vorab ein paar Worte zu mir. Ich lese, so wie vermutlich viele, schon eine ganze Weile mit und habe sehr viele nützliche Informationen in diesem Forum gefunden. Auch wenn manchmal gefühlt etwas zu kontrovers diskutiert wird, am Ende eines Beitrags war ich bisher immer schlauer. Von daher, vielen vielen Dank für die tolle Arbeit. Ich versuche mich zu beteiligen, wenn meine Erfahrung es zulässt.

Ich braue seit ein paar Monaten in der 50l Klasse und die Nachgärung erfolgt mit Speise in 5l Partyfässern. Ich habe die Dinger mit dem Überdruckventil. Bis nach der Hauptgärung hatte ich bisher auch nach einigen Suden und ganz unterschiedlichen Rezepten keine Schwierigkeiten, aber leider läuft vermutlich die Nachgärung und/oder Lagerung oft nicht ganz rund.
Bei fast allen Suden (obergärig) hatte ich bisher Zucker als Speise genutzt, berechnet mit den gängigen Gleichungen. Den Zucker habe ich in etwas kochendem Wasser (1 zu 2) aufgelöst und dann in jedes Fass vor dem Schlauchen die gleiche Menge der abgekühlten Zuckerlösung gefüllt. Danach das Fass mit ~4.8l (waren auch schon testweise mehr oder etwas weniger) gefüllt und möglichst schnell verschlossen. Das Abfüllen erfolgt mit einem Silikonschlauch, welcher frisch gereinigt ist und bis zum den Boden des Partyfasses reicht. Wie gesagt, als Verschluss dient der Gummistopfen mit dem Überdruckventil.
Das Bier bleibt so grob eine Woche in der Nachgärung und wird danach gelagert. Leider bei den aktuellen Temperaturen oft nicht wirklich bei idealen Bedingungen, aber auch Versuche im herkömmlichen Kühlschrank zeigten entsprechendes Ergebnis. (Um ehrlich zu sein ist die Temperatur aktuell schon ein Problem für mich, aber dies ist ein anderes Thema glaube ich. Die Kühlmöglichkeit kommt noch...)
Das Problem ist, dass die Qualität oft sehr unterschiedlich ist. Es gibt Fässer die schmecken mir richtig gut und andere des gleichen Sudes schmeckt überhaupt nicht. Der Geschmack lässt sich nicht ganz einfach beschreiben, dazu fehlt mir die Erfahrung, aber irgendwie "muffig".
Es sieht für mich so aus, als ob die "muffigen" Fässer auch nicht den richtigen Druck aufgebaut haben. Das Bier, wenn man es so nennen darf, hat kaum Schaum und ist schal.
Ich gebe mir größte Mühe beim Reinigen der Partyfässer, aber wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich das Problem bereits bei neuen Fässern, welche nach Angabe des Herstellers sauber sein sollten (...sie wurden trotzdem gereinigt). Gereinigt wurde bisher immer mit Enzybrew (nach dem Leeren) und Oxi (vor dem Füllen). Zum Teil Oxi mit Nachspülung, zum Teil ohne. Gestern habe ich vor lauter Verzweiflung alle Partyfässer in drei "Gängen", also Spülmaschinenpulver, Oxi und danach Zitronensäure gereinigt.
Da sich die Fässer eines gleichen Sudes so stark unterscheiden, vermute ich den Fehler nach der Hauptgärung. Bisher habe ich aus dem Gärfass direkt ins Partyfass geschlaucht, gestern aber einen verzweifelten "Zwischenschritt" eingeschoben und das Jungbier von der Hefe genommen und Speise in einem zweiten Fass zugeführt. Vielleicht sammle ich hieraus weitere Erkenntnisse, welche mich zu einer Lösung führen?
Ich habe über Oxidation nachgedacht, zu viel Luft im Kopf des Fasses, aber ob dies wirklich ein Problem ist... mein Gefühl sagt mir, dass wenn nach kurzer Zeit CO2 auf der Flüssigkeit im Fass steht, Oxidation kein Problem mehr sein sollte? Liege ich hier falsch?
Gestern nach dem Schlauchen ist mit aufgefallen, dass manche Überdruckventile etwas abblasen. Heute Morgen war es weg. Ob der Druck nun wirklich unmittelbar nach dem Schlauchen auf Maximaldruck anstieg? ...ich weiß es noch nicht.
Ich bin etwas am Verzweifeln. Es ist frustrierend kein konstantes Ergebnis zu erzielen. Bei einer Party wird ein Fass geöffnet, alles prima, aber nach Öffnen des zweiten Fasses laufen die Gäste nach Hause.

Wie sind eure Erfahrungen mit den Partyfässern. Sind die Stopfen dicht oder kann es hier Probleme geben. Technisch ist es ja manchmal so, dass ein Mindestdruck vorhanden sein muss, dass eine Dichtung wirklich abdichtet. Ist dies eventuell ein Problem.
Kann ich sonst noch etwas testen? Kann die Qualität so unterschiedlich sein und doch ein Fehler vor der Nachgärung gemacht werden?
Vielen Dank an alle, die den mittlerweile doch recht langen Text bis hierher gelesen haben und vielleicht sogar den ein oder anderen Tipp für mich hätten. Im Idealfall gibt's ähnliche Erfahrungen.