Wir hatten gestern großen Hazy Jane Tag, mein Kühlschrank ist nun wieder etwas leerer :)
Angefangen haben wir mit dem
Schmalzcraft:
Farbe: golden und sehr schön, vielleicht etwas zu dunkel im Vergleich zum Original
Schaum: Feinporig und stabil. Relativ viel Schaum
Trübung: ziemlich klar und gar nicht mal so hazy
Geruch: würzig mit etwas Zitrus im Hintergrund. Sehr rein und frisch.
Haptik: Alkoholisch und wärmend
Karbonisierung: relativ wenig und angemessen für ein NEIPA
Aroma: Malz sehr im Hintergrund, wenig Bittere und die Hopfenaromen waren vergleichsweise wenig fruchtig präsent
Insgesamt gutes Bier, nicht aufdringlich und gut trinkbar!
Weiter ging es mit dem
Baas Fritz:
Farbe: golden und sehr ähnlich zum Schmalzcraft, vielleicht etwas zu dunkel im Vergleich zum Original
Schaum: etwas grobporiger aber auch stabil
Trübung: relativ klar
Geruch: leicht sauer, etwas Zitrus. Frisch.
Haptik: Alkoholisch
Karbonisierung: relativ wenig und angemessen für ein NEIPA
Aroma: Malzigkeit deutlich schmeckbar, der Alkohol hat das Aroma etwas dominiert und auch die Hopfenaromen etwas in den Hintergrund gestellt. Die Bittere war hier etwas präsenter und hat daher fast an ein IPA erinnert. Durch den hohen Alkoholgehalt hatten wir auch Assoziationen zu den Belgiern.
Gutes Bier, nur etwas stark geraten und dadurch nicht ganz so nah am Original oder auch am Stil.
Und dann kam
Giberians Hazy Jane dran:
Farbe: etwas heller als die beiden vorherigen und damit auch näher am Vorbild
Schaum: feinporig stabil (und etwas gushing)
Trübung: trüb und schön hazy
Geruch: Hopfig, fruchtig und sehr rein und frisch.
Haptik: Volles Mundgefühl leicht cremig
Karbonisierung: angemessen
Aroma: Fruchtiger Geruch, der sich auch im Geschmack widerspiegelt. Nach hinten raus kommt etwas Bittere, die sehr gut passt.
Sehr gutes Bier! Unser Favorit unter guten Bieren gestern. Eins hat uns nur irritiert: es waren relativ viele Schwebestoffe in der Flasche. Ich dachte erst sedimentierte Hefe. Das sah näher betrachtet aber eher nach Resten von Doldenhopfen aus. Geschmacklich war aber trotzdem alles OK (Ich poste nachher mal ein Foto).
Nun tranken wir
Hazy Schnüss:
Farbe: auch wieder etwas heller als die ersten beiden
Schaum: feinporig und instabil
Trübung: leichte Trübund
Geruch: Hopfig, fruchtig (Mango, Traube) und rein und frisch.
Karbonisierung: angemessen
Aroma: sauer fruchtig, Richtung Grapefruit. Ergänzt sich super mit der Bittere.
Sehr gutes Bier, alles sehr stimmig und schön fruchtig in den Hopfenaromen.
Und zuletzt (in Wirklichkeit kamen danach schon noch andere Biere

)
Maecki-Maeckis Hazy Jane:
Farbe: schön hell gelb
Schaum: mittelfein und halbstabil
Trübung: relativ klar, nur die Hefe hat etwas getrübt.
Geruch: Relativ neutral vielleicht etwas Hefe (kann natürlich auch am eingiessen gelegen haben). Rein.
Haptik: Relativ süß und voll
Karbonisierung: angemessen wenig
Aroma: Traube und süße Früchte (Mango) im Vordergrund, wenig bitter, sehr passend
Super Bier und schön fruchtig und auch unaufdringlich.
Damit bin ich durch. Hat wieder großen Spaß gemacht und auch interessant, wie unterschiedlich das gleiche Rezept am Ende im Glas ist. Ich habe die Hazy Jane in dem Kontext ja zweimal gebraut und denke, das werde ich auch nochmal machen. Das Ergebnis passt und und die unfassbar kurze Brauzeit machen es prädestiniert für einen schnellen (halbtags) Sud. Ich habe die Hopfung leicht variiert. Beim ersten mal hatte ich von meinem Händler eine leicht abweichende Menge bekommen. Das hatte ich schön dokumentiert und vergessen wieder zu ändern, als ich das Rezept für den zweiten Sud aufgesetzt hatte - ein Folgefehler sozusagen. Fand ich aber auch beide Male OK. Ich würde eine andere Hefe nehmen und zwar wahrscheinlich die Verdant. Oder im Sommer eine Kveik. Aber ohne diese Aktion wäre ich sicherlich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, das Rezept zu probieren.
Ich bin nun auf Eure Berichte gespannt und wünsche Euch beim Verkosten viel Spaß! Mal sehen was nächstes Jahr gelost wird.
Cheers,
tiffinsky