Keine blasen gärspund

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Holtel2002
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Keine blasen gärspund

#1

Beitrag von Holtel2002 »

Hallo habe seid einer Woche 23 l in Gärung der gäreimer ist absolut dicht kann nichts finden kommen aber keine Bläschen? Schaum vorhanden und die Würze ist von 13 Plato mittlerweile auf 5 runter wie kann das sein?
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BummlerD
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Re: Keine blasen gärspund

#2

Beitrag von BummlerD »

Kann es nicht. Der Behälter ist anscheinend nicht so absolut dicht, wie angenommen.
Gruß Matthias
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thopo68
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Re: Keine blasen gärspund

#3

Beitrag von thopo68 »

Hallo,
ein paar mehr Details wären schon vonnöten, um Dir zu helfen. Welche Hefe in welcher Menge wie zugegeben, Gärtemperatur,... Wie hast Du geprüft, dass der Eimer dicht ist? Hast Du jeden Tag geschaut, ob Blasen kommen oder erst nach einer Woche? Falls letzteres zutrifft, ist die stürmische Phase der Gärung wohl schon vorbei.
Viele Grüße Thomas
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Holtel2002
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Re: Keine blasen gärspund

#4

Beitrag von Holtel2002 »

Hatte die Mangrove m44 verwendet bei 21 Grad nach 4 Tagen noch gar nichts passiert hatte dann noch s05 reingemacht Schaum ist vorhanden aber keine Bläschen im Spund würdet ihr das Jungbier dann noch in Flaschen füllen?
Holtel2002
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Re: Keine blasen gärspund

#5

Beitrag von Holtel2002 »

Auf 23 l ein Päckchen rehydriert
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schwarzwaldbrauer
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Re: Keine blasen gärspund

#6

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Holtel2002 hat geschrieben: Dienstag 13. September 2022, 13:19 Hatte die Mangrove m44 verwendet bei 21 Grad nach 4 Tagen noch gar nichts passiert hatte dann noch s05 reingemacht Schaum ist vorhanden aber keine Bläschen im Spund würdet ihr das Jungbier dann noch in Flaschen füllen?
Wenn da noch Schaum auf der Oberfläche ist, ist die Gärung keineswegs durch und der SEVG wird sich in den kommenden Tagen noch erhöhen. Hefe ist ja genug drin.
Würde an deiner Stelle in 3 Tagen nochmal spindeln.
Wenn du dann immer noch 5°P Restextrakt misst ist wohl beim Maischen was schief gelaufen.
Grüßle Dieter

Edit: Text erweitert
Brau, schau wem.
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BummlerD
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Re: Keine blasen gärspund

#7

Beitrag von BummlerD »

Ob der Spund Aktivität anzeigt oder nicht ist irrelevant.

Deine 23 Liter Würze mit 13°Plato haben 2,99 kg Zucker
Bei 5% gemessenen Restextrakt, hast du einen VGw von 50,8%
1,52 kg Zucker hat die Hefe also schon "weggeknuspert" aus den 1,52 kg wurden 760 Gramm Alkohol und 760 Gramm CO2.
Die Dichte von CO2 beträgt bei 20°C und 1 Bar Druck ~1,815 kg/m³
Das wären 420 Liter CO2. Irgendwie werden die aus deinem nicht näher definierten Gärgefäß entwichen sein, sofern du nicht unter Druck vergärst

Die Rechnung ist nicht genau; die Richtung zeigt aber, dass dein Gärgefäß entweder nicht dicht ist und das Gas nicht aus dem Spund entweicht, oder die Gärung war vorbei, bevor du das erste Mal beobachtet hast.
würdet ihr das Jungbier dann noch in Flaschen füllen?
Du schreibst nicht, wie du gemessen hast. Wegen der Plato Angabe gehe ich von einer Spindel aus. Wenn dem so ist, so hast du einen AVGs von 61,5% - das ist ungewöhnlich niedrig. Du solltest abwarten, bis sich der gemessene Restextrakt nicht mehr ändert (mindestens 3 Tage in Folge der selbe Wert).
Wir kennen das Rezept nicht, weil du fast keine Infos zu dem Rezept angibst. Der niedrige Vergärungsgrad kann auch an einer suboptimalen Schüttung und/oder Rastenführung liegen.
Diesen Thread solltest du dir durchlesen:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=11031
Gruß Matthias
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Re: Keine blasen gärspund

#8

Beitrag von Alt-Phex »

Du hast Kräusen und du hast Extraktabbau. Also läuft die Gärung wie sie soll. Wahrschenlich wäre es auch gar nicht nötig gewesen noch Hefe hinterher zu schmeissen.

