Nottingham Hefe Vergärgrad besser in 2. Führung ?

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Matze
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Nottingham Hefe Vergärgrad besser in 2. Führung ?

#1

Beitrag von Matze »

Hallo Braukollegen,

die Notti hab ich jetzt bestimmt 2-3 Jahre nicht mehr
verwendet und auch keine Aufzeichnungen mehr
von den damaligen Brautagen.

Vor ca. 3 Wochen hab ich 72% Vergärgrad mit der Hefe
erreicht. Die Hefe ist vom Hersteller mit 75-85% angegeben. Kann ich in 2. Führung mit einem höheren Vergärgrad
rechnen (Erntehefe war genügend vorhanden) Hab allerdings 6% Carahell und 4% Carapils
in der Schüttung, sonst nur Wiener und PiMa.

Grüße

Matthias
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Innuendo
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Re: Nottingham Hefe Vergärgrad besser in 2. Führung ?

#2

Beitrag von Innuendo »

Einen besseren VG bekommst Du, wenn Du für die Hefe ideale Bedingungen bereitstellst. Gute Bedingungen mit einer Hefe in 2. Führung mit vielen jungen vitalen Zellen sollten zu einem höheren VG führen. Dein Maischeplan legt schon viel fest. Die Notti kann imho kein Maltotriose verstoffwechseln.
Zuletzt geändert von Innuendo am Montag 30. Mai 2022, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Johnny H
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Re: Nottingham Hefe Vergärgrad besser in 2. Führung ?

#3

Beitrag von Johnny H »

Innuendo hat geschrieben: Montag 30. Mai 2022, 08:27 [...] Die Notti kann imho kein Maltotriose verstoffwechseln.
Doch, das kann sie nach m.W. schon. Vielleicht verwechselst Du sie hier mit der Windsor?

Ansonsten legt man, was Vergärgrad betrifft, theoretisch eigentlich alles schon im Sudhaus fest über die Rohstoffe und das Maischeschema. Alles darüber hinaus im Gärkeller ist nur noch Optimierung der Bedingungen: das heißt, der durch die Hefe erzielbare Vergärgrad ändert sich nicht.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Matze
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Re: Nottingham Hefe Vergärgrad besser in 2. Führung ?

#4

Beitrag von Matze »

Hallo,

wollte Euch mal Rückmeldung geben. In 2. Führung mit
10% Cara-Anteil (6% Carahell und 4% Carapils) bin ich
bei 76% Vergärgrad gelandet.

Grüße

Matze
Till
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Re: Nottingham Hefe Vergärgrad besser in 2. Führung ?

#5

Beitrag von Till »

76% finde ich bei 10% Cara beachtlich. Und auch die 72% würden mich da nicht überraschen. Ich habe gerade mal wieder selber bemerkt, wie entscheident die Schüttung sein kann, und verstanden, weshalb die Hersteller ungern konkrete Werte angeben. Die US-05 (EVG laut Fermentis: "mittel") hat mir ein Cream Ale (Schüttung: Pilsener und Mais) ca. 10% höher vergoren als vorherige Rezepte mit viel Cara.
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Boludo
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Re: Nottingham Hefe Vergärgrad besser in 2. Führung ?

#6

Beitrag von Boludo »

Es sind sehr viele Faktoren. Auch so Sachen wie Zinkmangel oder FAN oder Nitrat im Brauwasser oder Maische pH und Vitalität der Hefe, Gärtemperatur und Hefemenge.
Die Aussage, dass eine Hefe soundsoviel % vergärt ist vollkommen sinnlos.
Es gibt halt Hefen, die tenziell weiterkomme als andere, das ist aber schon alles.
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Ladeberger
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Re: Nottingham Hefe Vergärgrad besser in 2. Führung ?

#7

Beitrag von Ladeberger »

Till hat geschrieben: Mittwoch 8. Juni 2022, 10:39 76% finde ich bei 10% Cara beachtlich. Und auch die 72% würden mich da nicht überraschen.
Finde ich nicht, bei 10 % Cara ist ein um 1 - 2 % geringerer EVG zu erwarten. Das ist rund um die Schwankungen der Rohstoffe, Unwägbarkeiten unserer Prozesse und Messfehlern praktisch vernachlässigbar.
Siehe hier: https://braumagazin.de/article/caramalz ... ergaerung/
Und hier: https://www.homebrewersassociation.org/ ... 20Doss.pdf

76 % VGs in zweiter Führung ist unter diesem Gesichtspunkt unspektakulär, 72 % VGs wäre sogar klar zu wenig.

Gruß
Andy
Till
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Re: Nottingham Hefe Vergärgrad besser in 2. Führung ?

#8

Beitrag von Till »

Ladeberger hat geschrieben: Mittwoch 8. Juni 2022, 20:59
Till hat geschrieben: Mittwoch 8. Juni 2022, 10:39 76% finde ich bei 10% Cara beachtlich. Und auch die 72% würden mich da nicht überraschen.
Finde ich nicht, bei 10 % Cara ist ein um 1 - 2 % geringerer EVG zu erwarten. Das ist rund um die Schwankungen der Rohstoffe, Unwägbarkeiten unserer Prozesse und Messfehlern praktisch vernachlässigbar.
Siehe hier: https://braumagazin.de/article/caramalz ... ergaerung/
Und hier: https://www.homebrewersassociation.org/ ... 20Doss.pdf

76 % VGs in zweiter Führung ist unter diesem Gesichtspunkt unspektakulär, 72 % VGs wäre sogar klar zu wenig.

Gruß
Andy
Das ist interessant! Danke für die Links. Zeigt mal wieder, dass man mit den Schlüssen aus eigenen Einzelfall-Beobachtungen vorsichtiger sein sollte.
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