nachdem ich mich in den letzten Monaten im eher hopfigen Bereich ausgetobt habe, soll es demnächst mal in eine andere Richtung gehen. Abgesehen davon war die letzte Ansage meiner Frau: "Mach doch mal was malzig süßes! Nicht immer nur den bitteren Quatsch!"
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich vortrefflich streiten, aber gut... So bin ich auf den Bierstil Sweet Stout (ehem. Milkstout) gestolpert. Daran möchte ich mich gerne mal probieren.
Inspiration kam von hier:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... et%20stout
Und von hier:
https://braureka.de/biere/biertypen/details/?id=49
Ziel ist ein mildes Bier mit leichten Röstaromen (Kaffee und Schoko), wo aber insgesamt die süßen, malzigen Noten aus Malz und Laktose überwiegen.
Hier meine erste Idee, die gerne kritisch zerpflückt werden darf:
Zielwerte:
14°P (vor Gabe der Laktose), 55% SHA, 20 IBU, 82 EBC, 5,6% Vol.
Errechnet überwiegend mit MMuM-Rechnern
Gebraut wird im BM50+
Schüttung:
80% Barke Wiener Malz
10% Weizen dunkel (sicherlich diskussionswürdig

4,5% Special W
3% Pale Chocolate
1,5% CARAFA Spezial II
1% Rauchmalz
Wiener soll alleine schon eine ordentlich süße Malzigkeit mitbringen. Weizen als Gimmick für ein volleres Mundgefühl. Die Caras/Chocolates für die Komplexität. Hier bin ich aber wirklich unsicher, ob es nicht am Ende ein Mischmasch ohne wirkliche Struktur wird. Rauchmalz nur als Abrundung.
Maischen: Kombirast bei 66°C für 90 Minuten. Lieber einen höheren EVG anstreben, damit das Ding nicht zu mastig wird.
90 Minuten Kochen. Bei der Hopfung würde ich die o.g. IBUs über East Kent Golding einstellen und vielleicht eine kleine Aromagabe in die florale Richtung einkalkulieren. Soll aber wirklich nicht im Vordergrund stehen.
Laktose: 20g/L Ausschlag nach dem Kochen dazu. Hier fehlen mir aber auch die Erfahrungswerte, was die Menge angeht.
Tja... und dann zur Hefe... Da bin ich wirklich ratlos. Habe hier eher an eine neutrale gedacht (Notti oder so), damit die Süße aus dem Malz und der Laktose im Vordergrund steht. Gerne aber auch eine flüssige Hefe. Arbeite gerne mit den WLP-Hefen. Da muss noch eine Entscheidung her. Würde eher im unteren Temperaturbereich einer Hefe vergären, um zu viele Esther zu vermeiden. Eine Temperatursteuerung ist aktuell leider nicht drin, daher wäre eine Hefe hilfreich, die da eher tolerant ist.
Es bleiben folgende Punkte offen:
- Wird aus der Schüttung was oder ist die komplett schräg?
- Neutrale Hefe mit höherem EVG oder eher eine mit niedrigerem EVG für mehr Restsüße? Wird es dann zu mastig?
- Fehlt der Süße ein Gegengewicht oder reichen die Röstaromen einiger Malze und die moderate Bittere aus?
Für mich wirklich neues Fahrwasser, daher kann ich auch komplett in die falsche Richtung galoppieren. Bin für sachliche Kritik und Ideen sehr dankbar.
Was meint ihr dazu?
Gruß, Sven