Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

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schwarzwaldbrauer
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Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#1

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

In Erwartung vieler Erheiterungen fang ich mal mit meiner story an:

Vor knapp 5 Jahren dachte ich darüber nach, ob Bierbrauen für mich als Biertrinker interessant sein könnte.
Nach ein paar youtube Videos war es klar: Ich mach das!
Hab mir dann "Altdeutsches Helles" ausgesucht, das klang am einfachsten, hab mir die Daten nebenher aufgeschrieben.
Im Versand geschrotetes Malz, Hopfen und Hefe bestellt. Bei der Hefe wußte ich nur, dasss die og sein muß. Also nahm ich den Bestseller - Danstar Abbaye (klang ja gut).
Als dann ein paar Tage später meine Frau nicht da war ging es los. Mit den 2 grössten Töpfen aus der Küche hab ich gemaischt. Ein Einweckthermometer habe ich in die Maische gehalten und die Rasten "gesteuert". Geläutert duch ein Küchensieb wieder in 2 Töpfe. Dann Hopfen dazu und gekocht.
Dann kam wirklich eine Eingebung: So heiß kann ich ich die Hefe nicht zugeben.
Also ließ ich das zum Glück erst mal über Nacht abkühlen und hab die Klosterhefe aufgestreut.
Dann folgte eine offene Gärung im neu gekauften Kunststoffeimer, die laut Video nach 3 Tagen durch sein sollte. Dass da noch ein paar fallende Kräusen waren hat mich nicht weiter gestört und ich habe am 4. Tag in Bügelflaschen abgefüllt. Die wurden inzwischen gekauft, ausgetrunken und sind videogercht durch den Backofen gegangen.
Nach weiteren 2 Tagen machte ich laut Video den Druckablassversuch, also eine Flasche mal kurz öffnen um zu sehen was los ist. Das ganze ging, zum Glück im Keller voll an die Decke!
Dann habe ich das dieses Forum gefunden und angefangen mich zu informieren,
Zum Glück hatten wir zu dieser Zeit im Garten 40 cm Schnee und ich habe die Flaschen (knapp 10l) darin eingegraben. Die habe ich nach und nach draussen vorsichtig geöffnet und eingeschenkt.
Das Geschmackserlebnis hat mich aber überzeugt: Es schmeckte nach Bier und war trinkbar, ich mach weiter!

Würde viel dafür geben, eine dieser Flaschen heute noch in diesem Zustand verkosten zu können.

Freue mich auf weitere Berichte,

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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afri
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Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#2

Beitrag von afri »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Freitag 18. März 2022, 23:26 Würde viel dafür geben, eine dieser Flaschen heute noch in diesem Zustand verkosten zu können.
Das stimmt. An mein "erstes Mal" kann ich mich nicht mehr so genau erinnern, weil über 13 Jahre her, aber das hätte ich gern heute abermals probiert.
Achim
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realo
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Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#3

Beitrag von realo »

Hallo,
das passt ja hier gerade, um mein erstes Posting zu schreiben, über meinen ersten Versuch Bier selber zu erzeugen, brauen kann man es noch nicht nennen, den ich verwendete ein Malzextrakt, aber der Reihe nach.
Durch meine Untermieterin, die in ihrer Heimatstadt in Franken einen eigenen großen Garten bewirtschaftet, erlebte ich das selber verarbeiten, der geernteten Früchte bis hin zu pflücken von Holunder, Hagebutten oder Weißdorn vor Ort. Es wurde nicht nur Kuchen und Brötchen selber gebacken, sondern auch Schnaps angesetzt und all das gefiel mir so gut und bereicherte meine Lebensqualität, dass ich auf die Idee kam, nachdem ich einen Bericht von einer Brauerei im Radio gehört hatte, selber Bier anzusetzen.

Es geht also gar nicht so sehr darum, Bier zu haben, sondern um das selber machen, natürlich ist Bier trinken ein Genuss. Auch ich schaute mich zuerst im Netz um und fand viel Material, über das selber Bier brauen. Es ist aufwendig, aber machbar und bedarf keiner bombastischen Investition. So legte ich mir zum Maische kochen einen großen elektrischen Kochtopf zu, den Gäreimer mit 30 l, das Bierpaddel schnitzte ich selber aus einem Brett und was man sonst noch braucht. Erst dann entdeckte ich die Variante mit dem Malzextrakt und dachte mir, als allererste Übung ist es das Beste, es fällt das ganze Kochen der Maische weg. Ich sah mich um bei den Produkten und fand einen Extrakt der Czech Pilsner hieß und dachte mir dieses Ur-Bier passt zum ersten Versuch. Die Anleitung steht auf der Dose, der Vorgang ist relativ einfach, alles sterilisieren, Zucker auflösen, Extrakt dazu, aufkochen, in den Gäreimer füllen, Wasser dazu, Hefe obendrauf und lange rühren. Das Gärröhrchen mit abgekochtem Wasser füllen und warten.

