Läutern mit Ansaugkörbchen

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Patagonier
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Läutern mit Ansaugkörbchen

#1

Beitrag von Patagonier »

Hallo,

wir haben am Freitag das erste Mal gebraut, ein sehr hopfiges Irgendwas. Aber ES könnte was geworden sein. Jedenfalls war unser großer Fehler, zu glauben, 20 Liter Maische mal eben durch ein Käsetuch zu filtern. Da wir von Beruf "Student" sind, ist einfach nicht die Motivation da, nochmal 40 Euro für eine hochgelobte Läuterhexe auszugeben.
Deswegen jetzt die Frage:

Ist das hier sinnvoll? Also mit dem Ansaugkörbchen.

Oder doch lieber der "doppelte Oskar"?

Über Tipps oder sonstige Bauanleitungen fürs Läutern ist unsere Lebenszeit sehr dankbar. :Smile
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saschabouchon
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#2

Beitrag von saschabouchon »

Hallo und herzlich willkommen,

der gute Thomas ist der "Erfinder" des Läuterkorbs :-)! Alt-Phex hat diesen ebenfalls im Einsatz und ich nutze diesen auch. Allerdings ein wenig anders, ohne den vorhandenen Eimer zu modifizieren...In diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=uc1NOC3mh58 ab Sekunde 52 kannst du sehen, dass es funktioniert!

beste Grüße
Sascha

Edit: die verwendeten Materialien sind übrigens lebensmittelecht
http://www.brauhardware.de
Rührwerk selber bauen, von der Einkocher- bis zur 70l Brauklasse! Läuterfreund, Edelstahlhähne etc...
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Ruthard
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#3

Beitrag von Ruthard »

Diese Konstruktion kostet 20€ an Teilen:
20150512_083150.jpg
und lässt sich für Quellgebietsneurotiker beliebig erweitern.

Perfektes Läutern geht auch für 4€ Materialeinsatz:

viewtopic.php?f=10&t=2330


Cheers, Ruthard
Wir könnten viel, wenn wir zusammenstünden (F.Schiller in Wilhelm Tell)
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cyme
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#4

Beitrag von cyme »

Mit so einem kleinen Auslauf musst du halt mit den Nachgüssen aufpassen, sowas kann dazu neigen, dass der Treber nicht gleichmäßig durchspült wird und die Ausbeute in den Keller geht. Siehe auch die Diagramme auf http://www.howtobrew.com/appendices/appendixD-2.html

Selbst benutze ich einen Panzerschlauch der mittig und gerade liegt, deswegen habe ich auch schon bei kontinuierlichem auftröpfeln des Nachguss festgestellt, dass die Ausbeute miserabel wurde. Seitdem läutere ich per "batch sparge", also den Hauptguss ganz auslaufen lassen, Hahn zu, kompletten Nachguss rein, umrühren, Hahn auf und wieder läutern. Mit der Methode passt dann die Ausbeute wieder.

[edit] Oder wie von Ruthard verlinkt, Maischesack/Gardine und BIAB. Dann spart man sich auch gleich ein paar Arbeitsschritte, wenn im gleichen Topf gekocht, geläutert und gemaischt wird.
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Kirk1701
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#5

Beitrag von Kirk1701 »

Das wichtigste ist ja schon gesagt.

Was es neben dem Panzerschlauch noch gibt ist der Leuterator Gärfass oder auch mini. Den kannst du ganz einfach in dein 30l Gärfass stecken was du wahrscheinlich eh hast. Der kommt auch ganz gut mit Weizen und Roggen Schüttungen zurecht.

Kirk
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#6

Beitrag von Johannes_Bernhard »

Leuterator kann ich auch nur unterstützen. Ist auch vom reinigungsaufwand unschlagbar. Als ich die Lösungen wie Hexe und leuterator noch nicht kannte, habe ich auch mit dem doppelten Oskar geläutert bzw. Mache es bei parallelsuden immer noch. Wichtig beim Oskar: ausreichend Wasser vorlegen und aufpassen mit der läutergeschwindigkeit.

VG Jan
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#7

Beitrag von Alt-Phex »

Ich benutze auch so eine Saugkorb-Lösung und bin damit zufrieden.
Allerdings habe ich das ganze etwas lebensmittelechter umgesetzt,
also alle Teile aus Edelstahl und nicht wie in der verlinkten Vorlage
mit Rotguß aus dem Baumarkt.

Küchensud Altbier

Man sollte sich durchaus im klaren sein, das für Warm-/Kaltwasser geeignete
Teile nicht automatisch für heisse, saure Würze geeignet sind.
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#8

Beitrag von Patagonier »

Die Version mit dem Ansaugkorb reizt mich doch am Meisten. Hier dann die Einkaufsliste:

Saugkorb 1 Zoll, sollte für meine 20 Liter reichen

Die Reduziermuffe auf 1/2 Zoll

Der Kugelhahn

Alles natürlich unschädlich aus Edelstahl. Dazu kommen noch zwei 1-Zoll-Dichtungen, der Schlauch und die dazugehörige Schelle. Habe ich etwas vergessen?

