Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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E6903
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Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#1

Beitrag von E6903 »

Hallo zusammen,

Ich wollte dieses Jahr mal nicht wie immer ein Bockbier für die Feiertage brauen, sondern eher etwas
in die Richtung des Weltenburger Barock Dunkel, da ich den malzigen Körper dieses Bieres mag.
Da ich rezepttechnisch bislang nichts passendes gefunden habe, habe ich mir bei Braureka selbst eine Rezept, angelehnt an ein Münchner Dunkel, zusammengestellt.

Vergoren soll mit der S-33 werden, da ich momentan nicht wie sonst an frische Brauereihefe rankomme.

Ich würde mich über einen konstruktiven Austausch freuen

LG Marco

Rezept „Dunkel“ (Münchner Dunkel)
- Kloster Dunkel
- Ausschlagmenge: 45 l
- Stammwürze: 14.8 °P
- Alkohol: 5.5 %vol
- Bittere: 23.6 IBU
- Farbe: 66 EBC

Schüttung:
- 9000g Münchner Malz Typ I (85%)
- 500g Weizenmalz hell (5%)
- 1000g Karamellmalz dunkel Typ III (9%)
- 150g Röstmalz Spezial Typ II (1%)

Wasser:
- Hauptguss: 32 l
- Nachguss: 27.5 l

Maische:
- 10650g Schüttung Einmaischen in 32 Liter Wasser mit 68°C ergibt 63°C. 45 Minuten Rast.
- Aufheizen auf 74°C. 25 Minuten Rast.
- Abmaischen wenn Jodnormal

Kochen:
- Kochvolumen: 52 Liter
- Gesamt-Kochzeit: 80 Minuten

Hopfengaben:
- 54g Hallertauer Tradition Pellets 5.5%α 80min Kochen (16.4 IBU, 69%)
- 42g Hallertauer Tradition Pellets 5.5%α 10min Kochen (7.2 IBU, 31%)

Hefe:
- Fermentis SafAle S-33, Gärung bei 12°C
Was, wenn Adam ein Bier, statt des Apfels genommen hätte? :Grübel
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gulp
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#2

Beitrag von gulp »

Da ich rezepttechnisch bislang nichts passendes gefunden habe, habe ich mir bei Braureka selbst eine Rezept, angelehnt an ein Münchner Dunkel, zusammengestellt.


Nix für ungut, aber da stimmt einiges nicht, bei deinem Rezept.

>>Weltenburger Dunkel ist untergärig, S-33 ist obergärig und hochvergärend. Macht wahrscheinlich schlapp bei 12°. Geht gar nicht!
>>Weizenmalz in einem Dunklen? Geht gar nicht!
>>Aromagabe beim Hopfenkochen? Macht man nicht bei einem Dunklen.

Gruß
Peter
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#3

Beitrag von E6903 »

gulp hat geschrieben: Mittwoch 25. Oktober 2023, 17:27
Da ich rezepttechnisch bislang nichts passendes gefunden habe, habe ich mir bei Braureka selbst eine Rezept, angelehnt an ein Münchner Dunkel, zusammengestellt.


Nix für ungut, aber da stimmt einiges nicht, bei deinem Rezept.

>>Weltenburger Dunkel ist untergärig, S-33 ist obergärig und hochvergärend. Macht wahrscheinlich schlapp bei 12°. Geht gar nicht!
>>Weizenmalz in einem Dunklen? Geht gar nicht!
>>Aromagabe beim Hopfenkochen? Macht man nicht bei einem Dunklen.

Gruß
Peter
Ok, das Weizenmalz war wg. dem Schaum dabei, wird verworfen.

Bei der Hefe muss ich leider wie beschrieben Kompromisse machen, die 12 grad haben sich wohl noch von der ursprünglichen Planung mit der UG- Reinzuchthefe im Rezept versteckt, versuche noch zeitnah untergärige Hefe zu bekommen

Was spricht gegen die Aromagabe? Wenn alles zum Kochbeginn rein?