Ich beobachtete das Ganze, sah aber keine Blasen aufsteigen, es war wohl zu kalt, heizte den Raum auf etwa 15-17 Grad und hatte Geduld. Irgendwann war so viel Zeit verstrichen, es passiert nichts und ich maß mit der Bierspindel, siehe da, die Endvergärung war erreicht, also abfüllen. Zwei Kisten leere Bügelverschlussflaschen wurden voll, aber es waren immer noch mehrere Liter im Eimer. Besorgte mir auf die Schnelle im Abfüllladen einen 10 l Plastikkanister, gab den entsprechenden Zucker dazu und füllte auf. Weiter bin ich noch nicht, jetzt muss das Bier reifen, wieder ist Geduld angesagt und ich beobachte akribisch den Plastikkanister, ob sich da etwas wölbt. Es ist ein stabiler Kanister, aber trotzdem, könnte durch die Kohlensäure der Druck so groß werden, dass es eine Sauerei gibt? Oder lässt sich durch Öffnen des Verschlusses das Ganze etwas abmildern? Ich habe noch eine Kiste mit Bügelverschlussflaschen da, aber ich kann die nicht alle auf einmal austrinken, weck schütten ist ein zu großer Frevel. So konnte ich auf die Schnelle nur mit einem Plastikkanister den Rest abfüllen und muss das Risiko eingehen. Es wird nichts weck geschüttet, außer am Ende stellt sich heraus der ganze Versuch ist gescheitert und das Bier ungenießbar, dann lieber das Bier weg als die Gesundheit ruiniert.
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Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#4

Beitrag von stahlsau »

na komm, ein gesunder Mann kann ne Kiste Bier am Tag trinken!
;-)

Prinzipiell war der Thread hier wohl nicht als Frage-Hilfe Thema angedacht, daher nur kurz: im Kanister kann das Bier wohl nachgären, wenn du immer wieder Druck ablässt, aber Kohlensäure kriegste so nicht viel rein.
Guck mal im Wiki nach der Spundungstabelle, da kannst du sehen bei welcher Temperatur welcher Druck erforderlich ist. Der Kanister wird das eher nicht aushalten, ich würds nicht versuchen.
stahlsau
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Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#5

Beitrag von stahlsau »

wo ich schonmal dran bin, kann ich auch von meinem ersten Sud als Wiedereinsteiger berichten. Ich hab vor so 20 Jahren viel gebraut, meist Pilsener, meist trinkbar.
Kürzlich kam ich auf die Idee, wieder einzusteigen. Also ohne groß zu überlegen oder mich zu informieren, haufenweise Zeug gekauft. NC-Kegs, Zapfhahn, co2, Hockerkocher, Thermoports...sowie Malz, Hopfen, Hefe, natürlich.

Erstmal mit den Kegs beschäftigt, da hatte (habe) ich keine Ahnung von und musst erstmal sehen, wie das so zusammen passt. Nach langem rumprobieren stellte sich raus, dass ich zwar alles für NC gekauft hatte, aber eines der Kegs war ein CC. Hab ich beim Bestellen wohl nicht aufgepasst. Naja, nochmal das Portemonnaie aufgemacht und Jolly-Anschlüsse geordert. Funktioniert.
Dann mal so rumgelesen, alte Bücher rausgekramt, hier im Forum die alten threads ausgegraben etc. Irgendwann gemerkt, dass das Carapils, das ich gekauft hatte, nicht viel mit Pilsener Malz zu tun hat. Also nochmal Malz bestellt...

Dann der erste Brautag:
Geplant war eine dreistufige Anlage mit nem kleinen Thermoport als HLT ganz oben für die Nachgüsse, mittig dem großen TP zum Bottichmaischen, unten ein großer VA Topf als Sudpfanne auf dem Gaskocher.

Das Konzept ist prinzipiell erprobt und funktionierte auch grundsätzlich. Na gut, die Pumpe zum füllen des HLT hat nach 3 Sekunden die Flügel gestreckt, daher musste ich umschöpfen. Kein Problem. Einmaischen, Rasten, Läutern kein Problem. Das Hopfenkochen schon eher...in der Garage bei 3 Grad kam nicht mehr viel aus der Gasflasche raus, es hat ewig gedauert, aber dann hats doch noch gekocht. Whirlpool, vom Trub geschlaucht in den Gärbottich, saubermachen, fertig. 40 Liter bei 14°Plato.