Falls nicht, danke an alle!
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Alt-Phex
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#9

Beitrag von Alt-Phex »

Bei der Dichtung auch auf Lebensmittelechtheit und Tempertur achten.

Ich habe mir einfach eine Dichtung aus einer Silikonbackmatte geschnitten.
Eine reicht völlig, wenn die aussen angebracht ist.

Wenn du den Saugkorb auch mittig im Gefäß einsetzen willst, brauchst du auch noch
ein passendes Gestell. mein Tipp: Ikea Oddvar

Ich habe bei meinem Läuterbottich noch zusätzlich Rollen drunter geschraubt.
ist ganz praktisch um den mal eben beiseite zu schieben.
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#10

Beitrag von afri »

Schade, ich dachte schon, ich hätte einen Abnehmer für meinen Oskar gefunden :-)

Übrigens habe ich fly sparging wie auch batch sparging ausprobiert, an der Ausbeute hat sich nix nennenswert verändert (zumindest beim Oskar nicht, ich habe inzwischen eine Hexe), so gieße ich halt NG kontinuierlich auf, ist auch nicht viel mehr Arbeit. Dazu messe ich ständig mit Refrakto und beende das Läutern, wenn es zwischen 2 und 3°P läuft. Bei mir ergibt das üblicherweise nach Kombirast 12-15°P.
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#11

Beitrag von fg100 »

afri hat geschrieben:Dazu messe ich ständig mit Refrakto und beende das Läutern, wenn es zwischen 2 und 3°P läuft.
Achim
Hallo Achim,
nutze doch das hier und du kannst dir das ständige Messen sparen. Spindel einfach schwimmen lassen und so lange Läutern bis gewünschte Stammwürze erreicht ist.
Franz
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afri
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#12

Beitrag von afri »

Naja, das ginge schon, wenn ich denn in nur einem Topf kochte. Aber ich bin leider noch in der Einkocherklasse unterwegs und muss die Pfannevollwürze bei mehr als ca. 26 Litern aufteilen, somit ist das ständige Messen nicht lästig, sondern praktisch für mich. Obwohl ich meine Verdampfungsverluste zu kennen glaube, nach dem Kochen muss ich so oder so nochmal messen, um die STW ermitteln zu können. Das ist kein Problem für mich, ich habe kein besonderes Interesse an Punktlandungen. Danke dennoch für den Hinweis.

Momentan arbeite ich übrigens an einer halb elektronischen und halb analogen Messmöglichkeit: Refrakto und Kamera werden auf einem Brett fixiert, dieses dann umgedreht und nach zwei Minuten das Foto vom Refrakto geschossen. Vorteil: klare Trennlinie und immer ein scharfes Foto von der STW. Mal sehen, ob ich das so hinbekomme, ich denke schon. Doof ist nur, dass der Monitor der Kamera nicht besonders groß ist, aber da kann ich ja auch elektronisch zoomen. Das findet sich und nun bitte wieder zurück zum Thema Läutern.
Achim
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#13

Beitrag von Patagonier »

Da es in keinem Baumarkt lebensmittelechte Eimer gibt, bin ich zu nächsten Metzgerei gefahren. Dort habe ich so einen 10kg-Mayonnaise-Eimer kostenlos bekommen. Das ist natürlich nicht optimal, der sollte doch aber irgendwie für 5 Kilo Malz beim Läutern reichen, oder erfährt das dann eine so große Volumenvergrößerung? :redhead

Und falls ja, gibt es vielleicht andere Offline-Geheimtipps für unter 15 Euro? Wir wollen schon Dienstag brauen und das Loch muss ja auch noch in den Boden.
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Alt-Phex
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#14

Beitrag von Alt-Phex »

Mit dem 10L Eimer kommst du nicht hin. Zu den 5kg Malz kommt ja auch noch das Wasser in das du einmaischt.
Daraus ergibt sich schnell mal irgendwas um die 20L Maischevolumen. Bei meinen 20L Suden, mit etwa 4,5kg
Schüttung komme ich auf 18L Maische.
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der_dennis
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#15

Beitrag von der_dennis »

Frag doch mal bei Catering Unternehmen und/oder Großküchen (Krankenhaus, Altenheim) usw usw. Die haben oft auch größere Eimer, z.B. 30kg Maggi Klare Brühe oder so
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oliver0904
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Re: Läutern mit Ansaugkörbchen

#16

Beitrag von oliver0904 »

Die Behälter vom doppelten Oskar sind auch nicht Lebensmittelecht. Das sollte kurzfristig gehen, falls nichts anderes zur Hand ist.
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