NFA - Norwegian Farmhouse Ale
- Liquidminer
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NFA - Norwegian Farmhouse Ale
Nachdem der Entschluss gereift war einmal etwas mit der WLP 6788 zu probieren ging es heute endlich los. Der Stil, wenn man das denn so nennen kann, ist ja recht frei. Die Gemeinsamkeit der norwegischen Farmhouse Ales liegt eher in der Verwendung von Wacholder - in Form von Gestrüpp oder Beeren.
Hier also meine Interpretation: Heute war dann Brautag. RHG Fundamentalisten hören besser hier auf zu lesen.
Ausgeschlagen habe ich etwa 22L mit 15°P. Evtl verdünne ich noch auf 14.5°P runter. Zum Abkühlen stelle ich meine kleine Gärkanne in die Badewanne. Bei 22°C habe ich den Bodensatz eines 1L Starters der WLP 6788 hinzugegeben. Die Gärung kam innerhalb von 4h an.
Na denn - ich bin gespannt und werde dann mal vom Endergebnis an dieser Stelle berichten.
Hier also meine Interpretation: Heute war dann Brautag. RHG Fundamentalisten hören besser hier auf zu lesen.
Ausgeschlagen habe ich etwa 22L mit 15°P. Evtl verdünne ich noch auf 14.5°P runter. Zum Abkühlen stelle ich meine kleine Gärkanne in die Badewanne. Bei 22°C habe ich den Bodensatz eines 1L Starters der WLP 6788 hinzugegeben. Die Gärung kam innerhalb von 4h an.
Na denn - ich bin gespannt und werde dann mal vom Endergebnis an dieser Stelle berichten.
Re: NFA - Norwegian Farmhouse Ale
Hallo,
interessante Idee mit dem Wacholdersud. Da bin ich mal gespannt, ob sich ein Wacholdergeschmack daraus ergibt. Bitte unbedingt weiter berichten.
Ich hab heute auch gerade mit Wacholder gebraut. 50 g Wacholderbeeren für 28 l und zusätzlich durch Wacholderzweige geläutert.
Gruß
Stefan
interessante Idee mit dem Wacholdersud. Da bin ich mal gespannt, ob sich ein Wacholdergeschmack daraus ergibt. Bitte unbedingt weiter berichten.
Ich hab heute auch gerade mit Wacholder gebraut. 50 g Wacholderbeeren für 28 l und zusätzlich durch Wacholderzweige geläutert.
Gruß
Stefan
- Liquidminer
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Re: NFA - Norwegian Farmhouse Ale
Hi,Bilbobreu hat geschrieben:Hallo,
interessante Idee mit dem Wacholdersud. Da bin ich mal gespannt, ob sich ein Wacholdergeschmack daraus ergibt. Bitte unbedingt weiter berichten.
Ich hab heute auch gerade mit Wacholder gebraut. 50 g Wacholderbeeren für 28 l und zusätzlich durch Wacholderzweige geläutert.
Gruß
Stefan
da bin ich allerdings auch gespannt. Die Idee mit dem "Vorsud" ist ja nicht von mir, sondern anscheinend gängige Praxis bei norwegischen Bauernbrauern. Einen Wacholdergeschmack, wie man ihn von den Beeren kennt, ist wohl nicht zu erwarten. Der Wacholdersud schmeckte irgendwie, hmm - frisch, ätherisch - ja auch nach Wacholder, aber auch etwas harzig. Eigentlich ganz interessant - trotzdem habe ich kurz vorm Einmaischen nochmal überlegt das Ganze zu verwerfen und nur mit Wasser und Beeren zu arbeiten. Bleibt abzuwarten was davon im Bier übrig bleibt.
- Johannes_Bernhard
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Re: NFA - Norwegian Farmhouse Ale
Moin Torsten,
wie versprochen noch der Verkostungsbericht. Hoffe meine Notizen sind ausreichend und dass ich mich noch ausreichend erinnern kann.
Optik:
Bernstein/Kupfer, leichte Trübung, feinporiger Schaum mit mäßiger Haltbarkeit, schönes Lacing. Gefällt mir gut!
Geruch:
frisch, leicht säuerlich, Wacholder!
Geschmack:
säuerlich, würzig, leichte Wacholdernote
Antrunk:
angenehme Rezenz, geht sehr gut runter, süffig
Haupttrunk:
schlank, kann man mehr von trinken
Nachtrunk:
leicht nachhängend, Hopfen und Wacholdernoten
Geamteindruck:
sehr interessantes Bier, welches sich deutlich von unserem Exemplar unterscheidet trotz gewisser Parallelen in der Schüttung. Durch den Wacholderauszug ist dein Bier deutlich traditioneller. Ich bin froh dein Bier verkosten zu dürfen. Das zeigt mal wieder wie vielfältig unsere (globale) Bierlandschaft doch ist.
VG Jan
wie versprochen noch der Verkostungsbericht. Hoffe meine Notizen sind ausreichend und dass ich mich noch ausreichend erinnern kann.
Optik:
Bernstein/Kupfer, leichte Trübung, feinporiger Schaum mit mäßiger Haltbarkeit, schönes Lacing. Gefällt mir gut!
Geruch:
frisch, leicht säuerlich, Wacholder!
Geschmack:
säuerlich, würzig, leichte Wacholdernote
Antrunk:
angenehme Rezenz, geht sehr gut runter, süffig
Haupttrunk:
schlank, kann man mehr von trinken
Nachtrunk:
leicht nachhängend, Hopfen und Wacholdernoten
Geamteindruck:
sehr interessantes Bier, welches sich deutlich von unserem Exemplar unterscheidet trotz gewisser Parallelen in der Schüttung. Durch den Wacholderauszug ist dein Bier deutlich traditioneller. Ich bin froh dein Bier verkosten zu dürfen. Das zeigt mal wieder wie vielfältig unsere (globale) Bierlandschaft doch ist.
VG Jan
Re: NFA - Norwegian Farmhouse Ale
Interessant, dass auch bei der Vorgehensweise mit dem "Vorsud" noch erkennbare Wacholdernoten zu erzielen sind.
Danke für den Bericht.
Gruß
Stefan
Danke für den Bericht.
Gruß
Stefan
- Liquidminer
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- Registriert: Sonntag 20. Juli 2014, 11:51
Re: NFA - Norwegian Farmhouse Ale
Moin Jan,
Herzlichen Dank für Deine Verkostung. In der Tat ganz interessant geworden, aber definitiv kein Langstreckenbier. Die Säuerliche Note kommt von dem Wacholdervorsud, eine Infektion ist es wohl nicht. Ich war anfangs sehr skeptisch, bin mit dem Ergebnis aber dennoch zufrieden. Ab und zu so ein Bier ist ganz lecker, aber dann reicht es auch, ist schon anders irgendwie. Die verbleibenden 16l werden wohl noch eine Weile reichen. Mit der Hefe braue ich gerne nochmal, aber ein Wacholderexperiment reicht mir fürs erste.
Eure Version hat mir sehr gut gefallen, sowas möchte ich auch nochmal machen (und hinbekommen)
Herzlichen Dank für Deine Verkostung. In der Tat ganz interessant geworden, aber definitiv kein Langstreckenbier. Die Säuerliche Note kommt von dem Wacholdervorsud, eine Infektion ist es wohl nicht. Ich war anfangs sehr skeptisch, bin mit dem Ergebnis aber dennoch zufrieden. Ab und zu so ein Bier ist ganz lecker, aber dann reicht es auch, ist schon anders irgendwie. Die verbleibenden 16l werden wohl noch eine Weile reichen. Mit der Hefe braue ich gerne nochmal, aber ein Wacholderexperiment reicht mir fürs erste.
Eure Version hat mir sehr gut gefallen, sowas möchte ich auch nochmal machen (und hinbekommen)
Re: NFA - Norwegian Farmhouse Ale
Hallo Torsten und Jan,
wenn Ihr mögt, würde ich Euch gern mal eine Flasche von meinem Wacholderbier ganz ohne Hopfen schicken, um mal eine andere Meinung zu hören. Schickt mir doch mal Euren Adressen per PM, dann kann ich es auf den Weg bringen.
Gruß
Stefan
wenn Ihr mögt, würde ich Euch gern mal eine Flasche von meinem Wacholderbier ganz ohne Hopfen schicken, um mal eine andere Meinung zu hören. Schickt mir doch mal Euren Adressen per PM, dann kann ich es auf den Weg bringen.
Gruß
Stefan
Re: NFA - Norwegian Farmhouse Ale
Moin,
auch ich hatte nun das Vergnügen, das Norwegian Farmhouse Ale von Liquidminer zu verkosten. Meine Eindrücke werde ich zur Vervollkommnung dieses Threads hinzufügen.
