Polyp86 hat geschrieben: ↑Montag 4. Dezember 2023, 08:06
...
Laut Refraktometer ein Rest von 6.5, nach Spindel Rest von 3.5. Nun bin ich total verunsichert, was läuft hier schief und was ist richtig.
Hallo Polyp86,
was durch das zu heiße Anstellen (20 statt 10 Grad) mit Deiner Hefe passiert ist, kann ich mangels Erfahrung mit untergäriger Vergärung nicht beantworten. Es wäre auf jeden Fall hilfreich, wenn Du Dein Rezept posten würdest. Dann können die Hefespezialisten hier im Forum bestimmt helfen...
Polyp86 hat geschrieben: ↑Montag 4. Dezember 2023, 08:06
Zweite Frage zum abfüllen: Ich habe vor den Zucker direkt in die Flasche zu geben und darauf abzufüllen. Muss das nochmal gemischt werden, oder löst sich das alles von selbst? Kommt erst der Zucker oder erst das Bier in die Flasche? Ich gehe davon aus, dass ich das Bier im Gärbottich NICHT aufrühren muss, oder? Frage mich nur, wenn sich die Hefe am Boden abgesetzt hat, wie kann sie dann in der Flasche arbeiten?
Im Jungbier ist immer noch genug Hefe in der Schwebe, um den Zucker zu verstoffwechseln. Ich würde immer erst den Zucker in die Flasche geben, am besten als Zuckerlösung mit einer Spritze aus der Apotheke. Ist besser zu dosieren und vermischt sich schneller mit dem Bier als in Festform. Anders herum (also erst Bier, dann Zucker) könnte es zu sehr schäumen (Du kennst sicher das Menthos-Cola-Experiment?). Lass Dir die benötigte Zuckermenge für Deine gewünschte Karbonisierung durch eines der gängigen Tools (MMuM, Fabier.de, etc.) ausrechnen. Ich fülle den Zucker (für einen 20 Liter-Sud) in einen kleinen Messbecher, fülle dann auf 200ml mit Wasser auf, koche es auf und lasse es auf Raumtemperatur abkühlen.
Wichtig: Die Angaben bzgl. der Zuckermenge beziehen sich immer auf Gramm pro Liter! Je nach Flaschengröße musst Du das noch runterrechnen, sonst wird Dein Bier zu spritzig... Aufrühren solltest Du im Gärbottich nicht, da Du sonst den ganzen Hefeschlonz, der sich unten abgesetzt hat, wieder aufwirbelst und mit abfüllst. Du kannst die geschlossenen Flaschen nach der Zuckergabe ein wenig schwenken oder 2-3 Mal auf den Kopf und wieder zurück stellen, damit sich der Zucker gleichmäßig verteilt.
Eine sinnvolle Anschaffung bei Flaschengärung ist ein Flaschenmanometer zur Drucküberwachung, u.a. um Flaschenbomben entgegen zu wirken und generell den Druckaufbau zu kontrollieren.
Wenn noch Fragen sind, gerne her damit und viel Erfolg!

Viele Grüße
Thomas
Mitglied im
Verein Bonner Heimbrauer e.V.
Untappd: Thopo68
Meine Ausstattung:
27l-Einkocher + passender Kochtopf, Induktionskochplatte, Inkbird, Läuterhexe, Rührwerk, MattMill Student, Fermzilla 27L, 5L-,9L-,19L-NC-Keg
