Kombination Drucktank und Flaschengärung
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Kombination Drucktank und Flaschengärung
Hallo Hobbybrauer,
derzeit entsteht mein erstes Hefeweizen unter Verwendung des Fermzilla Allrounders. Da dieser Bierstil ja ohne Bodensatz undenkbar wäre, habe ich mich entschlossen nur ganz am Ende unter Druck zu vergären und den Rest über Flaschengärung zu machen. Nach ca. 3 Tagen stürmischer Gärung bei 17-18°C habe ich den Spundapparat angebracht und die Temperatur auf 22°C erhöht. Als ich dann zwei Wochen später wieder nach dem Bier sah stand es bei 19°C mit 1,1bar Druck. Dementsprechend habe ich dann 3,5g Zraunenzucker in den Flaschen vorgelegt und das mittlerweile heruntergekühlte Bier mittels WinTap GDA eingefüllt.
Soweit so gut, allerdings zeigt meine Manometerflasche mittlerweile nur 1,4 bar bei 23°C an. Jetzt wollte ich hier mal fragen, ob der höhere Druck auch bei der Nachgärung die Hefe einbremst? Ist hierzu etwas bekannt?
Wenn das jetzt einfach nur länger dauert, ist es ja ok, aber sollte man hier vielleicht noch wärmer stellen, quasi analog zur Vergärung unter Druck?
Wie machen das eigentlich die kommerziellen Brauereien, lassen die atmosphärisch ausgären und geben es dann komplett zur Nachgärung in die Flasche oder gibt es da immer solche Mischformen um den Bodensatz zu reduzieren? (Von Brauereien die eine andere Hefe evtl. sogar untergärige in die Flasche füllen jetzt mal abgesehen)
Beste Grüße
Tobias
derzeit entsteht mein erstes Hefeweizen unter Verwendung des Fermzilla Allrounders. Da dieser Bierstil ja ohne Bodensatz undenkbar wäre, habe ich mich entschlossen nur ganz am Ende unter Druck zu vergären und den Rest über Flaschengärung zu machen. Nach ca. 3 Tagen stürmischer Gärung bei 17-18°C habe ich den Spundapparat angebracht und die Temperatur auf 22°C erhöht. Als ich dann zwei Wochen später wieder nach dem Bier sah stand es bei 19°C mit 1,1bar Druck. Dementsprechend habe ich dann 3,5g Zraunenzucker in den Flaschen vorgelegt und das mittlerweile heruntergekühlte Bier mittels WinTap GDA eingefüllt.
Soweit so gut, allerdings zeigt meine Manometerflasche mittlerweile nur 1,4 bar bei 23°C an. Jetzt wollte ich hier mal fragen, ob der höhere Druck auch bei der Nachgärung die Hefe einbremst? Ist hierzu etwas bekannt?
Wenn das jetzt einfach nur länger dauert, ist es ja ok, aber sollte man hier vielleicht noch wärmer stellen, quasi analog zur Vergärung unter Druck?
Wie machen das eigentlich die kommerziellen Brauereien, lassen die atmosphärisch ausgären und geben es dann komplett zur Nachgärung in die Flasche oder gibt es da immer solche Mischformen um den Bodensatz zu reduzieren? (Von Brauereien die eine andere Hefe evtl. sogar untergärige in die Flasche füllen jetzt mal abgesehen)
Beste Grüße
Tobias
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Re: Kombination Drucktank und Flaschengärung
Natürlich führt die Druckerhöhung dazu, dass die Gãrgeschwindigkeit der Hefe abnimmt.
Von meiner Lehre her kenne ich es so: Hauptgärung im offenen Bottich (logisch, weil die vielen Kräusen ja irgend wohin ablaufen müssen). Nach dem Ende der HG das Jungbier abgezogen auf einen Drucktank, es enthält noch genügend vitale Zellen. Gut vermischt mit Pilsner Würze von einem nachfolgenden Sud als Speise, genau berechnet auf 7 g/l Karbonisierung. Am gleichen Tag noch abgefüllt auf Flaschen und unter Flaschenmanometer-Kontrolle in der Versandkühlzelle zu Ende vergoren.
Gruß Matthias
Von meiner Lehre her kenne ich es so: Hauptgärung im offenen Bottich (logisch, weil die vielen Kräusen ja irgend wohin ablaufen müssen). Nach dem Ende der HG das Jungbier abgezogen auf einen Drucktank, es enthält noch genügend vitale Zellen. Gut vermischt mit Pilsner Würze von einem nachfolgenden Sud als Speise, genau berechnet auf 7 g/l Karbonisierung. Am gleichen Tag noch abgefüllt auf Flaschen und unter Flaschenmanometer-Kontrolle in der Versandkühlzelle zu Ende vergoren.
Gruß Matthias
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Re: Kombination Drucktank und Flaschengärung
Ok, danke für deinen Beitrag.
Heute war das Manometer dann auf 2bar (23°C) geklettert und es scheint somit so langsam los zu gehen.
Ob das nur auf den erhöhten Ausgangsdruck oder auch auf den fehlenden Sauerstoff gegenüber dem atmosphärischen Abfüllen zurückzuführen ist, wäre interessant zu wissen. Im zweiten Fall wäre das ja sogar eigentlich ein gutes Zeichen.
Heute war das Manometer dann auf 2bar (23°C) geklettert und es scheint somit so langsam los zu gehen.
Ob das nur auf den erhöhten Ausgangsdruck oder auch auf den fehlenden Sauerstoff gegenüber dem atmosphärischen Abfüllen zurückzuführen ist, wäre interessant zu wissen. Im zweiten Fall wäre das ja sogar eigentlich ein gutes Zeichen.
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Re: Kombination Drucktank und Flaschengärung
Aus deinem Eingangspost: "das mittlerweile heruntergekühlte Bier"... - Warum denn das, mitten in einer laufenden Gärung?
Gruß Matthias

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Re: Kombination Drucktank und Flaschengärung
Wegen der Abfüllung mit dem Gegendruckabfüller. Ist das Bier zu warm schäumt es zu stark. Des Weiteren war die Gärung schon beendet ich habe Traubenzucker für die Nachgärung in den Flaschen vorgelegt.
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Re: Kombination Drucktank und Flaschengärung
Dann ist es ja klar, dass die Nachgärung so schleppend angeht....
Gruß Matthias
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Re: Kombination Drucktank und Flaschengärung
Nunja, ich habe auch früher schon cold crash vor der Flaschengärung bei Weizenbieren gemacht, allerdings gab es damals nur solche Verzögerungen mit Haushaltszucker. Speise und Traubenzucker sind nach dem aufwärmen dann immer sauber durchgelaufen…
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Re: Kombination Drucktank und Flaschengärung
Nur um das Thema abzuschliessen. Mittlerweile ist die Nachgärung auch durch und die zusätzliche Zeit hat den Bier meines Erachtens nicht geschadet. Ich habe auf dem Rezept vom Triticum Wormatia aufbauend gemaischt, allerdings mit anderen Hopfensorten und mit 60% Weizenateil. Banane war zwar immer da, aber mir kam es Anfangs irgendwie leer vor. Jetzt mit dem zusätzlichen CO2 und nach etwas Reifezeit finde ich es aber ein sehr gelungenes Sommerweizen!
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