mein Name ist Matze, ich bin Chemiker und habe Ende 2014 angefangen zu Brauen. Die ersten "Sude" wurden mit gehopften Kits (Brewferm Diabolo, Munton Cerveza) angesetzt. Das war mir zu langweilig, weshalb ich mit ungehopftem Malzextrakt (flüssig und trocken) und Hopfenkochen weitergemacht habe. Ich hatte mit Kara- und Röstmalz gesteept und in Anlehnung an K. Kling einen finnischen Porter "gebastelt". Mangels eines Einkochers hatte ich high-gravity praktiziert und nach dem Hopfenkochen verdünnt.
Schnell war klar, dass Maischebrauen mehr Möglichkeiten ergibt, also musste ein Einkocher her. Zwei Therminator PC EKA 1066 erwiesen sich als Fehlgriff, der eine hatte einen Haarriss, der andere überheizte gnadenlos (Soll 65°C, Ist > 85 °C). Nach einiger Recherche hier im Forum entschied ich mich für den WAT 14A, der mittels der Brauerei V01.40 von emilio (Tolle Software, Super Job!!!) und einem Thermosensor sowie der USB-Schaltleiste angesteuert wird. Gerührt wird mit dem Rührwerk von Sascha/Brauhardware.de ( (OK, das kann man sich bei 20l eigentlich sparen, aber da bin ich beruflich vorbelastet, das Rührwerk mit Steuerung musste einfach sein).
Geläutert wird mit der Hexe, gekocht wieder mit dem Wat 14A, der Dank Isolierung auch einwandfrei wallend kocht. Abgekühlt wird passiv bzw. über Nacht.
Bisher hab ich zwei Maischesude erfolgreich durchgeführt. Zum einen den Maibock und zum anderen das OG Märzen nach den Rezepten von Micha/tauroplu.
Probleme hatte ich bei beiden mit der Carbonisierung. Trotz 2- bzw. 3-wöchiger vollständiger Gärung und Kontrolle mit Refraktometer (inkl. Refraktometerkorrektur) landeten beide Biere bei 3,4 bar @ 24°C, also ca. 6,4g/l CO2, obwohl ich die Biere nach der Hauptgärung (16 - 18°C) nochmal auf 24°C habe kommen lassen und dann drei Tage gehalten habe, um eine definierte CO2-Menge als Berechnungsrundlage für die Carbonisierung zu bekommen. Die Zuckerzugabe lag bei ca. 3,8 g/0,5 l Flasche mit dem 3-fach Dosierlöffel für 0,33/0,5/0,75 Flaschen. Entweder hat die Nottingham noch was vergärbares gefunden oder aber drei Tage bei 24 °C reichen nicht aus, dass sich die CO2-Sättigung einstellt. Naja, das bekomme ich wohl auch noch in Griff.
Nach 2-maligem Entlüften hat' s dann gepasst. Der Geruch beim Entlüften war übrigens sensationell. Vielleicht mache ich das jetzt immer so.

Mehrmalige "Inprozesskontrolle" hat ergeben, dass die Biere gut geworden sind und der Maibock bzw. das was davon noch da ist, jetzt offiziell getrunken werden kann.
Vielen Dank an Euch für Ihre Beiträge, die mir sehr weiter geholfen haben.
Einen Schönen 1. Mai
und
Grüße
Matze
P.S.: Ein paar Bilder habe ich auch gemacht: