Guten Tag alle zusammen.
Irgendwann vor einiger Zeit habe ich im alten Forum aufgeschnappt, das dass heutige Altbier prinzipiell eine recht junge Sorte ist welche eher als Konkurrenz zum Lager eingeführt wurde. Um das Altbier ranken sich ja so einige Mythen und auch wenn ich Google bemühe erhalte ich einen Haufen an verschiedenen Aussagen zum Thema "Entstehungsgeschichte". Da habe ich schon so einiges gelesen, wie zum Beispiel "vor 300 Jahren im Münsterland das erste Mal gebraut" oder "Bolten ist die älteste Altbierbrauerei von 1266" usw.
Ich persönlich bin ja eher ein Verfechter der erstgenannten Theorie aus diesem Forum, was sich ja auch mit dem Gründungsdatum vieler Altbier-Brauereien deckt. Diese Theorie habe ich auch meinen Arbeitskollegen, nebenberuflich Stadtführer in Düsseldorf, serviert welcher natürlich sich vehement gegen meine Aussagen stemmte. Er fordert nun Beweise.
Hat jemand von Euch einen Link zur entsprechenden Literatur oder vielleicht ein paar Anhaltspunkte für mich?
Danke im Voraus.
Historie Altbier und Fragen dazu
- RichardPickman
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Re: Historie Altbier und Fragen dazu
Das Münsterländer Alt ist tatsächlich "nach alter Art", weil es ein Sauerbier ist..
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Historie Altbier und Fragen dazu
Hier noch ein wenig Biergeschichte vom Niederrhein. Ist zwar auf Köln bezogen aber der Übergang vom Grutbier zum reinen Hopfen- Rotbier im 15. Jahrhundert dürfte gleich sein.
http://koelner-brauerei-verband.de/hist ... -1800.html
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- afri
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Re: Historie Altbier und Fragen dazu
Beweise oder dergleichen habe ich nicht, nur einen weiteren Denkanstoß: Die Leute hatten möglicherweise irgendwann keine Lust mehr, zwischen Frühjahr und Herbst auf frisches Bier verzichten zu müssen. Dann hat jemand per Zufall herausgefunden, dass es auch Hefen gibt, die bei warmer Umgebung trinkbare Biere ergeben und die Rezepte auf dieses Verhalten angepasst. Schon hatte man Alt oder innerhalb bestimmter Grenzen Kölsch erfunden.
Mit Konkurrenz zum untergärigen Bier hat das meiner Meinung nach nicht viel zu tun, es hat sich halt was neues erfunden und durchgesetzt, das nennt man glaube ich in manchen Zusammenhängen die normative Kraft des Faktischen. Es zeigte sich, dass im Sommer gebrautes Bier nicht schlechter, sondern nur anders ist, als das "richtige" untergärige Bier. Dazu befreite diese Tatsache die Brauer davon, im Winter haufenweise Eis von den Seen zu kratzen und in die Felsenkeller karrren zu müssen, auf dass es das Märzen über ein halbes Jahr kühl zu halten vermöge. In vielerlei Hinsicht ist also die Innovation der obergärigen Biere erleichternd für den Brauer gewesen.
Achim
Mit Konkurrenz zum untergärigen Bier hat das meiner Meinung nach nicht viel zu tun, es hat sich halt was neues erfunden und durchgesetzt, das nennt man glaube ich in manchen Zusammenhängen die normative Kraft des Faktischen. Es zeigte sich, dass im Sommer gebrautes Bier nicht schlechter, sondern nur anders ist, als das "richtige" untergärige Bier. Dazu befreite diese Tatsache die Brauer davon, im Winter haufenweise Eis von den Seen zu kratzen und in die Felsenkeller karrren zu müssen, auf dass es das Märzen über ein halbes Jahr kühl zu halten vermöge. In vielerlei Hinsicht ist also die Innovation der obergärigen Biere erleichternd für den Brauer gewesen.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Historie Altbier und Fragen dazu
Das ist so nicht ganz richtig. Untergärig war das "neue" Brauverfahren, Obergärig das bislang praktizierte.
Daher auch Altbier - weil "altes" Brauverfahren (oder auch Gärungsweise). Felsenkeller oder ähnliches gab
es ihm Rheinland nicht, oder nur sehr selten. Weswegen die untergärige Brauweise hier nicht angewendet
werden konnte.
Die Kölner wollten aber gerne auf den Zug der hellen Lagerbiere aufspringen und haben es - Prakmatisch wie der
Rheinländer nunmal ist - einfach obergärig gemacht. Das Ergebnis war das Kölsch.
In Düsseldorf blieb man beim Altbier, das war bewährt und schmeckte den Leuten. Allerdings nannte man das früher
nicht Altbier, sondern tatsächlich "Düssel". Der Name Altbier kam hier erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf.
Das könnte mit der Hirschbrauerei zu tun haben, die sich "Düssel" als Marke haben registrieren lassen, ist aber nur
eine Vermutung, sichere Angaben dazu habe ich nicht gefunden.
Mit Quellen kann ich leider nicht dienen. Das habe ich mir auch so querfeldein mal angelesen oder sonstwo
aufgeschnappt. Aber vieleicht hilft es ja bei der weiteren Recherche.
Gruß aus dem sonnigen Düsseldorf
Edit hat noch was gefunden:
Als das Altbier noch jung war
Daher auch Altbier - weil "altes" Brauverfahren (oder auch Gärungsweise). Felsenkeller oder ähnliches gab
es ihm Rheinland nicht, oder nur sehr selten. Weswegen die untergärige Brauweise hier nicht angewendet
werden konnte.
Die Kölner wollten aber gerne auf den Zug der hellen Lagerbiere aufspringen und haben es - Prakmatisch wie der
Rheinländer nunmal ist - einfach obergärig gemacht. Das Ergebnis war das Kölsch.
In Düsseldorf blieb man beim Altbier, das war bewährt und schmeckte den Leuten. Allerdings nannte man das früher
nicht Altbier, sondern tatsächlich "Düssel". Der Name Altbier kam hier erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf.
Das könnte mit der Hirschbrauerei zu tun haben, die sich "Düssel" als Marke haben registrieren lassen, ist aber nur
eine Vermutung, sichere Angaben dazu habe ich nicht gefunden.
Mit Quellen kann ich leider nicht dienen. Das habe ich mir auch so querfeldein mal angelesen oder sonstwo
aufgeschnappt. Aber vieleicht hilft es ja bei der weiteren Recherche.
Gruß aus dem sonnigen Düsseldorf
Edit hat noch was gefunden:
Als das Altbier noch jung war
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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- RichardPickman
- Posting Klettermax
- Beiträge: 225
- Registriert: Mittwoch 29. Januar 2014, 18:09
Re: Historie Altbier und Fragen dazu
In der Tat helfen mir Eure Tipps weiter. Da kann ich was raus destilieren.
Wenn aber weitere Hinweise auftauchen, bitte ich um Mitteilung
Wenn aber weitere Hinweise auftauchen, bitte ich um Mitteilung