Geschmack verlust im Fass nach einem monat

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El Mondo
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Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#1

Beitrag von El Mondo »

Hallo liebe Biergemeinde,
eine Frage von mir aus Syndey...
Ich braue haupsaechlich Pils. Nach der Hauptgärung schmeckt das Bier kräftig mit starkem Aroma. Nach einem Monat oder so im Cornelius keg ist dieser geschmack dann weg. Das ärgert mich, denn diesen gechmack mag ich.
Ich mache die hauptvergärung unter Druck. 20PSI am Ende. Dass führe ich das Bier in einen Cornelius mit gegendruck. Alle leitungen und der keg ist mehmals mit CO2 ausgespült worden. Die kegs bleiben dann unter druck. um die 20 PSI. Gelagert wird dann bei 0-1 Grad.
Warum verliere ich diesen starken geschmack der so kräftig ist?
Ich maische mit Weyerman Pils (premium). Hefe ist Wyeast Bohemian. Gärtemperatur ist 8, 10, 12 grad. OG 1045 FG 1020.
Danke Leute!
Rudiratlos
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#2

Beitrag von Rudiratlos »

Beide Fragen, die du in diesem und deinem anderen Faden ("Dieser tolle Hefegeschmack") gestellt hast, sind wohl nicht so leicht zu beantworten.
Dass sich untergäriges Bier während der ersten Wochen Lagerung geschmacklich deutlich verändert, ist kaum zu bestreiten. Meiner Meinung nach gewinnt das Bier mit 4 bis 10 Wochen Lagerung. Aber vielleicht stehst ja du eher auf junges Bier?

Ich selber messe ja mein Bier in Grad Plato, und kann deshalb mit deinen Dichteangaben nicht so viel anfangen, aber sind die FG 1020 nicht viel zu hoch für ein Pils, bzw. ein Helles untergäriges?

Kann es ein, dass du mit "Hefegeschmack" und "kräftigem Geschmack" von der Hefe erzeugte Schwefelnoten meinst? Die bauen sich nämlich mit der Zeit ab...


Edit: Oder kann es sein, dass du bei 1020 grün schlauchst, und die 20psi mit einem Spundapparat konstant hältst? Dann tut sich mit der Zeit natürlich auch noch einiges im Geschmack, da ja die Hefe noch langsam weiter arbeitet...
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flying
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#3

Beitrag von flying »

Vielleicht steht er ja auch auf das "süßlich buttrige" vom Diacetyl..? Habe schon einige Gasthausbrauer erlebt, die das als besondere "Hausnote" verkaufen.
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gulp
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#4

Beitrag von gulp »

Vielleicht steht er ja auch auf das "süßlich buttrige" vom Diacetyl..? Habe schon einige Gasthausbrauer erlebt, die das als besondere "Hausnote" verkaufen.
Na ja, im anderen Fred schreibt er:
Ich wohne in Sydney, Australien und trinke gerne deutsches Bier. Schon wenn ich eine Bierflasche auf mache, rieche ich diesen tollen Hefegeruch. Halt fast euin bisschen nach Brot. Beispielsweise gibt es hier Radeberger Pils. Auch der nachgeschmack ist typisch eines deutschem Bier. Trocken und hefig.
Radeberger steht für mich nicht für Deacethyl, auch nicht für Schwefel, wie weiter oben vermutet. Was da nach 4 Wochen zurückgeht, sind halt Hopfenaromen. Kann es sein, dass man da Hefe und Hopfen verwechselt? Nachgeschmack hefig? Ich denke da sitzen die Fachbegriffe nicht wirklich.

Gruß
Peter
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BrauFuchs
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#5

Beitrag von BrauFuchs »

Oder Oxidation des Junbieres. Was aber durch das Co2 spülen unwahrscheinlich ist. Aber wenn doch dann oxidieren die Aromen und es verliert Charakter.

Gruß
Lukas
Rudiratlos
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#6

Beitrag von Rudiratlos »

:Grübel Bin jetzt gerade nochmal über deine Druckangaben gestolpert 20psi sind ja was um die 1,3 Bar. Bei 12°C wäre das so 4,8g CO2 pro Liter.
Bei 1°C sind 20psi aber über 7g/Liter! Irgendwas stimmt da nicht. Und die "FG 1020" die du angibst, sind doch irgendwas von über 5°P Restextrakt??? Da stimmt was nicht!

