Berliner Weisse light? - kann das so funktionieren?

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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respect
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Berliner Weisse light? - kann das so funktionieren?

#1

Beitrag von respect »

Hallo,
Die AustrianBeerChallenge steht wieder an, diesmal mit einer Sonderkategorie: Alkoholarme Biere - für Hobbybrauer bis max. 1%v

Ich habe an eine saure Variante gedacht. Berliner weiße habe ich schon öfters gebraut & schmeckt sehr gut.
Bisher war ich bei ca. 8-9 Grad Plato & bin auf ca. 2- 2,5% Alk. gekommen.

Hat jemand Erfahrung mit einer sehr leichten BW?
Ich denke an 5-6 Grad Plato.
Kettle sour (MS-Starter habe ich bisher selber angestellt- Rezept auf MMum - das funktioniert bestens).
Bzgl. Hefe denke ich an die LA-01 von Fermentis

Muss ich das pasteurisieren, oder ist der pH-Wert genug Schutz?

Besten Dank!
Mathias
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LuedgerLeGrand
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Re: Berliner Weisse light? - kann das so funktionieren?

#2

Beitrag von LuedgerLeGrand »

Von Flügge gibt/gab es eine Berliner Weiße mit 1,3 % Alkohol und das hat super funktioniert. Meiner Meinung nach wird es aber nicht mit einer Fake-Weißen mit Kettler Spur funktionieren. Flügge hat auch klassisch mit Mischgärung gearbeitet, sodass die Brett noch zusätzlich die schönen floralen und fruchtigen Aromen der klassischen Berliner Weiße brachte und so nicht total leer und dünn wirkte.
rauchbier
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Re: Berliner Weisse light? - kann das so funktionieren?

#3

Beitrag von rauchbier »

Das dürfte funktionieren. Bin jetzt auch kein Freund von kettle sour, da Komplexität verloren geht. Ggf könnte man noch über nen Fruchtzusatz, der keinen zusätzlichen vergärbaren Zucker mehr mitbringt, nachdenken.
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afri
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Re: Berliner Weisse light? - kann das so funktionieren?

#4

Beitrag von afri »

Fruchtige Aromen können doch auch mit Hopfen gemacht werden, oder hat die BW keinen solchen als Aroma? Sorry, falls dieser Hinweis töricht ist, ich kenne diesen Stil nicht.
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
rauchbier
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Re: Berliner Weisse light? - kann das so funktionieren?

#5

Beitrag von rauchbier »

In der Regel musst du für die Brett-Vergärung im einstelligen, unteren zweistelligen IBU-Bereich bleiben. Diese Einschränkung hat man beim kettle sour nicht. Viele Brauereien kombinieren aber kettle sour mit Frucht, um mehr Komplexität reinzubringen oder wie Ron Pattinson sagen würde "Vampire-Weiße" :Bigsmile
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Re: Berliner Weisse light? - kann das so funktionieren?

#6

Beitrag von LuedgerLeGrand »

rauchbier hat geschrieben: Donnerstag 29. Juni 2023, 21:09 In der Regel musst du für die Brett-Vergärung im einstelligen, unteren zweistelligen IBU-Bereich bleiben. Diese Einschränkung hat man beim kettle sour nicht. Viele Brauereien kombinieren aber kettle sour mit Frucht, um mehr Komplexität reinzubringen oder wie Ron Pattinson sagen würde "Vampire-Weiße" :Bigsmile
Brett hat aber nichts mit IBU zu tun. Die Lactos sind davon betroffen.

Aber ich bleibe dabei, ohne Brett in einer Mischgärung wird es dünn, da bringt meiner Meinung auch Frucht nichts. Berliner Weiße Bretts haben auch keinen krassen sEVG. Bei mir ist der da nur höher als wenn ich nur die jeweilige Sacch pitchen würde
rauchbier
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Re: Berliner Weisse light? - kann das so funktionieren?

#7

Beitrag von rauchbier »

Danke, korrekt, geht um die Lactos, wenn sie nicht schon den Hitzetod gestorben sind. Da war ich gedanklich schon bei der Brett und nicht schnell genug mit dem Schreiben. Absolut, die Frucht ist kein Ersatz für die Brett, aber bei einer alkoholarmen Weißen zumindest ne Überlegung wert.
Till
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Re: Berliner Weisse light? - kann das so funktionieren?

#8

Beitrag von Till »

afri hat geschrieben: Donnerstag 29. Juni 2023, 20:56 Fruchtige Aromen können doch auch mit Hopfen gemacht werden, oder hat die BW keinen solchen als Aroma? Sorry, falls dieser Hinweis töricht ist, ich kenne diesen Stil nicht.
Stilecht ist das nicht. Wenn es aber nicht darum geht BJCP-maßig den Stil möglichst genau zu treffen geht da schon was. Ich würde es nur nicht zu bitter machen. Ich hab ein sehr leichtes (3,5-4%) Sauerbier mit der Philly Sour und einem Neuseeland-Hopfen gebraut. Glaube es war Motueka, und davon ausschließlich späte Gaben. Das ist sehr angenehm fruchtig geworden.
respect
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Re: Berliner Weisse light? - kann das so funktionieren?

#9

Beitrag von respect »

Danke für eure Beiträge.
Ich habe schon mehrmals mit Brett. nur in der Flasche gearbeitet. Das funktioniert auch tadellos & das Equipment bleibt sauber. Die Karbonisierung mache ich in diesem Fall mit der Dosierhilfe (Zuckerdreieck), allerdings der 0,3er Löffel für 0,5l.

Was denkt ihr bzgl. Pasteurisieren?
Oder besser eine ‚normale Hefe‘ & keine LowAlc. - nur die Stammwürze entsprechend niedriger?
Aber 1%Alk. ist vor allem bei nötiger Nachgärung in der Flasche echt sportlich.

Mathias
Früchte hatte ich auch schon in meinen BW: Ribisel, Heidelbeeren, Rhabarber & der Star waren im letzten Jahr die Hollerblüten!
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Re: Berliner Weisse light? - kann das so funktionieren?

#10

Beitrag von maecki-maecki »

Meine Gedanken dazu:
- Vor dem Pasteurisieren von vollen Flaschen habe ich einen Heiden Respekt und es daher bisher gescheut. Die Drücke, die da entstehen können sind immens.
- Drucklos Pasteurisieren geht halt nur, wenn man danach karbonisieren kann, entweder per CO2 Flasche oder mit neuer Hefe in der Flasche.

Also da Du bereits damit Erfahrung hast, würde ich vermutlich an Deiner Stelle drucklos pasteurisieren und dann mit Brett in der Flasche karbonisieren - unter reduzierter Zuckerzugabe so wie Du geschrieben hast.

Mäcki

P.S.: Vielleicht kann das Pasteurisieren sogar den Alkoholgehalt noch ein wenig drücken durch Verdampfung?
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