Seed7 hat geschrieben:
Habt ihr das Fass öfters geöffnet um Muster zu ziehen? Es gibt eine sehr elegant weise Muster zu ziehen ohne das Fass zu öffnen, den "
Vinnie Nail". Bohr ein kleines Loch in der Kopfseite vom Fass und stopfe es mit einen edelstahl Nagel. Nagel ziehen und es kommt ein dünner Strahl, Nagel wieder rein. Die Methode verringert die Chance auf Kontaminationen, besonders wenn das Fass wirklich geschlossen ist, kein Gaerroehrchen hat.
Ingo
Moin Ingo!
Ja, wir waren zu freigiebig mit O2 / Raumluft, als wir Proben gezogen haben.
In der Zwischenzeit ist mir der VinnieNail auch unter gekommen (aktuelle BYO) - werden wir dann wohl auch mal machen. Wir haben heute abend erstmal das Fass geleert, gebürstet und gespült, schwefeln jetzt über Nacht und werden dann neu starten, d.h das Fass schnell wieder belegen. Die unheilige Allianz Acetobacter / Sauerstoff und Brett wird uns nicht noch mal den Nagellackentferner (Methylacetat) einbringen.
Nach dem ersten Versuch haben wir eine 100% Brett Fermentation eines Comet-Single-hop IPA im Fass vergoren (Den Hauptanteil des Sudes zu einem Session IPA mit WLP007 im "sauberen" Gärgefäß). Im Fass, am Ende der HG beim Ziehen einer Probe war zunächst gutes Aroma und ordentlicher Geruch. Als wir einige Tage später (nachdem durch das ziehen der Probe wieder Luft in das Fass gekommen war) abfüllen wollten: Drama.

Identisches Problem wie oben: Methylacetat. Wir haben uns dann von 8 liter ex-Bier verabschiedet ("Dumped some beer, ... twice").
Als weiteren Versuch nach dem 2. Desaster mit dem SinglehopCometIPA haben wir 8Liter "Weltenburger Kloster Dunkles" in das Fass gepackt und 3 Wochen liegen gelassen. Heute abend haben wir mit möglichst wenig Sauerstoffeintrag zügig abgefüllt, geprimed mit Zucker und warten mal ab, wie das Ergebnis wird (Jajaja, Blasphemie, was wir da veranstaltet haben, aber wir dürfen das, glauben wir.). Das nicht-karbonisierte, ehemalige Weltenburger Kloster Dunkel hat sich in nur drei Wochen kräftig verändert: Malzkörper: weg. Eichenfass - etwas zu deutlich und nach so kurzer Zeit auch ordentliche Brett-Noten. Bin mal gespannt, wie das ganze karbonisiert schmecken wird.
Über das Schwefeln von Fässen ist es gar nicht so einfach, detaillierte informationen zu bekommen, wie das ganze abläuft ("step-by-step"). Aus der önologischen Ecke haben wir uns Informationen geholt und jetzt erstmal 5 Minuten lang 1/4 Schwefelsteifen an einem Draht im Fass abbrennen lassen. Danach haben wir das Fass verschlossen und lassen nun erst einmal 12 h vergehen (an dieser Stelle sehe ich schon alle Fass-Experten kollabieren, wegen unserer Unbedarftheit, aber wie heisst es so schön: Versuch macht klug.).
Jetzt suche ich erstmal einen Bohrer und Edelstahlnagel mit identischen Durchmessern. Habe da was vor...
Ingo, Danke für Deinen Tip, wenn Du noch mehr Tips hast (.... hast Du, ne?): lass uns teilhaben!
Ahoi- Sönke
... nicht vergessen: immer schön die Schaumpumpe schmieren!