Abkühlen sollte es über Nacht...aber irgendwas war doch da noch...die Hefe....irgendwie hab ich wohl vergessen, den smackpack zu smacken. Naja, über Nacht wird schon reichen (sic). Am nächsten morgen Hefe gepitcht, das Pack war leicht aufgebläht. Nach 24 Stunden kein Überweißen, nichts. Reservehefe drauf. Nach 24 Stunden - nichts. Reserve-Reservehefe drauf. Nochmal 24 Stunden - nichts. Naja, entweder isses eh rum, oder die Hefe kommt noch, wegkippen kann ichs immer noch. 24 Stunden später waren dann Kräusen zu sehen.
Mittlerweile, eine Woche später, gärt es immer noch. Es riecht wie Jungbier, daher hab ich Hoffnung, dass es trinkbar wird.
Geschmacklich wirds vermutlich keine Offenbarung, schließlich hab ich fast alles falsch gemacht, was geht. Aber mal schauen.
Beim nächsten Mal werd ich mir vorher ein paar Gedanken machen und etwas Zeit in die Planung investieren.

Umsonst wars nicht, ich kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen ;-)
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emjay2812
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Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#6

Beitrag von emjay2812 »

Mein Onkel hatte mir ein Bier-Kwik Set geschenkt, mit dem ich meine ersten Brauversuche unternahm.
Ganz klassisch mit Wasser auflösen, mit Zucker strecken. Das Ergebnis war - ausbaufähig. Nach diversen
anderen Bierkits, habe ich mich dann entschlossen richtig zu brauen.

Die ersten Versuche waren nicht immer von Erfolg gekrönt. Einmal hatte ich eine obergärige Hefe bei Raumtemperatur
auf dem Dachboden gären gelassen - im Hochsommer, also 30°C bis 32°C. Kennt jemand Chlorhexamed? Eine fiese Mundspülung,
genauso schmeckte das Bier, nach Zahnarzt.

Auch hatte ich mal eine Serie mit einer Infektion, die das Bier ebenfalls medzinisch schmecken ließ. Erst nach Austausch des
Gärbehälters war das Problem gelöst.
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Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#7

Beitrag von realo »

stahlsau hat geschrieben: Samstag 19. März 2022, 12:14 na komm, ein gesunder Mann kann ne Kiste Bier am Tag trinken!
Natürlich kann er das, er kann auch jede Sorte Giftpilze essen, einmal.

Spaß bei Seite, in jedem Bereich des Lebens gibt es in Stein geschriebene Regeln, deren Wichtigkeit stets wiederholt wird, ich glaube nicht daran, probiere das Gegenteil aus und erlebe in den meisten Fällen einen völlig harmlosen Verlauf. So mache ich es mit dem Plastikkanister und dem Druck auch, ich teste es und kaufe kein Spezialbierfass für 100 €. Wie gesagt, mir geht es ums selber machen als höchsten Wert und nicht ums Aufrüsten.
Michu
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Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#8

Beitrag von Michu »

BrewDog Punk IPA Starter Paket.

Hat alles super funktioniert.

Habe dann wie beschrieben nach genau 2 Wochen die drei Esslöffel (tablespoon) Honig dazugegeben.

Nach ca. 1 Woche war ich nicht sicher, ob die Karbonisierung schon im Gange war.

Flasche angeschaut und nichts gesehen (ja, ich weiss).

Dachte ich mir, machste den Bügel ein bisschen auf, dann hört man ja am leieen Zischen, ob sich was getan hat.

Das nächste was ich weiss, dass ich einen Gewehrschuss gehört habe und sowohl ich wie die genüberliegende Wand nass sind.

Den Rest der Flaschen habe ich dann im Garten entlüftet.

In der Anleitung ist einmal von Teaspoon und einmal von Tablespoon die Rede.
Sind ja nur 5mL odet 15mL. Faktor 3 beim Kabonisieren ist ja nicht so wichtig (aber dass man genau 2 Wochen wartet, dass die Hauptgärung durch ist, dass dann schon).

Ich habe heute mal eine Anleitung dazu im Netz gesucht und es ist immer noch von 3 tablespoon honey die Rede, was so ziemlich 8 g/L CO2 ergibt (bei 4 bar)...
DerDallmann

Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#9

Beitrag von DerDallmann »

Es sollten 20l OG Pils werden. Keinen Plan von nix.
Am Ende waren es etwas über 10l, die Küche war überschwemmt und wir hatten mehr Bier getrunken als hergestellt. :thumbsup
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Brandergartenbier
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Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#10

Beitrag von Brandergartenbier »

Noch mitten im Hausumbau schenkte mir meine Frau ein Besserbrauer Set. Im Urlaub, in Österreich, im Wohnmobil. Weil ich bei Breaking Bad so cool fand wie der Typ in der Garage seine eigenen Flaschen verkorkt , hatte ich wohl Mal gesagt, dass ich nach dem Umbau Lust hätte selber Bier zu brauen.
Montags nach der Rückreise war mein Frau arbeiten, ich hatte noch frei und hab mir YouTube angemacht. Da habe ich so Bock bekomme , dass ich das Set direkt gebraut habe .

