Ich bin über diesen Blogeintrag bei Braumarkt gestolpert und verstehe es nicht.

Servus Kurt,Kurt hat geschrieben: Donnerstag 6. Oktober 2022, 09:04 Ich würde es so interpretieren: "Damit kann der Restextrakt 0,1-0,3°P höher ausfallen."
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Merkmal Spitzmalz Pilsner
Feuchte, % 5,3 4,1
Extr. wfr., % 81,9 82,3
Extr., ltr., % 77,6 78,9
EVG, % 78,6 81,4
Hier übrigens wieder diese merkwürdige Aussage: Ist also kein Verschreiber. Ich denke, der Autor hat hier was bestimmtes im Sinn, aber eben falsch ausgedrückt.Rezept alkoholfreies Pils / Pale Ale
100% Münchner Malz (15 EBC)
Bei ca. 82% Extrakt-Feinschrot
Zielstammwürze 6°P, ggf. 10% Spitzmalz um Stammwürze um 0,3 zu erhöhen
Absolut. Ich halte die Blog- Aussage auch für gewagt. Wenn man das ganze auf die Spitze treiben will, werden die 10% Spitzmalz zusätzlich durch die geringeren Mälzungsverluste kompensiert. Das sich dieser ja nur auf den Mehlkörper, nicht aber die Spelzen auswirkt, hat Spitzmalz im Verhältnis auch einen höheren Extrakanteil. Das sieht natürlich in der Analyse anders aus, die aber verfälscht sein dürfte, weil eben in der Solo-Maische die Enzyme fehlen.hiasl hat geschrieben: Donnerstag 6. Oktober 2022, 09:46 Das wäre aber ziemlich unsinnig, ohne das Maischen mit einzubeziehen.
Ein paar Fakten Spitzmalz vs. Pilsner Malz (Ernte 2021, Durchschnittswerte, Kongressmaische):Es stimmt also, dass bei gleicher Solo-Maische der Extraktgehalt des Spitzmalzes etwas geringer ausfällt, genau so der Endvergärgrad. Aber: Beim Einsatz von 10 % Spitzmalz – milchmädchenhaft mittels Mischungskreuz berechnet – kommt man zu einem EVG von 81,1 %. Es ist aber davon auszugehen, dass die Enzyme des Pilsner Malzes in der Mischung mitwirken, also der tatsächliche EVG kaum beeinfluss wird. Mehr Extrakt werden sie ggf. nicht erzielen, da die schlechtere Modifikation das Auslösen der Stärke erschwert. Der fehlende Extrakt des Spitzmalzes befindet sich also ganz einfach in den Trebern.Code: Alles auswählen
Merkmal Spitzmalz Pilsner Feuchte, % 5,3 4,1 Extr. wfr., % 81,9 82,3 Extr., ltr., % 77,6 78,9 EVG, % 78,6 81,4
In dem Blogeintrag geht es um das Brauen alkoholfreier/-armer Biere. Da wird im nächsten Absatz empfohlen, die Maltoserast zu überspringen. Ich würde jedoch trotzdem behaupten, dass bis 10 % Spitzmalz den EVG nur marginal beeinflussen. Warum jedoch beim Einsatz von Spitzmalz die Stammwürze (sic!) erhöht werden sollte, erschließt sich mir nicht. Möglicherweise müsste man das den Autor fragen.
Ein Schmankerl noch zum Schluss (passt gut in die Kategorie Hobbybrauerlatein):Hier übrigens wieder diese merkwürdige Aussage: Ist also kein Verschreiber. Ich denke, der Autor hat hier was bestimmtes im Sinn, aber eben falsch ausgedrückt.Rezept alkoholfreies Pils / Pale Ale
100% Münchner Malz (15 EBC)
Bei ca. 82% Extrakt-Feinschrot
Zielstammwürze 6°P, ggf. 10% Spitzmalz um Stammwürze um 0,3 zu erhöhen
Super, was für eine detaillierte Antwort! Das Thema ist für mich auch interessant, da meine bisherigen Versuche mit der LA-01 immer einen zu hohen Vergärgrad hatten. Werde da mal mehr auf Maische und Schüttung achten.integrator hat geschrieben: Dienstag 18. Oktober 2022, 09:54 Ich habe netterweise ein Antwort vom Braumarkt (Herr Brain Schlede) bekommen.