Nach kräftigem Plopp ergießt sich ein wunderbar kupferfarbenes fast völlig klares Bier ins Glas. Auf Fotos habe ich verzichtet, weil die Bilder von Johannes_Bernhard die Farbe sehr gut wiedergeben. Es bildet sich eine sehr schöne Blume aus überwiegend feinporigem sehr lange haltbarem Schaum. Selbst nach 20 min habe ich immer noch einen mehrere Millimeter starken Schaumteppich im Glas. Aber erst mal die Nase übers Glas. Als erstes rieche ich sehr kräftige leicht säuerliche Buchenrauchnoten aber da ist noch mehr. Ein Hauch von Kaffee auf jeden Fall. Und Wacholder? Ich rieche nochmal und nochmal. Ich kann den Wacholder geruchlich allenfalls am Rande wahrnehmen. Wenn ich nichts über die Inhaltsstoffe wüsste, wäre ich wahrscheinlich gar nicht auf Wacholder gekommen. Nun einen Schluck und der erste Eindruck ist kräftig harzig, leicht säuerlich und wieder viel Buchenrauch und ein wenig Kaffee und da ist auch der Wacholder, nicht vordergründig aber deutlich wahrnehmbar. Im Zusammenspiel von Rauch-, Kaffee- und Wacholderaromen ist mir persönlich der Rauch etwas zu dominierend. Die leichte Säure gepaart mit einer sehr gut passenden Reszenz tut dem Bier hingegen gut. Irgendwelche Aromen, die ich dem Hopfen (Pacific Gem) zuordnen könnte, vermag ich nicht herauszuschmecken. Eine sanfte Hopfenbittere ist aber vorhanden. Diese vermag sich erst im Nachtrunk etwas kräftiger durchzusetzen, was dem Bier zum Abschluss eine überraschende geschmackliche Wendung gibt. Insgesamt ein unglaublich intensives und lange nachhängendes Bier, von dem ich bei passender Gelegenheit auch sehr gern ein zweites trinken würde. Einen ganzen Abend möchte ich das aber, ehrlich gesagt, nicht trinken müssen. Da hat Liquidminer schon völlig recht, dass es sich hier nicht um ein "Langstreckenbier" handelt.
Vielen Dank für dieses Geschmackserlebnis.
Stefan
auch ich hatte nun das Vergnügen, das Norwegian Farmhouse Ale von Liquidminer zu verkosten. Meine Eindrücke werde ich zur Vervollkommnung dieses Threads hinzufügen.
Nach kräftigem Plopp ergießt sich ein wunderbar kupferfarbenes fast völlig klares Bier ins Glas. Auf Fotos habe ich verzichtet, weil die Bilder von Johannes_Bernhard die Farbe sehr gut wiedergeben. Es bildet sich eine sehr schöne Blume aus überwiegend feinporigem sehr lange haltbarem Schaum. Selbst nach 20 min habe ich immer noch einen mehrere Millimeter starken Schaumteppich im Glas. Aber erst mal die Nase übers Glas. Als erstes rieche ich sehr kräftige leicht säuerliche Buchenrauchnoten aber da ist noch mehr. Ein Hauch von Kaffee auf jeden Fall. Und Wacholder? Ich rieche nochmal und nochmal. Ich kann den Wacholder geruchlich allenfalls am Rande wahrnehmen. Wenn ich nichts über die Inhaltsstoffe wüsste, wäre ich wahrscheinlich gar nicht auf Wacholder gekommen. Nun einen Schluck und der erste Eindruck ist kräftig harzig, leicht säuerlich und wieder viel Buchenrauch und ein wenig Kaffee und da ist auch der Wacholder, nicht vordergründig aber deutlich wahrnehmbar. Im Zusammenspiel von Rauch-, Kaffee- und Wacholderaromen ist mir persönlich der Rauch etwas zu dominierend. Die leichte Säure gepaart mit einer sehr gut passenden Reszenz tut dem Bier hingegen gut. Irgendwelche Aromen, die ich dem Hopfen (Pacific Gem) zuordnen könnte, vermag ich nicht herauszuschmecken. Eine sanfte Hopfenbittere ist aber vorhanden. Diese vermag sich erst im Nachtrunk etwas kräftiger durchzusetzen, was dem Bier zum Abschluss eine überraschende geschmackliche Wendung gibt. Insgesamt ein unglaublich intensives und lange nachhängendes Bier, von dem ich bei passender Gelegenheit auch sehr gern ein zweites trinken würde. Einen ganzen Abend möchte ich das aber, ehrlich gesagt, nicht trinken müssen. Da hat Liquidminer schon völlig recht, dass es sich hier nicht um ein "Langstreckenbier" handelt.
Vielen Dank für dieses Geschmackserlebnis.
Stefan
- Liquidminer
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Re: NFA - Norwegian Farmhouse Ale
Vielen Dank für Deine Verkostungsnotiz. Die Meinung eines anderen Gaumens ist immer hilfreich. Ich trinke das Bier nur noch aus kleinen Gläsern und teile eine Flasche über 2 Tage auf. Ich könnte mir aber vorstellen das Bier mal mit einem Essen zu kombinieren. Wild zum Beispiel.
Re: NFA - Norwegian Farmhouse Ale
Auch wenn ich Nichtraucher bin, war mein erster Gedanke: Nach dem Essen zur Zigarre müsste das passen.
Aber Wild passt vermutlich auch.
Gruß
Stefan
Aber Wild passt vermutlich auch.
Gruß
Stefan