Das erste Untergärige
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Das erste Untergärige
Hallo liebe Gemeinde,
ich habe jetzt vor, mein erstes UG zu brauen, ein Münchner Dunkel. Vergoren wird mit M76 Bavarian Lager (8-14 Grad).
Ich habe endlos viele Threads zu diesem Thema gelesen (und es gibt ja 100 Meinungen und mehr). Wenn ich jetzt mal den anerkannten Experten Jan, OIi und Doemensianern folgen will, würde ich zu folgenden Gärschema kommen:
1. Anstellen bei 9°C
2. Mit rehydrierter Hefe, vorher langsam auf ca. 5 Grad abgekühlt, anstellen.
3. Gärung bei 10°C laufen lassen
4. Kurz vor Ende der HG (ermittelt durch SVP) ins Keg umdrücken.
5. Mit Spundapparat bei 10° ausgären lassen.
6. Mit CO2 ggf korrekte Karbonisieren herstellen.
Ich weiß, es gibt viele, die die Gärtemperatur schrittweise erhöhen, zum Schluss eine Diacetylrast machen und/oder warm nachgären. Wenn es halt später Diacetyl haben sollte, dann würde ich das Keg halt nochmals ein paar Tage warm stellen.
Mir kommt es nicht auf Zeit an!
Kann man das obige Schema so verwenden?
Danke und liebe Grüße
Tom
ich habe jetzt vor, mein erstes UG zu brauen, ein Münchner Dunkel. Vergoren wird mit M76 Bavarian Lager (8-14 Grad).
Ich habe endlos viele Threads zu diesem Thema gelesen (und es gibt ja 100 Meinungen und mehr). Wenn ich jetzt mal den anerkannten Experten Jan, OIi und Doemensianern folgen will, würde ich zu folgenden Gärschema kommen:
1. Anstellen bei 9°C
2. Mit rehydrierter Hefe, vorher langsam auf ca. 5 Grad abgekühlt, anstellen.
3. Gärung bei 10°C laufen lassen
4. Kurz vor Ende der HG (ermittelt durch SVP) ins Keg umdrücken.
5. Mit Spundapparat bei 10° ausgären lassen.
6. Mit CO2 ggf korrekte Karbonisieren herstellen.
Ich weiß, es gibt viele, die die Gärtemperatur schrittweise erhöhen, zum Schluss eine Diacetylrast machen und/oder warm nachgären. Wenn es halt später Diacetyl haben sollte, dann würde ich das Keg halt nochmals ein paar Tage warm stellen.
Mir kommt es nicht auf Zeit an!
Kann man das obige Schema so verwenden?
Danke und liebe Grüße
Tom
- Shortbreaker
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Re: Das erste Untergärige
Ich denke schon, dass man das so machen kann. Aus eigener Leidvoller Erfahrung mit untergärigen Trockenhefen würde ich aber eher mindestens ein Päckchen pro 10l nehmen. Trotzdem ist bei diesen Temperaturen dann noch ausreichend Geduld gefordert.
Nur für den Fall, dass du vorhast bis zu 23l bei 9-10°C mit nur einem Päckchen zu vergären.
Nur für den Fall, dass du vorhast bis zu 23l bei 9-10°C mit nur einem Päckchen zu vergären.
Mundschenk XXL + Kloßtopf auf Kochplatte für Dekoktion;
Überzeugter Fermzilla Allrounder 60l - Nutzer;
wohl schlechtester Hopfenbauer aller Zeiten (bisher) :-)
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Re: Das erste Untergärige
Kann shortbreaker nur zustimmen, pro 10 Liter ein Päckchen. Die Mangrove UG-Hefen tendieren auch dazu, langsam zu starten. Bei der Temperatur würde ich auch eher Richtung 11 Grad gehen.
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- Posting Klettermax
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Re: Das erste Untergärige
Du kannst Punkt 5 eigentlich auch schon bei Raumtemperatur durchführen. Meiner Kenntnis nach werden Ester vornehmlich in der Startphase generiert. Wenn du schon fast fertig bist bit dem Bier ist dass dann eher wie die nachgärung. Außerdem wird es helfen ggf. vorhandene unerwünschte Gäste z.b. diacetyl oder Schwefel raus zu werfen.
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- Posting Klettermax
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Re: Das erste Untergärige
Ja, da stimme ich zu. Wollte 2 Pack auf 20l geben,Shortbreaker hat geschrieben: Donnerstag 14. Juli 2022, 18:15 Ich denke schon, dass man das so machen kann. Aus eigener Leidvoller Erfahrung mit untergärigen Trockenhefen würde ich aber eher mindestens ein Päckchen pro 10l nehmen. Trotzdem ist bei diesen Temperaturen dann noch ausreichend Geduld gefordert.
Nur für den Fall, dass du vorhast bis zu 23l bei 9-10°C mit nur einem Päckchen zu vergären.
Gruß
Tom
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Re: Das erste Untergärige
So, ich habe am Montag gebraut.
Das Ergebnis waren 34l mit 14.3°P STW, die ich auf zwei Conicals geteilt habe.
Da mein Trinkwasser derzeit wegen der Hitze ca 20°C hat, konnte ich effektiv die Würze nur auf 28°C per Gegenstromkühler abkühlen. Den Rest besorgte dann der Glykol Chiller an den Conicals. Bin echt beeindruckt - innerhalb von 3h war die Würze doch auf 11 Grad abgekühlt - und das bei echt fiesen Temperaturen in meiner Braukammer (29 Grad).
Ich habe 4 Pack M76 rehydriert und dann im Kühlschrank auf ca 9 Grad abgekühlt. Das geht übrigens recht schonend, wenn man mehr Wasser nimmt, was dann dämpfend auf die Temperatursenkung wirkt. Da ich eh vor hatte, jeden Batch mit 3l Wasser auf 12.3°P einzustellen, kam mir das gerade recht.
