Ladeberger hat geschrieben: Montag 23. Oktober 2017, 23:49
Finde da eher wenig richtig. Welche "längerkettigen Zucker" sollen das denn sein, die aufgenommen werden? Und über welchen Mechanismus sollen dabei welche Gärungsnebenprodukte forciert werden?
Was findest du daran nicht richtig?
Die Fähigkeit bestimmte Zuckerarten zu futtern ist bei den Hefestämmen unterschiedlich ausgeprägt.
Nur als Beispiel: untergärige Hefen können Dextrine und Melobiose vergären, obergärige hingegen nicht.
Ich stelle es mir den Mechanismus so vor: Nach der Reifung sind die Gärungsnebenprodukte der HG abgebaut. Die unvergorenen Zucker bleiben im Bier und einzelne (mutierte) Hefezellen knabbern noch an den restlichen Zuckern. Damit hast du im fertigen Bier die ungewollten Stoffe vom Jungbier drinnen...
Konkret sind das folgende(Zitat Wikipedia):
"...höhere Alkohole wie n-Propanol, i-Butanol, 2-Methylbutanol-1, 3-Methylbutanol-1 und aromatische Alkohole wie 2-Phenylethanol, Tyrosol oder Tryptophol. Daneben treten Ester wie Ethylacetat, Phenylacetat und i-Amylacetat auf. Carbonylverbindungen wie Aldehyde, beispielsweise Acetaldehyd, Propanal, Butanal oder Furfural, sowie Ketone und Diketone. Schwefelverbindungen wie H2S, SO2, Ethylmercaptan und Methylmercaptan treten in kleinen Mengen auf. Weiterhin werden auch Organische Säuren wie Essigsäure, Milchsäure, Brenztraubensäure, 2-Acetomilchsäure und Fettsäuren (C4-C12) gebildet. Auch mehrwertige Alkohole wie Glycerin, 2,3-Butandiol und 2,3-Pentandiol kommen als Gärungsnebenprodukte vor. Bei den aufgeführten Stoffen handelt es sich um die wichtigsten Vertreter der einzelnen Gruppen."