[Edit] habe gerade nochmal bei MMuM reingeschaut, bei fast allen "Münchner Dunkeln" ist eine Aromagabe im Rezept vorhanden
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#4

Beitrag von Stuggbrew »

Hallo,

Also die S-33 finde ich nicht passend. Wenn du schon obergärig unterwegs sein willst/musst, dann würde ich bei einem eher malzbetonten dunklen Bier auf die Empire Ale gehen oder alternativ auf die Liberty Bell.
Wenn du aber nicht gerade morgen brauen willst, warum nicht einfach eine Wyeast munich Lager 2308 bestellen.
Die hast du doch in 2-3 Tagen dann erhalten?

Edit: bzgl Schüttung. Ich glaube - dass du zu hell wirst. Ich würde auf MüMa II gehen; das Röstmalz dann erst bei der 2. Rast mit dazu.
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#5

Beitrag von gulp »

Hier steht z.B. nichts von Hopfenaroma: https://brauer-bund.de/bier/dunkles-lagerbier/

Die BJCP Guidelines sehen das anders: https://www.bjcp.org/beer-styles/4b-munich-dunkel/

Mir sind die deutschen Brauer da lieber. Weltenburger habe ich lange nicht mehr getrunken, aber an Hopfenaroma erinnere ich mich nicht.

Egal, machs halt, wenn dir das schmeckt. Kannst ja alles in die Vorderwürze geben, das ist ja auch eine Art von Aromahopfung.
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#6

Beitrag von Innuendo »

Ich finde single hop für ein dunkles malziges mit milder Bitterung gut. Mag ich gerne, bspw. mit Tradition oder Perle. Beiden geben einen milden Hopfengeschmack und auch etwas für die Nase. Die zweite Gabe würde ich sogar aufteilen und eine 3. Gabe bei Kochende hinzufügen.
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#7

Beitrag von renzbräu »

E6903 hat geschrieben: Mittwoch 25. Oktober 2023, 17:11 Ich wollte dieses Jahr mal nicht wie immer ein Bockbier für die Feiertage brauen, sondern eher etwas
in die Richtung des Weltenburger Barock Dunkel, da ich den malzigen Körper dieses Bieres mag.
E6903 hat geschrieben: Mittwoch 25. Oktober 2023, 17:11 - Stammwürze: 14.8 °P
- Alkohol: 5.5 %vol
Kleiner Hinweis: Bockbiere haben eine Stammwürze von mindestens 16°P, Doppelböcke ab 18° Plato.
Der Bock von Weltenburger ist der Asam Bock, ein Doppelbock. Münchner dunkel ist kein Bock.

Edith sagt: wer lesen kann ist klar im Vorteil :Ahh
BJCP hat geschrieben:but a slight noble hop aroma is acceptable.
Ganz traditionell wäre der Hallertauer Mittelfrüh, wie z.B. im Kurt Eisner dunkel von §11.
Zuletzt geändert von renzbräu am Donnerstag 26. Oktober 2023, 06:27, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße Johannes

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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#8

Beitrag von Stuggbrew »

Hallo Johannes.

Er will ja gerade eben kein Bock brauen, sondern eher ein Münchner Dunkel. Da ist die STW mit 14,8P eh schon eher oben. Das Weltenburger Barock Dunkel hat 12,5P
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#9

Beitrag von renzbräu »

Wer lesen kann ist klar im Vorteil :redhead sorry!
Grüße Johannes

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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#10

Beitrag von maecki-maecki »

E6903 hat geschrieben: Mittwoch 25. Oktober 2023, 17:11
in die Richtung des Weltenburger Barock Dunkel,
Kennst Du den Thread?

viewtopic.php?p=446286&hilit=w120#p446286

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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#11

Beitrag von maecki-maecki »

E6903 hat geschrieben: Mittwoch 25. Oktober 2023, 17:11
in die Richtung des Weltenburger Barock Dunkel,
Kennst Du den Thread mit der Hefediskussion?

