in diesem Sommer war ich mit meiner Frau auf Hochzeitsreise in Norwegen.
Obwohl ich mit Kveik-Bieren bis dahin eher mäßig erfolgreich war (3 Sude), musste ein Stop in Voss unbedingt sein.
Die Hoffnung war irgendwie an ein echtes Farmhouse Ale heranzukommen.
Und tatsächlich sind wir spontan auf Kjetil Dale gestoßen, der etwas außerhalb von Voss wohnt und dort sein eigenes Bier braut.
Er hat uns sein Bier kosten lassen und mir - zu meiner großen Freude - ein Fläschchen seiner Kveik mit gegeben.

Zu Kjetil berichte ich bei Interesse später gerne mehr.
Zuhause angekommen musste natürlich ein Brautag her, um die Hefe zu testen.
Das Rezept orientiert sich an den Angaben von Kjetil und dem Rezept von Sigmund Gjernes´s Vossaøl,
wie es im Buch "Historical Brewing Techniques" beschrieben ist.
Allerdings so angepasst, dass es auf meiner Anlage ohne Nachtschicht umsetzbar ist.
Sudgröße: 20 l
Stammwürze: 19°P
Alk.: 8,5 %
IBU: 27
Schüttung: 100% Pilsener Malz (6,5 kg in meinem Fall)
Maischen: 120 Minuten bei 69°C, fallend auf 62°C
Kochen: 3h
Hopfen: 40g Saazer zum Maischen, 40g Saazer bei Kochbeginn
Los gehts:
Bei der langen Kochzeit ist etwas mehr Flüssigkeit verdampft als vorgesehen,
deshalb sind letztendlich 18 l mit 22°P im Gäreimer gelandet.
Durch die langen Maische- und Kochzeiten war es mit 11 h zwar einer meiner längsten - aber auch entspanntesten Brautage bisher.
Die Gärung hat ca. 2 Wochen gedauert, also wesentlich länger als man das sonst bei Kveiks liest.
Ich denke das lag an meinem nicht ganz idealen Starter, oder der sehr geringen Ausgangsmenge an Hefe.
Allerdings hat die Kveik auch bis auf 2,2° scheinbarer Restextrakt runtervergoren.
Das ergibt laut Brewfather einen Alkoholgehalt von 10,4%.
Ein Verkostungsbericht reiche ich in den Feiertagen nach, im Moment muss ich erstmal meine Erkältung loswerden.
Hier aber schonmal ein Bild von zwei Bierchen die per GDA in die Flasche gewandert sind.

Ich hoffe das war für den einen oder anderen interessant - zum Wohl!