Nach 12h konnte ich schon die ersten Hefeinseln entdecken, nach 24h fing das Gärröhrchen an zu blubbern. Ich muss gestehen, ich habe schon lange nicht mehr so gespannt auf eine einsetzende Gärung gewartet.
Eben habe ich dann nach 24h sichtbarer Gärung habe ich interessehalber mal den Easydens ausgepackt (bevor es Kritik hagelt: mache ich normalerweise nicht so früh in der HG, aber ich habe keine Erfahrungen mit der Geschwindigkeit, mit der eine UG abläuft). Der sRE liegt bei 11.3%, also 1%P unter dem Ausgangswert. Wenn ich also 3% sRE als final mal annehme und davon ausgehe, dass sich die Gärung noch etwas beschleunigt, dürfte ich wohl mit einer Gärdauer von 10-14 Tagen rechnen.
Eine Unsicherheit habe ich aber immer noch: Temperaturerhöhung nach der Hälfte der Gärung, ja oder nein? Viele gehen dann ja schrittweise bis auf 14 oder sogar 16°C hoch. Andere sagen, Diacetylrast mache ich während der NG im Keg oder in der Flasche. Gibt es außer Diacetyl irgendeinen anderen, vernünftigen Grund mit der Temperatur hochzugehen? Die Zeitdauer der Gärung ist mir egal.
Danke Euch und lG
Tom
Das Ergebnis waren 34l mit 14.3°P STW, die ich auf zwei Conicals geteilt habe.
Da mein Trinkwasser derzeit wegen der Hitze ca 20°C hat, konnte ich effektiv die Würze nur auf 28°C per Gegenstromkühler abkühlen. Den Rest besorgte dann der Glykol Chiller an den Conicals. Bin echt beeindruckt - innerhalb von 3h war die Würze doch auf 11 Grad abgekühlt - und das bei echt fiesen Temperaturen in meiner Braukammer (29 Grad).
Ich habe 4 Pack M76 rehydriert und dann im Kühlschrank auf ca 9 Grad abgekühlt. Das geht übrigens recht schonend, wenn man mehr Wasser nimmt, was dann dämpfend auf die Temperatursenkung wirkt. Da ich eh vor hatte, jeden Batch mit 3l Wasser auf 12.3°P einzustellen, kam mir das gerade recht.
Nach 12h konnte ich schon die ersten Hefeinseln entdecken, nach 24h fing das Gärröhrchen an zu blubbern. Ich muss gestehen, ich habe schon lange nicht mehr so gespannt auf eine einsetzende Gärung gewartet.
Eben habe ich dann nach 24h sichtbarer Gärung habe ich interessehalber mal den Easydens ausgepackt (bevor es Kritik hagelt: mache ich normalerweise nicht so früh in der HG, aber ich habe keine Erfahrungen mit der Geschwindigkeit, mit der eine UG abläuft). Der sRE liegt bei 11.3%, also 1%P unter dem Ausgangswert. Wenn ich also 3% sRE als final mal annehme und davon ausgehe, dass sich die Gärung noch etwas beschleunigt, dürfte ich wohl mit einer Gärdauer von 10-14 Tagen rechnen.
Eine Unsicherheit habe ich aber immer noch: Temperaturerhöhung nach der Hälfte der Gärung, ja oder nein? Viele gehen dann ja schrittweise bis auf 14 oder sogar 16°C hoch. Andere sagen, Diacetylrast mache ich während der NG im Keg oder in der Flasche. Gibt es außer Diacetyl irgendeinen anderen, vernünftigen Grund mit der Temperatur hochzugehen? Die Zeitdauer der Gärung ist mir egal.
Danke Euch und lG
Tom
- SchlatzPopatz
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Re: Das erste Untergärige
Mir ist nur Diacetyl als Grund bekannt. Drum heißt es ja Diacetylrast.
Über Diacetyl findest Du hier was: https://braumagazin.de/article/bierfehler-diacetyl/
Wenn Du klassisch in der Flasche mit Zucker oder Würze karbonisierst, dann reichen ein paar Tage bei Raumtemperatur auch aus.
Wenn du aber so vorgehst:
"5. Mit Spundapparat bei 10° ausgären lassen.
6. Mit CO2 ggf korrekte Karbonisieren herstellen."
Dann solltest du gegen Ende die 14-16°C einstellen.
Über Diacetyl findest Du hier was: https://braumagazin.de/article/bierfehler-diacetyl/
Wenn Du klassisch in der Flasche mit Zucker oder Würze karbonisierst, dann reichen ein paar Tage bei Raumtemperatur auch aus.
Wenn du aber so vorgehst:
"5. Mit Spundapparat bei 10° ausgären lassen.
6. Mit CO2 ggf korrekte Karbonisieren herstellen."
Dann solltest du gegen Ende die 14-16°C einstellen.
Re: Das erste Untergärige
Es gibt auch Hefen, die sich zum Ende der Gärung schwer tun, die W120 von der Hefebank Weihenstephan ist so ein Kandidat. Wenn du dann die Temperatur nicht gegen Ende der Hauptgärung anhebst, dann schläft die Gärung komplett ein und ist nur sehr schwer wieder in Gang zu bekommen. Ob das bei der M76 auch zutrifft, kann ich dir nicht sagen, hab noch nie damit gebraut.
Viele Grüße
Jens
Jens
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Re: Das erste Untergärige
Okay, danke Euch.
Schauen wir mal, wie die Gärung läuft.
Schauen wir mal, wie die Gärung läuft.