viewtopic.php?p=446286&hilit=w120#p446286

Mäcki
Zuletzt geändert von maecki-maecki am Donnerstag 26. Oktober 2023, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#12

Beitrag von E6903 »

maecki-maecki hat geschrieben: Mittwoch 25. Oktober 2023, 21:24
maecki-maecki hat geschrieben: Mittwoch 25. Oktober 2023, 21:20
E6903 hat geschrieben: Mittwoch 25. Oktober 2023, 17:11
in die Richtung des Weltenburger Barock Dunkel,
Kennst Du den Thread mit der Hefediskussion?

viewtopic.php?p=446286&hilit=w120#p446286

Mäcki
Ja, kenne ich, bin aber bislang bei Flüssighefen noch unbedarft.
In dem Thread wird halt auch von der W34/70 für dunkle Biere abgeraten.

Bekomme jetzt von einem Bekannten die S-23, hätte untergärig alternativ halt noch die OGA9 und die W34/70 da.. und ja, ich weiss, die OGA9 ist keine klassische UG, hat sich aber bislang bei meinem Märzen aromatisch besser als die frische Brauereihefe eingebunden.
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#13

Beitrag von Stuggbrew »

Bekommst du die S-33 oder S-23?
Oben hattest du die S-33 genannt. Zwischen den beiden ist natürlich doch ein großer Unterschied!
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#14

Beitrag von E6903 »

Stuggbrew hat geschrieben: Donnerstag 26. Oktober 2023, 04:57 Bekommst du die S-33 oder S-23?
Oben hattest du die S-33 genannt. Zwischen den beiden ist natürlich doch ein großer Unterschied!
Ich habe S-33 vorrätig, bekomme aber jetzt die S-23
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#15

Beitrag von Stuggbrew »

Ja die S-23 wird da sehr gut passen. Ist eine gute Lagerhefe als trockenhefe. Schau dass du relativ lang bei 10C bleibst. Da gibt es wirklich sehr gute Ergebnisse
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#16

Beitrag von Stuggbrew »

IMG_2615.jpeg
Jetzt hast mir natürlich was ins Ohr gesetzt. Musste ich heute einfach mitnehmen. Nicht das ich hier als Blinder Ratschläge zu Farben gebe 😅
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#17

Beitrag von Juergen_Mueller »

Das rote Altenmünster ist aber kein MüDunkel. Es ist eher ein Export/helles Spezial.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#18

Beitrag von Stuggbrew »

Ja das ist richtig, hat aber auch mit müssen aus reiner Neugierde. Sowie die Hacker Pschorr Palette für den Winter (Schneeweise).
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Re: Rezeptcheck: Dunkles Klosterbier

#19

Beitrag von writerhof »

Das Weltenburger nachbrauen zu wollen ist auf jeden Fall eine gute Idee. Für mich immer noch der Maßstab für Dunkles (noch dazu das gezapfte statt dem aus der Flasche 😁).

Einige ganz zentrale Sachen wurden hier ja schon gesagt. Würde auf jeden Fall eine untergärige Hefe für das Vorhaben nehmen, sonst bekommst du alles, aber kein Altbayerisches Dunkel. Die W120 scheint ja allgemein gut bewertet aber nicht allgemein verfügbar zu sein. Ich persönlich habe (u. a. für ein Dunkles) auch gute Erfahrungen mit der W128 gemacht, die aber genauso schwierig zu bekommen ist.

Mir scheinen die geplanten 66 EBC ein wenig sehr dunkel, kann das sein? Da bewegen wir uns ja schon in Stout-Breitengraden. Offiziell hat das Barock Dunkel mWn 60 EBC, also eine Nuance heller.

Für die Schaumstabilität könntest du statt dem Weizenmalz Carapils, auch in einer ähnlichen Menge, schütten.

Tradition gefällt mir als Hopfen; ich hatte beim letzten Mal Tettnanger benutzt, aber der Tradition sollte das ebenso gut machen mMn. Das Original-Weltenburger gibt Perle als Hopfen an.
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