Ob du es wahrhaben möchtest oder nicht, dein Gärkübel ist nicht richtig dicht. :P

Das ist locker in 99% aller "Hilfe mein Bier gärt nicht" Threads der Grund. Das blubbern oder nicht blubbern hat Nullkommanull Aussagekraft. Es könnte sogar blubbern obwohl die Gärung schon beendet ist. Einfach weil sich weiter Kohlensäure entbindet.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

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Re: Keine blasen gärspund

#9

Beitrag von mb1i3er »

Hätte diese Woche fast einen Sud weggekippt weil`s nicht geblubbert hat.
Bisher war ich der Meinung, meine Gärbehälter sind dicht. Auch diesmal hat das Gärrohr eine leichte Druckdifferenz angezeigt, allerdings war nie soviel Druck da, dass ein "Blubb" es um die Kurve geschafft hätte. Ein Tilt Hydrometer schwimmt im Sud und hat auch keinen Extraktabbau angezeigt.

Nach 36h dachte ich mir, jetzt hat es mich auch mal erwischt und die Hefe taugt nicht. Das hatte mich sehr gewundert, das war 3 Tage alte Zymoferm flüssig von Braupartner, meiner Meinung nach mit das Beste, was man so bestellen kann. Zwar bei 7 Grad angestellt, das macht die aber normalerweise locker mit und kommt bei der Temperatur so nach 8-12h an (soll heissen, da blubbert es normalerweise schon munter vor sich her).

Notfallmaßnahmen wollte ich so spät nicht mehr anwenden; ich habe mich zum ersten Mal entschieden, einen Sud aufzugeben.
Also vor dem Entsorgen den Deckel am Gärbehälter geöffnet: Da stehen mindestens 5cm Kräusen drauf. Eindeutig solide Gärung. Das wird nicht entsorgt!
Ein paar Stunden später zeigt auch mein Tilt Extraktabbau an.

Also gut, ist wohl der Deckel minimal undicht.
12h später sehe ich eine sehr seltsame Kurve beim Extraktabbau. Bei dem Sud schon etwas verunsichert, habe ich nochmal den Deckel geöffnet (ja, ich weiss...). Der Sud ist absolut am Hochkräusen. Jetzt schaffen es auch einzelne "Blubbs" durch"s Gärrohr. Allerdings viel zu wenig für dieses Gärstadium, was den leicht undichten Deckel bestätigt.

Denke, dass am Tilt entweder extra viel Brandhefe klebt oder dem geht langsam die Batterie aus. Seht selbst, was der so misst. Die beiden Pfeile zeigen, wann ich den Deckel geöffnet habe. Momentan gehe ich nach dem Gärbild davon aus, dass der Sud völlig normal vergärt. Werde am Sonntag mal eine "analoge" Spindel reinwerfen. Bin mir ziemlich sicher, dass dann da was um 3% Restextrakt angezeigt wird.

Gruß

mb1i3er
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afri
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Re: Keine blasen gärspund

#10

Beitrag von afri »

Ich bin erstaunt, dass so viele Leute sich von diesen Blubbs beeindrucken lassen. Es gibt frei verfügbar solide und einfache Messgeräte für relativ wenig Geld zu kaufen (Saccharimeter oder "Spindel"; selbst einfache Refraktometer messen vielleicht ungenau, zeigen aber Extraktabbau an), damit gibt's kein Rätselraten beim Status der Gärung. Und bevor etwas weggekippt wird, müsste bei mir schon ein deutlicher Gammelgeruch vernehmbar sein, wenn ich so gar kein Messgerät mehr zur Hand hätte.