Seitdem hatte ich 3 Sude in der Küche auf Einkochern, dann ins Gartenhaus umgezogen mit ner 20L Einkocher Anlage und Gährkuhlschrank, mittlerweile bin ich im zweiten Jahr und habe eben 53 Liter Helles gebraut mit PH Wert Messen, Kegs, Zapfanlage, Wasseraufbereitung, Gegendruckabfüller..... Erst mein dritter Sud auf der großen Anlage und ich würde am liebsten schon ne größere holen wollen bzw. bauen :puzz
Gruß Florian
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Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen!
MBräu

Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#11

Beitrag von MBräu »

Hatte mal angefangen Ginger Beer zu brauen und dann auch Lust auf Bier brauen bekommen. Als ich mich dann informierte erschien mir alles aber irgendwie zu komplex, zu viele Schritte, zu viel Equipment usw...
Aber der Gedanke ließ mich nicht los, also irgendwann mal alles bestellt und losgelegt.
Erster Sud war ein Pale Ale von brauanleitung.de. Eigentlich alles gut gelaufen, außer dass mein Einkocher nicht vernünftig wallend kochen geschafft hat. Ergebnis war dadurch ein schönes DMS Pale Ale... Fands trotzdem super :thumbsup hab auch fast die Hälfte der 20l getrunken. Aber als das zweite Bier dann fertig war hab ich gemerkt wie schlimm das erste war.
Ist jetzt 2 Jahre her, hab tatsächlich noch Flaschen vom ersten Sud und jetzt mal wieder eine versucht - besser geworden ist es nicht. :Drink
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Shoegazer
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Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#12

Beitrag von Shoegazer »

Vor 16 Jahren sind wir in eine neue Wohnung in einem Mehrfamilienhaus gezogen. Der Nachbar vis-a-vis war seltsam. Im Kellerverschlag stapelten sich leere und volle Bierkästen. Ab und zu explodierten Flaschen, der Keller stank nach Bier und wenn die Familie im Urlaub war, musste jemand die Flaschen entlüften. :Grübel

Alle paar Wochen stand der Nachbar den ganzen Tag draußen im Garten und rührte in einem Einkocher, grille und warf Sachen in den Topf.

Über kurz oder lang kam man ins Gespräch, die Kinder spielten zusammen und wir plauderten. Ich erfuhr, was er da so macht und da ich einen Faible für Selbstgemachtes habe, habe ich mal bei einem Sud mitgemacht....

Inzwischen wohnen wir getrennt in eigenen Häusern, brauen gemeinsam unser Bier, fahren zu Hobbybrauertreffen oder Stammtischen.

So kann es gehen :Drink
Kuchen
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Re: Mein 1. Sud - wer hat eine nette Geschichte?

#13

Beitrag von Kuchen »

Es war das Triticum Wormatia von MMuM, natürlich direkt mit der 3068-Flüssighefe (#Gönnung).
Das Maischen hat ohne Probleme geklappt, hat wunderbar gerochen und das Halten der Rasten war einfacher als gedacht.
Dann kam es zum Läutern...
Der Kollege, der mir damals Starthilfe gegeben hat meinte vorher, dass eine Läuterhexe das ganze erleichtert. Ich war dann aber doch überrascht, dass es ohne gar nicht möglich war. Es tropfte ein bisschen aus dem Hahn und jeder Versuch da auch nur etwas mehr Flüssigkeit zu gewinnen hat nichts gebracht. Nach einer Stunde hatten wir höchstens 1 L geläutert. Wir haben uns dann dazu entschlossen den Treber in Küchensieben und Teebeuteln zu filtern. Den Nachguss hab ich da schon komplett vergessen. Am Ende ist knapp die Hälfte der beabsichtigten Menge im Gäreimer gelandet und die Hefe hat eine Woche lang Gas gegeben.

Am Ende wurde es das wohl naturtrübste Weizen, das die Welt je gesehen hat. Geschmeckt hat es trotzdem, die Hefe hat seitdem einen besonderen Platz in meinem Herzen und meinen Läuterfreund möcht ich nicht mehr missen.
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