Ich sehe es wie Jan in
Beitrag #17 und Markus in
Beitrag #16. Man muss da trennen zwischen Honigaromen und Süße.
Zuerst die Aromen: Ich mache seit Jahr und Tag ein Lindenblüten Saison mit Lindenblütenhonig. Wie an anderer Stelle im Faden erwähnt, ist sortenreiner Honig der Schlüssel, um mit Honig Aromen einzutragen, die wahrgenommen und identifiziert werden und die mit Malz und Hopfen nicht möglich sind. Das Saison duftet nach Lindenblüten. Den Honig gebe ich im Whirlpool dazu. Das Bier ist honigtrocken, da ohne Cara.
Ein anderes Bier, ein Bière de garde, mache ich mit Kastanienhhonig, der in Deutschland nur zu Apothekenpreisen zu haben ist, in Rumänien aber auf Bauernmärkten oder an der Nationalstraße ein Fünftel kostet. Kastanienhonig hat einen bitteren Beigeschmack, deswegen kontere ich den mit Süße. Dazu verwende ich einen höheren Anteil belgische Karamellmalze für die Süße und den Schmelz. Pi mal Daumen ist man mit 10 % gut dabei. 15 % dürften aber auch nicht schaden, habe ich selber nie gemacht. Das ist alles. Extra Chemie oder Spezialzucker braucht es meiner Meinung nach nicht.
Vielleicht muss man sich das mit der Süße wie mit Orangenaroma beim Bier vorstellen: Dass wird durch Koriandersamen erzeugt. Man nimmt also bei Honig auch eine Abzweigung:
Versuchsreihen wie im Braumgazin haben gezeigt, dass Bedenken gegen mehr als 5 % Cara Legende sind:
https://braumagazin.de/article/caramalz ... ergaerung/
Der Artikel liest sich etwas uneinheitlich, sagt aber aus, dass bis 10 % keine Geschmacksauffälligkeiten bestehen. 15 -20 % Cara sollten dem Artikel zufolge das Bier nicht mastig oder zu süß machen. Das wäre in etwa das, an dem ich mich orientieren würde, wenn das Bier etwas süß und nach Honignoten schmecken soll. Also: "Mehr Mut zum Cara."
Hope that helps.
Ich wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Radulph