Heute die Würze fürs Leichtbier gebraut.
Als Stammwürze habe ich 7% angepeilt.
Schüttung waren 2600g Wiener, Hauptguß 12ltr wobei das Verhältnis Chlorid:Sulfat in meinem Brauwasser durch Gabe von CaCl
2-Lösung auf etwa 1:1 gehoben wurde (+40mg/l).
Unspektakuläre Rasten: 58°C 15min (eher 20), 62°C 30min und 72°C 30min.
Nachguß 22ltr wurde mit Milchäure angesäuert mit der doppelten Menge, als bei meiner RA erforderlich, also 0,5ml/l.
Erfahrungsgemäß bringt das die Würze schon in einen günstigen pH-Bereich, der die Hopfenausnutzung drückt, was beabsichtigt ist.
Chlorid wurde beim Nachguß ebenso angelüpft.
Erkenntnis beim Läutern: die Läuterhexenkonstruktion funktioniert mit der kleinen Trebermenge nicht mehr so gut, die Würze wurde nicht recht klar.
Ist aber egal, erfahrungsgemäß setzt sich das nach dem Hopfenkochen mit dem Hopfentreber ab.
37,5g Hallertauer Mittelfrüh mit 4,8% hat mir Earls Hopfenrechner zur Vorderwürze empfohlen um mit den geplanten 7% STW auf 25 EBU zu kommen.
PV
1 war bei 27ltr mit 6,4brix, etwas zu hoch. Ein weiterer Liter Glattwasser und PV war 6,2brix, gut so.
Der pH der Pfannevollwürze war 5,55. Mal mit 2ml Milchsäure dran rumgepfuscht waren es noch 5,15 - na ja, ich muß vorsichtiger dosieren.

...ich hätte die 0,05 nicht hingeschrieben, aber auf- oder abgerundet wirds irgendwie "optisch" zu hoch oder zu niedrig.

...das pH-Meter habe ich vorher mit einer Pufferlösung zu pH=4,0 justiert und mit der Lösung zu pH=7 geprüft.
Hopfenkochzeit waren 60min und am Ende habe ich die Ansäuerung Richtung pH=4 gemacht.
Meine Milchsäure ist die gängige 80%ige.
Dabei hat es sich als einfacher erwiesen, nur eine kleine Würzemenge in einem Becherglas im Wasserbad abzukühlen, zu messen und dann die nächste Milchsäuregabe abzuschätzen.
Die verwendeten Mengen zeigen ein bißchen den "Widerstand", den das Puffersystem der Würze gegen die Säuregabe leistet:
Kochende: pH = 5,0
+2ml -> pH = 4,8
+3ml -> pH = 4,6
+3ml -> pH = 4,45
+1ml -> pH = 4,4
Insgesamt also 9ml Milchsäure auf ca. 24ltr Würze. Rechnet man das auf eine Probenmenge von 500ml runter, hätte ich also mit 0,18ml rumhantieren müssen.
Das exakt abzumessen traue ich mir nicht zu, man hätte sich aber auch eine schwächere Milchsäure verdünnen können...
Die Stammwürze kam zu 7,4brix raus, da verdünne ich nichts mehr dran.
Durch die ganze Rummesserei war die Würze auf etwa 82°C runter. Die Hendi hat es dann noch mal auf 97°C hoch geballert, dann endlich Whirlpool und Ausschlagen, Abkühlung über Nacht.
Die Hefe darf weiter über Nacht sedimentieren und ich werde morgen auch noch die Dichte der ausgegorenen Starterwürze messen, vorher mag ich das System nicht öffnen.
Gleich der Hinweis: bei Euch können die Milchsäuremengen durchaus abweichen...bzw. sie werden es sogar ziemlich sicher!
Meine Werte kann man vielleicht als Anhalt verwenden, mit welchen Mengen man es so in etwa zu tun hat.
So, zum Abschluß der Brautages mal gucken gehen, ob noch eine der Roggenbierflaschen (hatte ich bei Camba zur Wertung eingereicht),
in Ordnung ist und dem Inhalt behilflich sein, den ihm zugedachten Zweck zu erfüllen.

...man hilft ja immer gern!
Uwe
Als Abschluß ein kleines Bildchen vom Schätzeisen.

- pH-Wert der Würze
- 20150328-pH-Leichtbierwuerze.jpg (8.81 KiB) 15456 mal betrachtet
Ich mußte es so schief aufnehmen, weil sonst die Beleuchtung im Display gespiegelt hätte.
29.3.
Die ausgegoren Starterflüssigkeit zeigt einen Spindelwert von 6,55°P.
Mal eine (miserables) Bild von dem Sediment nach dem Abgießen:

- Hefesediment nach dem 2. Starter
- 20150329-Sediment-Ludwigii.jpg (11.11 KiB) 15408 mal betrachtet
Der 5l-Erlenmeyer hat eine hier sichtbare Bodenfläche von vielleicht 15cm Durchmesser.
Die Stammwürze ist kalt bei etwa 7,2brix, also fast ganz genau 7°P.
Zum Anstellen wurde die Würze mit einem Braupaddel schaumig geschlagen, die Belüftung ist dabei aber nur moderat, ich kann mit dem Arm ja kaum länger als eine Minute drin rumplätschern.

Die Raumtemperatur des unbeheizten Raums in dem das Faß nun steht, hat 14,8°C. So lasse ich es jetzt auch.