1. Bockbier - Fehlersuche

Antworten
Passi28
Neuling
Neuling
Beiträge: 9
Registriert: Mittwoch 18. September 2019, 09:41
Wohnort: Oberderdingen

1. Bockbier - Fehlersuche

#1

Beitrag von Passi28 »

Moin zusammen,

ich habe in den vergangenen Jahren schon das ein oder andere Bier gebraut und es kam immer etwas trinkbares dabei heraus. Meistens waren die Biere ausgesprochen lecker, manchmal ok.
Jetzt habe ich nach längerer Neubau-Pause wieder gebraut...und bin jetzt ziemlich verunsichert, weil mein Bier einen recht starken, ungewöhnlichen Geruch/Geschmack mit sich bringt.

Ein paar Infos:
Gebraut habe ich mit dem G40 ein Bockbier mit 16,1° Plato (nach Rezept und auch gemessen). 11,2 Kg Schüttung (Wiener und Münchner), etwas Hopfen und die US-05 dazu.
Gearbeitet habe ich wie sonst auch, nur halt an neuem Ort, mit neuem Wasseranschluss (aber beim gleichen Wasserversorger) und mit neuem Fermenter (Brewtaurus F55).
Die Gärung hat nach ca. 12h eingesetzt, und ich habe in den letzten Tagen jeweils einen Rückgang der SG messen können. Von 1,066 bin ich auf 1,045 herunter. Soweit alles iO.
ABER: das Jungbier hat einen sehr merkwürdigen Beigeschmack/-geruch, den ich so vorher noch nie wahrgenommen habe. Als Aromen-Legastheniker kann ich leider nicht wirklich beschreiben, in welche Richtung es geht.
Nachdem dies auch nach nunmehr 4 Tagen nicht besser geworden ist, habe ich heute mal in den Fermenter geschaut. M.E. sieht es unauffällig aus.
IMG_1979.jpg
Nach Recherche am WE bin ich ziemlich sicher, zu wenig Hefe genommen zu haben (2 Pakete auf 40L). Kann dies allein der Grund für einen Fehlgeschmack sein? Legt sich so etwas noch bei weiterer Gärung und Reifung? Oder könnte auch in den übrigen Veränderungen (Ort, Fermenter, Wasseranschluss)

Ich bin aktuell sehr verunsichert ob der vielen möglichen Fehlerursachen (oder ist es gar kein Fehler und legt sich noch?). Eigentlich wollte ich in den kommenden Wochen meinen "Brau-Rückstand" ein wenig aufholen, aber mit der momentanen Ungewissheit hab ich kein gutes Gefühl.

Kann mir da vielleicht jemand weiter helfen?
Stetig lernender Hobbybrauer mit Spaß am Bier
Benutzeravatar
ggansde
Moderator
Moderator
Beiträge: 8254
Registriert: Mittwoch 9. November 2005, 16:25
Wohnort: Rodgau

Re: 1. Bockbier - Fehlersuche

#2

Beitrag von ggansde »

Moin,
Du musst es aber irgendwie beschreiben, sonst kann dir niemand helfen.
VG, Markus
"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
Passi28
Neuling
Neuling
Beiträge: 9
Registriert: Mittwoch 18. September 2019, 09:41
Wohnort: Oberderdingen

Re: 1. Bockbier - Fehlersuche

#3

Beitrag von Passi28 »

Wie heißt es doch so schön: jeden Tag steht ein Id..ot auf :-)

Ich habe dann mal eine Probe genommen und nochmals versucht, den Geruch/Geschmack zu beschreiben. Dabei ist mir aufgefallen, dass jetzt alles "normal" schmeckt/riecht.
Das Ende vom Lied: Ich habe bei den vorherigen Proben den Hahn immer gut mit Isoprop eingesprüht; dieses Mal nicht. Da die Proben immer sehr klein waren vermute ich mal, dass ich einen gehörigen Schuss Isoprop in meiner Probe hatte, der den Geschmack/Geruch erklärt. Oh man, manchmal ist man doch echt wie vor die Wand gelaufen... :D
Sorry für die Verwirrung!
Stetig lernender Hobbybrauer mit Spaß am Bier
Benutzeravatar
jbrand
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 521
Registriert: Dienstag 13. August 2019, 08:32
Wohnort: Ludwigsau

Re: 1. Bockbier - Fehlersuche

#4

Beitrag von jbrand »

Isopropanol erzeugt tatsächlich einen sehr unangenehmen Fehlgeschmack :Angry

Ich würde dir aber empfehlen, Proben während der Gärung nicht über den Hahn zu ziehen. Das Risiko, sich dabei eine Infektion zu holen, ist recht groß. Besser ist es, die Probe mit einer langen Pipette von oben zu ziehen.
Viele Grüße

Jens
Benutzeravatar
BenK
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 80
Registriert: Dienstag 12. März 2019, 15:48
Wohnort: Marburg

Re: 1. Bockbier - Fehlersuche

#5

Beitrag von BenK »

jbrand hat geschrieben: Montag 17. April 2023, 13:59 Ich würde dir aber empfehlen, Proben während der Gärung nicht über den Hahn zu ziehen. Das Risiko, sich dabei eine Infektion zu holen, ist recht groß. Besser ist es, die Probe mit einer langen Pipette von oben zu ziehen.
Naja, beides hat Nachteile: bei der Probenahme von oben trägst Du zwangsläufig Sauerstoff und evtl. ungewünschte Keime ein. Ich ziehe immer über den Hahn und hatte noch nicht eine Infektion. Auch hier musss man halt hygienisch arbeiten. Ich sprühe Isoprop und wische nach Einwirkzeit mit einem Wattestäbchen den Hahn von innen aus.
“Civilization as well as civility thrive where there is a pot of beer.”
― Randy Mosher, Tasting Beer

Brewer's Campus @ HBCon

Meine Seite: https://fermentos.beer
Passi28
Neuling
Neuling
Beiträge: 9
Registriert: Mittwoch 18. September 2019, 09:41
Wohnort: Oberderdingen

Re: 1. Bockbier - Fehlersuche

#6

Beitrag von Passi28 »

Vielen Dank für den Tipp. Das wäre nun nämlich eine Frage, die sich bei mir direkt angeschlossen hätte. Durch den neuen Fermenter mit Hahn (im Vergleich zum klassischen Gärfass, in das man von oben rein muss) kommt man schon in Versuchung, recht oft zu kontrollieren. Da werde ich mich jetzt wieder etwas zurückhalten, und ansonsten deine Variante mit der Desinfektion nehmen.
Stetig lernender Hobbybrauer mit Spaß am Bier
Antworten