Aber gut, dass es in diesem Fall nochmal gerettet wurde, wäre schade ums schöne Bier gewesen (das es ja der Legende nach immer wird).
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Boludo
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Re: Keine blasen gärspund

#11

Beitrag von Boludo »

Am besten diese Fruchtfliegenfalle namens Gärspund gar nicht erst benutzen, sondern den Deckel lose auflegen und ab und zu messen.
Whaip
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Re: Keine blasen gärspund

#12

Beitrag von Whaip »

afri hat geschrieben: Mittwoch 14. September 2022, 21:40 selbst einfache Refraktometer messen vielleicht ungenau, zeigen aber Extraktabbau an),
Hier würde ich mal ein Veto gegen die Pauschalisierung einwerfen und diesen link hier lassen
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ingversuch

Auch würde ich an dieser Stelle gerne nochmals wieder meine Theorie in den Raum werfen, dass die Auftragsmenge auf ein "Schätzeisen" eine größere Rolle spielt als hier oft gedacht wird. Bei meinem 0815 Amazon-Refaktometer sind 20 µl ideal und ich bekomme nimmer absolut reproduzierbare Werte. Wenn ich das Refraktometer mit 3 dicken fetten Tropfe flute, gibts starke Schwankungen.



Solltest du die ungenaue Messung allerdings nur auf die Trübung während der Gärung beziehen, welche das Ablesen ja durchaus schwieriger macht,...will ich nix gesagt haben :Greets
Grüße von einem Achim zum andern
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afri
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Re: Keine blasen gärspund

#13

Beitrag von afri »

Whaip hat geschrieben: Donnerstag 15. September 2022, 17:49 Solltest du die ungenaue Messung allerdings nur auf die Trübung während der Gärung beziehen, welche das Ablesen ja durchaus schwieriger macht,...will ich nix gesagt haben :Greets
Grüße von einem Achim zum andern
Ich wollte nur ausdrücken, dass ein krumm und schief kalibriertes Refrakto Blech anzeigt, aber das dann immer, ein Extraktabbau sollte also als solcher erkennbar werden (selbst wenn man keine absoluten Werte ermitteln kann die aussagefähig sind).

Ob das eine oder die andere genauer sind, ist nicht Gegenstand meiner Betrachtung. Die größten Abweichungen zeigt mein Refrakto übrigens, wenn es sich erwärmt oder abkühlt, daher lasse ich es stets in einem Raum für die Messung beispielsweise beim Läutern. Schon wenige Grad Unterschied bei der RT machen einige Zehntel Brix aus, obwohl ATC dransteht.
Achim
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Whaip
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Re: Keine blasen gärspund

#14

Beitrag von Whaip »

afri hat geschrieben: Donnerstag 15. September 2022, 20:45 Ich wollte nur ausdrücken, dass ein krumm und schief kalibriertes Refrakto Blech anzeigt, aber das dann immer, ein Extraktabbau sollte also als solcher erkennbar werden (selbst wenn man keine absoluten Werte ermitteln kann die aussagefähig sind).

Ob das eine oder die andere genauer sind, ist nicht Gegenstand meiner Betrachtung. Die größten Abweichungen zeigt mein Refrakto übrigens, wenn es sich erwärmt oder abkühlt, daher lasse ich es stets in einem Raum für die Messung beispielsweise beim Läutern. Schon wenige Grad Unterschied bei der RT machen einige Zehntel Brix aus, obwohl ATC dransteht.
Achim
Okay, dann sind wir ja prinzipiell doch einer Meinung :thumbup

Und ja, das Refraktometer sollte wohltemperiert sein, wie Probe und Kalibiriermedium. Es ist ja nur logisch dass sich die Anzeige temperaturbedingt ändert. Warum das beim Refraktometer so oft ignoriert wird ist mir unschlüssig. Aber das ist ja hier wirklich nicht Teil des Threads, also bin ich jetzt ruhig :thumbup


Entschuldigung fürs reingrätschen!
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