Aus der Hüfte geschossen würde ich jetzt sagen, du schlauchst bei 1020 grün, stellst kalt auf 1°C und spundest mit einem Spundapperat. Mit der Zeit baut sich der noch nicht vergorene Extrakt dann doch langsam ab, was zu Geschmacksveränderungen führt ("nicht mehr so kräftig" und "voll im Geschmack"?). Aber das ist jetzt nur mal ins blaue rein geraten. Wenn du nicht mehr Info lieferst, kann man dir wohl nicht weiter helfen...
El Mondo
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#7

Beitrag von El Mondo »

Danke für eure Hilfe bis jetzt.
Ja ich habe Probleme mit meinem restextrakt. Meine FG ist immer ein bisschen hoch. Obwohl ich eine lange Diacetyl rast mache. So 15 Grad für zwei Tage. Ich mache immer hefestarter. Oftmals sogar zwei oder drei. Jedes Mal mehr Sud um immer mehr Hefe hezustellen.
Am Ende der Hauptvergärung schmeckt es aber ganz gut. Nicht süßlich oder so. Wenn ich den Geschmack behalten könnte wär ich ja ganz froh. Aber dann halt nach Lagerung ist er weg.
Nur zweimal kam der Geschmack dann wieder. Undzwar dann, als mein Keg fast Lehr war..
hoggel1
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#8

Beitrag von hoggel1 »

Hallo nach down under!

Meine Erklärung für deinen Effekt ist: Zu wenig Hopfen. Der Hopfengeschmack baut sich in der ersten Zeit besonders stark ab, deshalb schmeckt dir das Jungbier auch gut. Bei meinen Bieren aus dem Keg bemerke ich auch bei den letzten 2 l, das das Bier komischerweise bitterer schmeckt. Eine Erklärung dafür habe ich nicht, aber mehrere Personen haben ohne, das ich was gesagt hätte, sich bei den letzten Biern über eine deutliche Zunahme der Bittere beschwert.

MfG
Thomas
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Boludo
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#9

Beitrag von Boludo »

Warum trinkst Du das Bier nicht einfach viel früher?

Stefan
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Bolero
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#10

Beitrag von Bolero »

@ Boludo
Sehr hilfreiche Aussage :puzz

Da ist einem Brauanfänger echt geholfen !
Gruß
Hans
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dingenz
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#11

Beitrag von dingenz »

Welches Rezept verwendest du denn?
Speziell was die Bitterung angeht?
Viele Grüße
dingenz

Braurechner.de - Frei nutzbare Web-App zur Berechnung verschiedener Kennzahlen, die beim Hobbybrauen benötigt werden.
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Boludo
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#12

Beitrag von Boludo »

Bolero hat geschrieben:@ Boludo
Sehr hilfreiche Aussage :puzz

Da ist einem Brauanfänger echt geholfen !
Warum denn?
Wenn ich ein Hefeweizen braue, trinke ich das auch direkt nach der Nachgärung , weil es beim Lagern immer mehr Aromen verliert.
Wenn jetzt jemand, warum auch immer, junges Pils besser schmeckt als gelagertes, warum soll er es dann lagern, bis es ihm nicht mehr schmeckt?

Stefan
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Re: Geschmack verlust im Fass nach einem monat

#13

Beitrag von El Mondo »

Hi Stefan.
Deine Logik gefällt mir. Nur habe ich vielleicht nicht genug Freunde die mir beim Bier trinken helfen. Das heißt das da das Bier länger lagert als ich es trinken kann.
Ihr könnt mich ja mal besuchen und helfen.

Mit den Hopfen, für meine 20 Liter Süd benutze ich zwischen 60 und 80 g Hallertauer pellets (3.2% Alpha). Ich habe auch schon mehrmals mit Isohop hopfenextrakt experimentiert. ich mag meine Biere sehr bitter.
Ich dachte vielleicht, wenn nur noch wenig Bier im Keg ist, das es mehr Hefezellen pro mL Bier gibt und das dies vielleicht den Geschmack verändert.
Was meint ihr?
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