stammwürze so gar nicht mehr zuverlässig berechnen. Manchmal verstopfte das Rohr, manchmal floss es durch. Ich muss dazu sagen, dass ich zum einen auch mit Rohfrucht und Haferflocken arbeite und zum anderen ein Problem mit meiner Mühle hatte - was mir bei dem Entschluss, das Malzrohr nicht mehr zu nutzen, noch nicht klar war.
Da der GF zum Kochen für mich nach wie vor perfekt ist (vor allem ist der Gegenstromkühler einfach grandios), habe ich mich nach Systemen umgeschaut, um das Maischen mit anderen Utensilien zu bewerkstelligen (Kessel, Induktionsplatte, etc.).
[Mo Homestead] hat mich dann hier im (facebook)Forum auf die Idee gebracht, den GF auch zum „konventionellen“ Maischen zu nutzen, da das Gerät genug Power und wahrscheinlich auch ein brauchbares Thermometer besitzt.
Damit habe ich dann losgelegt und manuell gerührt – für den GF gibt es ja kein Rührwerk, zumindest habe ich keins gefunden.
Die ersten Biere waren gut, aber noch nicht optimal. Habe dann gecheckt, dass die Kombirast schwer umzusetzen ist, da ich bei der hohen Bauform zu viel Temperaturunterschied hatte, egal wie oft ich gerührt habe. Mit mehreren Rasten wurde es dann deutlich besser, aber natürlich suche ich nach dem Optimum. Und dann kam Sascha von brauhardware.de ins Spiel.
Ich habe ihn nach möglichen Lösungen gefragt. Wir haben dann vereinbart, dass ich ihm meinen GF schicke und er mal schaut was geht. Und es ging was! Sascha hat mir einen Prototypen geschickt, den ich Ende Januar endlich testen konnte.
Was soll ich sagen!? Ich bin mit dem Ergebnis super happy. Die SHA ist deutlich besser und planbarer geworden (letztes IPA: 66% bei 15,9 Plato Stammwürze – für GF User: das entspricht ca. 94% Mash Efficiency in der App).
Wenn ich einige Threads in GF Foren verfolge, so werden sicherlich einige GF User sagen, ich hätte das Prinzip und die Vorteile des GF nicht verstanden oder dass es für alle Wünsche passende Hacks gibt. Mag sein. Die gewählte Lösung für mich ist jedenfalls optimal und ich kann mir schon denken, dass dies auch ein Weg für andere User ist, die mit ähnlichen Herausforderungen hadern.
PS 1: Anbei ein paar Impressionen
PS 2: Ich hoffe, das ist jetzt keine unlautere Werbung
Kurze Ergänzung:
- der Malzkorb wurde weggelassen
- geläutert wurde in einem anderen Behälter. Es wurde also zum Läutern umgeschöpft und dann wieder im GF gekocht
- angebrannt ist nichts, Temperaturverteilung war homogen